Käpt'n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama

Kinoplakat Käptn Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama

In den letzten Jahren war der Piratenfilm fest in amerikanischer Hand. Doch zumindest für jüngere Zuschauer kann sich das jetzt ändern, denn der Kinderfilm aus Norwegen braucht sich hinter einer amerikanischen Großproduktion nicht zu verstecken. Wenn das Budget vielleicht auch etwas schmaler ausfällt, als das des Mitbewerbers aus den USA so punktet Käpt'n Säbelzahn mit viel Liebe zum Detail.

Im Mittelpunkt steht der Waisenjunge Pinky (Vinjar Pettersen), der als Findelkind von Pirat Langemann (Odd Magnus Williamson) aufgezogen wurde. Zu Filmbeginn ist er alt genug, um den Platz des Schiffsjungen zu bekleiden - doch dazu muss er einen Wettbewerb gewinnen. Währenddessen erbeuten Käpt'n Säbelzahn (Kyrre Haugen Sydness) und seine Mannschaft auf der Affeninsel eine Schatzkarte, die den Seeweg nach Lama Rama weist. Das Königreich soll unsagbar reich sein. Was also liegt da näher, als Lama Rama zu überfallen? Doch noch ehe der Kapitän und seine Crew in See stechen können, wird das Schiff nebst der Schatzkarte gestohlen. Wie gut, dass Pinky auch an Bord ist und dafür sorgt, dass das Schiff dem barschen Bernd und seinen fiesen Spießgesellen wieder entrissen werden kann. Jetzt steht der Kaperfahrt nach Lama Rama nichts mehr im Weg. Und wieder kommt alles ganz anders als geplant, weil König Rufus, der Herrscher über Lama Rama viel zu nett ist und sein Bruder Badal viel zu gemein. Da müssen die Piraten, die eigentlich Böses im Sinn hatten, Gutes tun.

Kritik

Mit Käpt'n Säbelzahn und seiner Crew die Segel zu setzen ist ein Spaß für die jüngeren Zuschauer und Erwachsene, die Gefallen an sorgfältig gemachtem Kinderkino finden. Im Vordergrund steht das Abenteuer, in dem Freundschaft eine große Rolle spielt. Pinky und seine beste Freundin Ravn (Sofie Ramirez Bjerke) helfen einander in schwierigen Situationen. Und sie sind es, die im entscheidenden Moment den Ausschlag geben. Sie steuern beispielsweise für einige Minuten das Piratenschiff, dann übernehmen wieder die Erwachsenen das Ruder. Das ist gut gelöst und glaubwürdig gemacht, weil die Jugendlichen innerhalb ihrer Grenzen handeln und nicht zu kleinen Erwachsenen werden.

Derweil die Erwachsenen gar nicht so erwachsen sind und alle eine leichte Überzeichnung haben. Käpt'n Säbelzahn sieht aus wie ein aus der Zeit gefallener Aristokrat und nennt sich selbst König der sieben Weltmeere. Sein erster Offizier Langemann ist ein wenig feige und steckt stets etwas zu viel weg. Heimlich ist er in die Piratin Rosa (Pia Tjelta) verliebt, die so anmutig wie tapfer ist. Die auffälligste Figur von allen ist der schrullige König von Lama Rama, der meint, Lachen sei der größte Schatz und dementsprechend handelt. Wenn ihm danach der Sinn steht, stimmt er eine schmissige Gesangsnummer an. In weiteren Szenen singen die Piraten und lockern die Handlung auf. Dazu kommt viel Humor: So werden Pinky und Ravn mal als Sprotten oder als Kaulquappen bezeichnet.

Außer den Darstellern überzeugt auch das Setting. Bei den Kostümen und Kulissen vermittelt der ein stimmiges Bild. Und wo Piraten auftreten, muss natürlich gekämpft werden. In einer schön choreografierten, unblutigen Kampfszene wird stilecht gefochten und mit den Säbeln gerasselt. Dabei geht es wie im gesamten Film spannend und nicht zu dramatisch zu, denn der Spannungsbogen ist einem Kinderfilm angemessen, durchgängig und fällt nur in Lama Rama etwas ab. Was weiterhin zu gefallen weiß: Zwar sind die Frauen in der Unterzahl, doch sie treten gleichberechtigt auf.

Fazit
Der Film aus Norwegen legt den Schwerpunkt auf Sorgfalt und familientaugliche Unterhaltung. Mich unterhält er gut und über viele Szenen kann ich mich beömmeln. Witzige Animationen, Musik und Gesang lockern die Handlung auf.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: Kaptein Sabeltann Og Skatten I Lama Rama
Land: Norwegen
Jahr: 2014
Laufzeit ca.: 96
Genre: AbenteuerActionFamilie
Verleih: Polyband Medien
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 07.05.2015

Regie: John Andreas Andersen • Lisa Marie Gamlem
Drehbuch: Lars Gudmestad

Schauspieler: Tuva Novotny (Frida) • Jon Øigarden (Prince Badal) • Nils Jørgen Kaalstad (Konrad) • Anders Baasmo Christiansen (König Rufus) • Fridtjov Såheim (Bjørn Barsk) • Odd-Magnus Williamson (Langemann) • Pia Tjelta (Rosa) • Kyrre Haugen Sydness (Käpt'n Säbelzahn) • Robert Skjærstad (Skalken) • Janne Formoe (Wache) • Hami Belal (Leibwache) • Andreas Cappelen (Benjamin) • Vinjar Pettersen (Pinky) • Ask von der Hagen (Hafenarbeiter)

Produktion: Lars Andreas Hellebust • Frederick Howard • Gudny Hummelvoll • Fredrik Støbakk
Szenenbild: Jørgen Stangebye Larsen
Kostümbild: Pam Downe
Maskenbild: Nezha Aouis • Gillian Thomas
Kamera: John Andreas Andersen
Musik: Patrik Andrén • Johan Söderqvist
Schnitt: Jens Christian Fodstad

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Bild: Polyband Medien

1 customer review

gut
07.05.15
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