Learning to Drive

Kinoplakat Learning to Drive

Fast möchte ich sagen, der Film trüge besser den Titel "learning to live". Ganz so weit spannt Isabel Coixet den Bogen dann doch nicht, wenn aus den Fahrstunden Hilfe zur Selbsthilfe wird. Unter der Regie, der in Spanien geborenen Regisseurin, wird der Film fast schon zu europäischem Programmkino.

Für die erfolgreiche Literaturkritikerin Wendy (Patricia Clarkson) kommt es aus heiterem Himmel, dass ihr Mann sie verlässt. Sie vermutet wegen einer anderen Frau. Doch dann muss sie zumindest in Erwägung ziehen irgendwann das Leben ausgesperrt und nur noch für Bücher, Worte und Literaturkritiken gelebt zu haben. Die Vermutung liegt nahe - doch so genau ergründet der Film es letzten Endes nicht und es spielt auch nur eine untergeordnete Rolle.
In der Hauptsache geht es um eine Frau im vorgerückten Alter, die ihr Leben neu ordnen muss. Dabei bekommt sie Hilfe von einem Fahrlehrer. Das klingt zunächst nach ungleichen Partnern. Die Akademikerin und der Fahrlehrer. Doch der übt nur in den USA den Beruf des Fahrlehrers aus und lehrte in seiner indischen Heimat an der Uni. So gesehen passen die beiden wunderbar als Paar zueinander, doch auf ein klassisches Happy End wird verzichtet. Vielmehr erzählt Isabel Coixet die Geschichte einer Freundschaft in der zwei Menschen voneinander lernen, die aufkeimende Spannung spüren und dann doch keine Beziehung miteinander eingehen.

Der Titel "Learning to Drive - Fahrstunden fürs Leben" wie auch der Verleih versprechen Dinge, die nicht geboten werden. Die "lebensklugen" Ratschläge reduzieren sich beim Sehen auf praktische Hilfestellungen. Wobei seine Ratschläge dahin gehen den Fokus auf die im Moment relevanten Dinge zu richten. Und ihre Ratschläge darin beruhen, weniger mit dem Kopf zu arbeiten. Alles keine große Philosophie. Doch das tut dem Film keinen Abbruch, denn das Schöne daran ist die Handschrift. In vielen Momenten ist es eine intime, manchmal fast zärtliche Beobachtung des Geschehens.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Alternativtitel: Learning to Drive – Fahrstunden fürs Leben
Land: USA
Jahr: 2014
Laufzeit ca.: 90
Genre: Spielfilm
Verleih: Alamode Film
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 06.08.2015
Heimkino: 03.12.2015

Regie: Isabel Coixet
Drehbuch: Sarah Kernochan

Schauspieler: Patricia Clarkson (Wendy) • Ben Kingsley (Darwan) • Jake Weber (Ted) • Sarita Choudhury (Jasleen) • Grace Gummer (Tasha) • Avi Nash (Preet) • Samantha Bee (Debbie) • Matt Salinger (Peter) • John Hodgman (Verkäufer) • Michael Mantell (Wendys Vater) • Daniela Lavender (Mata) • Gina Jarrin (Paige)

Produktion: Dana Friedman • Daniel Hammond
Szenenbild: Dania Saragovia
Maskenbild: Maya Hardinge
Kamera: Manel Ruiz
Musik: Dhani Harrison • Paul Hicks
Schnitt: Keith Reamer • Thelma Schoonmaker

Anzeige

Kinoplakat Learning to Drive Film kaufen bei Amazon.de
Als Amazon-Partner verdient Moviewolf.de an qualifizierten Verkäufen.

Bild: Alamode Film

1 customer review

befriedigend
06.08.15
Show more
Loading...
Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies und Skripte. Durch "Akzeptieren" stimmst Du der Verwendung zu. Durch "Ablehnen" stimmst Du nicht zu und es kann zu Dysfunktionen kommen.