The Walk

Kinoplakat The Walk

Jeder Mensch hat einen Traum. Manche sind größer, manche sind ungewöhnlicher. So träumt der Franzose Philippe Petit davon ein Seil zwischen den Türmen des World Trade Center zu spannen und darauf als Seilartist von einem Turm zum anderen zu balancieren. Dieser Traum klingt zu halsbrecherisch, um ihn zu wagen. Und trotzdem wird er wahr werden.

1974 ist es endlich so weit. Nach einer längeren Vorbereitungsphase gelingt es Philippe und seinen Freunden je einen der zwei Türme des im Bau befindlichen WTC zu erobern. Dabei kommt ihnen der Umstand zugute, dass die Türme noch nicht fertiggestellt sind. In den Tagen und Wochen vor der großen Show haben sie die Baustellen inspiziert. Ihr Vorhaben gleicht gelebter Lebensmüdigkeit. Und doch ist es nicht die erste Wahnsinnstat, denn Petit balancierte bereits auf einem Drahtseil zwischen den Türmen der Kathedrale Notre-Dame de Paris.

In New York arbeiten die Franzosen ähnlich wie in Paris. Zunächst wird mit Pfeil und Bogen eine Angelschnur von einem Turm zum anderen geschossen. Mit der Schnur ein festes Seil herübergezogen … bis am Ende das schwere Drahtseil für den späteren Balanceakt folgt. In New York gelingt es der Gruppe nachts unbemerkt nicht nur das Tragseil und drei weitere Seile zur Stabilisierung des Hauptseils zwischen den Türmen des World Trade Center zu spannen. Gegen sieben Uhr morgens beginnt Philippe mit dem Drahtseilakt in der schwindelerregenden Höhe von 417 Metern. Er überquert das Seil mehrere Male, während sich am Boden eine staunende Menschenmenge ansammelt. Am Ende der Vorstellung werden er und seine Mitstreiter verhaftet.

Kritik

Der Film "The Walk" basiert auf einer wahren Begebenheit. Auch wenn es vollkommen unglaublich klingt, balancierte Philippe Petit 1974 wirklich zwischen den unfertigen Türmen des World Trade Center. Der Film setzt dies als Höhepunkt, beginnt jedoch früher.
Philippe steht auf der Fackel der Lady Liberty und gibt den Conférencier, der (im englischen Original mit stark französischem Dialekt) Episoden aus Philippes Leben erzählt. In einer Mischung aus Gaunerkomödie und Zirkusnummer erleben wir den Hergang des nach dem Hochseil süchtigen Philippe in mehreren Akten. Da gibt es den Ziehvater Papa Rudy (Ben Kingsley), der die Technik lehrt und auch Bauchlandungen mitansehen muss. Die charmante Annie (Charlotte Le Bon) betritt die Bühne und lässt sich von Philippe erobern. Gemeinsam arbeiten sie an seinem Traum. Doch Annie kann nicht auf Dauer in den USA leben und verlässt die Show im letzten Akt.

Die Darsteller spielen ihre Rollen gut. Joseph Gordon-Levitt gibt den verschmitzten Drahtseil-Artisten, mit typischer Körperhaltung und Gestik. Charlotte Le Bon gefällt als selbstbewusste Frau und Ben Kingsley gibt den ruppigen Alten mit dem goldenen Herzen.
Die Kamera stellt das Geschehen in luftiger Höhe in imposanten Bildern dar. Wenn die Schauspieler am Rand des unfertigen Turms des WTC balancieren, kann einem als Zuschauer mulmig werden, denn man hat das Gefühl wirklich dabei zu sein. Hier zeigt 3D seine Stärken, denn die Bilder wirken nicht nur plastisch, sondern regelrecht schwindelerregend. Und auch der Balanceakt selbst wird nicht aus der Frosch- sondern aus der Vogelperspektive gezeigt. Selbstredend schwingt eine Portion Patriotismus mit. Die wird zur Übertreibung, wenn Annie sinngemäß ausspricht, dass Philippe mit seiner Tat die Türme des World Trade Centers beseelt hat.

Fazit
Der Film "The Walk" bietet alles in allem solide Kost. Dramaturgie und Handlung sind gefällig. Die Rollen sind gefällig gespielt. 3D verleiht dem Film etwas Besonderes.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Land: USA
Jahr: 2014
Laufzeit ca.: 123
Genre: 3DAbenteuerSpielfilm
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 22.10.2015
Heimkino: 25.02.2016

Regie: Robert Zemeckis
Drehbuch: Robert Zemeckis • Christopher Browne
Literaturvorlage: Philippe Petit

Schauspieler: Joseph Gordon-Levitt (Philippe Petit) • Ben Kingsley (Papa Rudy) • Marie Turgeon (Petits Mutter) • Charlotte Le Bon (Annie)

Produktion: Jack Rapke • Steve Starkey • Robert Zemeckis
Szenenbild: Naomi Shohan
Kostümbild: Suttirat Anne Larlarb
Maskenbild: Magali Métivier
Kamera: Dariusz Wolski
Musik: Alan Silvestri
Schnitt: Jeremiah O'Driscoll

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

gut
22.10.15
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