Love Steaks

Kinoplakat Love Steaks

Junges Kino made in Germany: Wenn die Welt dir Grenzen setzt, dann überschreite sie. Muss ja nicht immer alles einen Sinn ergeben. Ich hatte gerade Bock darauf. Was sich liebt, das schlägt sich. Alles klar? Nö, warum auch!

Clemens (Franz Rogowski) ist ein ruhiger Vertreter, Masseur mit Zusatzausbildung im esoterischen Bereich. Der neue Job im Kurhaus einer Insel läuft mittelprächtig an. Die Kollegen sind nett; die Klienten im fortgeschrittenen Alter. Lara (Lana Cooper) ist schon länger dabei - hat gelernt sich im Leben zu behaupten. Kranke Mutter, stressiger Job. Lara ist hart im Nehmen. Und wenn nichts mehr hilft, nimmt sie einen Schluck aus der Flasche.
Clemens steht auf Lara. Kann das aber nicht so ausdrücken. Lara mag das. Also geht sie ran. Wenn Clemens zögert, dann greift sie an. Wenn er ihr helfen will, mauert sie. Seine Hilfe braucht sie nicht - und so eine Hilfe erst recht nicht. Jetzt knallt's.

Kritik

Nach Dogma kommt Fogma. Ein vorab geschriebenes Drehbuch gibt es dabei beispielsweise nicht. Die Darsteller improvisieren. Vorgegeben sind nur die Rahmenbedingungen. Das macht den fertigen Film authentisch - um den Preis, dass auf das Erzählen einer fundierten Hintergrundgeschichte verzichtet wird. Clemens und Lara haben keine weiterreichende Vergangenheit. Sie sind hier, sie sind jetzt. Das macht den Film frech, spontan und sprunghaft. Auf eine unruhige Kameraführung und sprunghafte Schnitte muss der Zuschauer allerdings Lust haben. Dass nicht alle angerissenen Themen und Handlungsstränge Sinn ergeben oder ins Leere laufen, muss akzeptiert werden. Des Weiteren wirken die Darsteller für ihre Rollen sowie ihr Verhalten zu alt. Obwohl ich mich in diesem Punkt täuschen kann. Es gibt so eine Sturm- und Drangzeit im Leben. Bei der man sich vieles herausnimmt und meint, mir gehört die Welt. Bei mir fand sie allerdings früher statt.

Da ein Großteil der Darsteller Laien sind, müssen Dialekte und unterschiedliche Begabungen in Kauf genommen werden. An den zwei Hauptdarstellern gibt es wenig zu mäkeln. Die Idee, dass die Rollen von Mann und Frau praktisch getauscht werden, ist interessant. Lara übernimmt den Part, den sonst ein Mann einnehmen würde: Fordern, rangehen, Härte zeigen. Clemens ist der Intuitive, den man auch für schwul halten könnte.

Fazit
"Love Steaks" macht aus dem, was in anderen Filmen eine oder nur wenige Szenen einnimmt einen ganzen Film. Dabei wirkt er wie aus dem Leben gegriffen und lässt gleichzeitig eine ausgebaute Handlung vermissen. Ein filmisches Experiment, das begeistern kann oder ermüden.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %


Land: Deutschland
Jahr: 2013
Laufzeit ca.: 89
Genre: Spielfilm
Verleih: daredo media
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 27.03.2014
Heimkino: 31.10.2014

Regie: Jakob Lass
Drehbuch: Jakob Lass • Ines Schiller • Timon Schäppi • Nico Woche

Schauspieler: Lana Cooper • Franz Rogowski

Produktion: Ines Schiller • Golo Schultz
Szenenbild: Caspar Pichner
Kostümbild: Anna Hostert
Kamera: Timon Schäppi
Musik: Golo Schultz
Schnitt: Gesa Jäger

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Bild: daredo media

1 customer review

ausreichend
27.03.14
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