Last Vegas

Kinoplakat Last Vegas

Nach mehreren politisch unkorrekten Filmen über Junggesellenabschiede folgt nun die Variante, die gesteigerten Wert darauf legt politisch korrekt zu sein. Den Humor zieht sie aus Sticheleien und gespielten Witzen. Des Weiteren sind die Hauptdarsteller in einem Alter, in dem Mann es besser wissen könnte; oder eben nicht mehr besser wissen will.

Den Auftakt bildet eine Momentaufnahme aus Kindertagen. Bereits vor längerer Zeit - waren die Flatbush Four beste Freunde. Daran hat sich im Lauf der Jahrzehnte wenig geändert. Mit Ausnahme einer Verstimmung zwischen Paddy (Robert De Niro) und Billy (Michael Douglas). Die verhindert jedoch nicht, dass die vier Männer im vorgerückten Alter zum zünftigen Junggesellenabschied nach Las Vegas aufbrechen, denn am nächsten Tag will Paddy seine Verlobte heiraten, die jung genug ist um seine Tochter zu sein. Das gibt immer wieder Anlass für Sticheleien seiner Kameraden (Morgan Freeman und Kevin Kline komplettieren das Quartett). Für Verdruss sorgt zudem, dass die zwei Streithansel in Las Vegas Gefühle für dieselbe Frau entwickeln: Diana (Mary Steenburgen) arbeitet als Sängerin in einem Club, trifft beide Männer und hat doch nur für den einen Gefühle. Nach einigen Turbulenzen und vielen Verwicklungen nimmt man Abschied vom Abschiednehmen und der Ausflug einen ganz anderen Verlauf als geplant.

Kritik

"Last Vegas" kommt erstaunlich schnell auf Touren. Die Rentnergang wird eingeführt und schon geht es ab ins Vergnügen. Doch das überdrehte Tempo hält nicht an - und es folgt ein Loch. Die Handlung nutzt merklich ab und der Humor lebt von Wiederholungen. Man hackt darauf herum, dass Michael Douglas noch Haare auf dem Kopf hat und ein junges Huhn heiraten will. Das ist eine Zeit lang witzig - jedoch nicht zielführend. Jetzt gäbe es Raum, um die Geschichte der besten Freunde zu erzählen. Doch zielgerichtet schlägt die Handlung den einfachen Weg ein. Nur ein Thema der Vergangenheit, das bis in die Gegenwart strahlt, wird abgearbeitet. Ansonsten kommen die Standards des Genres zum Tragen: Derbe Sprache, saufen auf einer Party, auf der die Alten die Coolen sind, Sex und eine Fleischbeschau in Gestalt einer Pool-Party. Insgesamt kann das Dargebotene auf die Dauer nur bedingt überzeugen, weil die Handlung zu konstruiert ist und die politische Korrektheit zu nerven beginnt. Einer ihrer Gipfel besteht darin, dass Kevin Kline ein Schäferstündchen ausschlägt. Nicht, weil die Frau jung genug ist um seine Tochter zu sein, sondern weil er später nicht mit seiner Ehefrau darüber sprechen kann - die ihm vor dem Ausflug ausdrücklich die Erlaubnis zum Seitensprung gegeben hat. Abschließend gibt es zu den Darstellern wenig zu sagen. Sie spielen ihre alles andere als herausfordernden Rollen mit Leichtigkeit.

Fazit
Vielleicht ist es Absicht, dass die oberflächliche Handlung ausgerechnet in Las Vegas spielt - einer Stadt, die fast nur Fassade ist. Vielleicht ist es Zufall. Davon abgesehen ist eine Komödie, die in ruhigen Momenten nicht nur an Tempo verliert, sondern arg einbricht. Ich will nicht behaupten, dass ich im Kino nicht gelacht habe. Allerdings schwingt der Eindruck mit, dass es sich der Film zu leicht macht und man aus dem Stoff und den Darstellern mehr hätte herausholen können. Ohne dem Film einen Strick daraus drehen zu wollen: Eine derbe Komödie mit einer FSK-Freigabe von 0 Jahren weist auf Widersprüche hin.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: USA
Jahr: 2013
Laufzeit ca.: 105
Genre: Komödie
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 14.11.2013
Heimkino: 27.03.2014

Regie: Jon Turteltaub
Drehbuch: Dan Fogelman

Schauspieler: Michael Douglas (Billy Gherson) • Robert De Niro (Paddy Connors) • Morgan Freeman (Archie Clayton) • Kevin Kline (Sam Harris) • Mary Steenburgen (Diana Boyle) • Jerry Ferrara (Dean) • Romany Malco (Lonnie) • Roger Bart (Maurice Tischler) • Joanna Gleason (Miriam Harris) • Michael Ealy (Ezra Clayton) • Bre Blair (Lisa) • April Billingsley (Trauzeugin)

Produktion: Amy Baer • Joseph Drake • Laurence Mark
Szenenbild: David J. Bomba
Kostümbild: Dayna Pink
Maskenbild: Kimberly Jones
Kamera: David Hennings
Musik: Mark Mothersbaugh
Schnitt: David Rennie

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Bilder: Universal Pictures International

1 customer review

befriedigend
14.11.13
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