Lampedusa

Kinoplakat Lampedusa

Eine karge Insel, auf der die Naturgewalten alles beherrschen. Das Meer bestimmt den Arbeitsrhythmus und somit das Leben der Menschen. Der Wind hat die Insel geformt und ihre Bewohner sind rau wie das Klima. Die Jugendlichen sind in rivalisierenden Banden zusammengeschlossen, abends flanieren die Halbstarken auf der Straße und üben sich im Flirt.

Grazia passt nicht in das Bild der Bewohner. Ist sie glücklich, verwöhnt sie ihre Kinder, ihren Mann, ihre Hunde, möchte die gesamte Welt umarmen. Ist sie traurig, fällt der Himmel auf die Erde. Sie ist ein Wildfang und manisch-depressiv, urteilen die Insulaner. Grazia scheint mit der Natur und den Naturgewalten verwachsen zu sein. Die Gesetze der Menschen sind ihr fremd und in ihrem Herzen ist für alles Platz - nur nicht für Grenzen. Ihr Mann, der Fischer Pietro, ist ein Softmacker. Nach außen trägt er die raue Schale eines Fischers, schlägt seinen Sohn, wenn die Ehre der Familie es verlangt, weil die Streiche der Jugendlichen außer Kontrolle gerieten, weist seine Frau in ihre Schranken, wenn sie mit seinen Freunden Bier trinken will, oder wenn er sie beim Nacktbaden erwischt. Im Grunde aber hat Pietro ein weiches Herz.
Als er Grazias Hunde erschießt, weil sie ihn anknurren und ihm den Platz im Ehebett streitig machen, sieht Grazia rot. Sie öffnet die Türen des Tierheims der Insel, das eigentlich ein Hunde-Gefängnis ist und lässt die Hunde frei. Darauf scheinen viele der Insulaner nur gewartet zu haben. Es beginnt ein gnadenloses Schießen und am Ende sind die Straßen der Insel blutgetränkt.
Grazia hat ihren Kredit an Nachsicht verbraucht. Immer deutlicher fordern die Insulaner, dass Pietro seine Frau zur Behandlung nach Mailand schicken soll. Als Grazia von dem Plan erfährt, flüchtet sie. Nur ihr Sohn Pasquale weiß, wo sich die Mutter versteckt, denn er war es, der die Mutter in die unzugängliche Höhle in den Klippen führte. Zusammen gaukeln sie den restlichen Insulanern vor, sie sei ertrunken.

"Lampedusa" ist ein Film so karg wie die Insel auf der er spielt. Sprache spielt eine untergeordnete Rolle und ordnet sich den Bilderwelten unter. Der Film ist um die Schauspielerin Valeria Golino inszeniert; ihre Darstellung ist der Mittelpunkt. Wunderschön sind die Unterwasseraufnahmen, mit denen der Film, den Zuschauer noch reichlicher beschenken könnte. "Lampedusa" ist kein Film fürs Massenpublikum, vielmehr ist es ein Werk für Liebhaber.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: Respiro
Alternativtitel: Lampedusa - Eine magische Geschichte
Land: FrankreichItalien
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 95
Genre: Drama
Verleih: Prokino
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 11.04.2003

Regie: Emanuele Crialese
Drehbuch: Emanuele Crialese

Schauspieler: Valeria Golino (Grazia) • Vincenzo Amato (Pietro) • Francesco Casisa (Pasquale) • Veronica D'Agostino (Marinella) • Filippo Pucillo (Filippo) • Muzzi Loffredo (Nonna) • Elio Germano (Pier Luigi) • Avy Marciano (Velista Francese) • Giuseppe del Volgo (Zio Pino) • Matteo Solina (Zio Antonio) • Vincenzo Barreca (Cefalo) • Pasquale De Rubels (Bufalo)

Produktion: Domenico Procacci
Kostümbild: Eva Coen
Maskenbild: Simona Castaldi
Kamera: Fabio Zamarion
Musik: Andrea Guerra • John Surman
Schnitt: Didier Ranz

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Bild: Prokino

1 customer review

befriedigend
11.04.03
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