Meeresfrüchte

Kinoplakat Meeresfrüchte

Meeresfrüchte sind gut für die Liebe - heißt es. Wenn dann noch ein warmer Wind vom Meer her weht, kann es dem einen oder anderen die Sinne verwirren, oder ihn gar ans andere Ufer treiben. Trotz schwulem Touch möchte der Film ein breites Publikum ansprechen - woraufhin er zwischen den Stühlen landet.

Familie Biancheri verbringt ihren Urlaub in einem alten Häuschen an der Küste. Während Papa Marc (Gilbert Meci) in der Vergangenheit schwelgt, schmiedet Tochter Laura (Sabrina Seyvecou) Pläne, endlich mit ihrem Freund den familiären Fesseln zu entfliehen. Ihr Bruder Charly (Romain Torres) hat weniger Glück. Schon bald beginnt der Vater zu nöckern, dass der Sohnemann zu oft und zulange duscht, weil er vermutet, dass der Junior beim Duschen eine bestimmte Körperregion zu gut bearbeitet. Die Situation verschärft sich, als Charlys bester Freund auftaucht. Martin (Edouard Collin) erzählt unumwunden schwul zu sein. Das sorgt zwischen den Freunden für eine gewisse Spannung, die Charlys Mutter Beatrix (Valeria Bruni-Tedeschi) missversteht. Sie ist der felsenfesten Meinung, ihr Sohn sei schwul und habe einen Freund. Das bringt den Vater auf die Palme. Er zettelt beim Abendessen ein verkrampftes Aufklärungsgespräch an und hat fortan ein Auge auf Martin. Beatrix wiederum nimmt die Situation gelassen. Doch auch sie gerät in die Bredouille, als ihr Liebhaber Mathieu (Jacques Bonnaffe) auftaucht. Kaum vom Zug abgeholt, geht es hinter dem ersten Baum zur Sache. Als Martin nachts einem schwulen Klempner begegnet, eskaliert die Situation zum Besten aller, denn Didier (Jean-Marc Barr) ist niemand anders als Marcs verflossener Liebhaber.

Kritik

"Meeresfrüchte" klingt wie eine schwule Komödie, ist bei näherem Hinsehen aber ein Film, der aufs Massenpublikum zugeschnitten ist. Das gibt ihm einen unangenehmen Beigeschmack, denn die Männer dürfen ihre Homosexualität nur in homöopathischen Dosierungen zeigen. Alles, was die Masse als anstößig empfinden könnte, wie etwa ein Kuss unter Männern, wird ausgespart. Dieses wollen aber sich nicht trauen setzt der Film in den erotischen Szenen fort. Einerseits liegt sexuelle Spannung in der Luft. Beatrix und ihr Liebhaber sind wahre Rammelhäschen; gleichzeitig werden die erotischen Szenen verquatscht. Beim Cunnilingus etwa fabuliert sie unablässig über "Meeresfrüchte". Das wäre zu verschmerzen, wöge der Humor die genannten Schwächen auf. Doch statt Witz bietet die Handlung zu oft nur Hektik und trotzdem fehlen Schwung und Pepp.

Fazit
Unterm Strich bietet "Meeresfrüchte" einen unangenehmen Boulevardschwank.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: Crustacés et Coquillage
Land: Frankreich
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 90
Genre: KomödieLGBT
Verleih: Prokino
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 21.07.2005

Regie: Olivier Ducastel • Jacques Martineau
Drehbuch: Olivier Ducastel • Jacques Martineau

Schauspieler: Valeria Bruni Tedeschi (Beatrix) • Gilbert Melki (Marc) • Jean-Marc Barr (Didier) • Jacques Bonnaffé (Mathieu) • Edouard Collin (Martin) • Romain Torres (Charly) • Sabrina Seyvecou (Laura) • Yannick Baudin (Michael der Motorradfahrer) • Julien Weber (Lauras Freund) • Marion Roux (Billiardspielerin)

Produktion: Nicolas Blanc
Szenenbild: Lise Petermann
Kostümbild: Anne-Marie Giacalone
Maskenbild: Gill Robillard
Kamera: Matthieu Poirot-Delpech
Musik: Philippe Miller
Schnitt: Dominique Galliéni

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Bild: Prokino

1 customer review

ausreichend
21.07.05
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