Mistress America

Kinoplakat Mistress America

Der alternative Blick auf den amerikanischen Traum vom Leben und der Möglichkeit an ihm zu scheitern. Mit viel gutem Willen und zwei sympathischen Hauptdarstellerinnen inszeniert.

In New York studieren zu können ist für Tracy (Lola Kirke) doch nicht das große Los. An der Uni gelingt es ihr nicht Kontakte zu knüpfen und auch New York scheint nicht die Traumstadt. Als ihre Mutter ihr als Trost vorschlägt, sie möge die Tochter des Mannes kennenlernen, den sie demnächst heiraten wird, klingt das für Tracy wie ein schwacher Trost. Doch kaum begegnet Tracy Brooke (Greta Gerwig) bekommen die Dinge Glanz. Die zukünftige Stiefschwester öffnet Tracy zunächst einmal die Augen dafür, wie großartig New York ist. Hier kann man alles schaffen, wenn man nur will. Dafür ist Brooke der lebende Beweis. Sie hat mehrere Jobs, macht selbst die Nacht zum Tag und steht kurz davor ein angesagtes Restaurant zu eröffnen. Tracy folgt Brookes Leben mit Staunen.

Doch dann kippt die Finanzierung des Projekts und Brooke beschließt, ihren Ex zu besuchen, denn der hat Geld und ist einer guten Investition bestimmt nicht abgeneigt. Der Haken an der Sache. Dylan (Michael Chernus) lebt mit Brookes ehemals bester Freundin Mamie-Claire (Heather Lind) zusammen, die ihr nicht nur den Freund ausgespannt hat, sondern auch eine Geschäftsidee geklaut und die Katzen entführt. Das gewagte Unternehmen gerät zum entlarvenden Fiasko.

Kritik

Noah Baumbach und Greta Gerwig geben sich große Mühe aus der Geschichte um Brooke und Tracy eine geschliffene Komödie der geistreichen Unterhaltung zu machen. Das Ergebnis fällt nicht ganz so schillernd aus wie angestrebt. Die Überzeichnungen gehen zulasten des Unterhaltungswertes und die Beziehungen der Personen untereinander bleiben nebulös. Als Plot ist die Entlarvung der Figuren gelungen, in der Inszenierung widerspricht der eigenwillige Höhepunkt dem angestrebten Naturalismus. Nicht nur, dass die Ansammlung der Figuren eigenartig ist, auch der Umstand, dass jeder geistesscharf seziert, ist aufgesetzt. Hier überschreitet der Film die Grenze zur Literatur. Zudem liegt über dem Ganzen ein stark amerikanischer Anstrich, den man als unangenehm empfinden kann. Gleiches gilt für die Dialoglast der Handlung.
Sympathisch agieren die zwei Hauptrollen. Lola Kirke gelingt es das Mauerblümchen nicht ins Bedeutungslose abrutschen zu lassen. Greta Gerwig heimst trotz fehlender Bodenhaftung Sympathien ein.

Fazit
"Mistress America" ist eigenwilliges, amerikanisches Autorenkino. Die Frage, ob der Film Naturalismus oder Kunst sein will beantwortet er nicht. Sicher ist hingegen: Mit seiner Gewitztheit stellt er sich selbst ein Bein.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: USA
Jahr: 2015
Laufzeit ca.: 84
Genre: Komödie
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 10.12.2015

Regie: Noah Baumbach
Drehbuch: Noah BaumbachGreta Gerwig

Schauspieler: Greta Gerwig (Brooke) • Lola Kirke (Tracy) • Matthew Shear (Tony) • Jasmine Cephas-Jones (Nicolette) • Heather Lind (Mamie-Claire) • Michael Chernus (Dylan) • Cindy Cheung (Karen) • Kathryn Erbe (Tracys Mutter) • Dean Wareham (Harold)

Produktion: Noah BaumbachGreta Gerwig • Scott Rudin • Rodrigo Teixeira • Lila Yacoub
Szenenbild: Sam Lisenco
Kostümbild: Sarah Mae Burton
Maskenbild: James Vincent
Kamera: Sam Levy
Musik: Britta Phillips • Dean Wareham
Schnitt: Jennifer Lame

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Bild: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
10.12.15
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