Monsieur Claude und seine Töchter

Kinoplakat Monsieur Claude und seine Töchter

Toleranz und Völkerverständigung sind schöne Worte - doch wehe, wenn es einen selbst trifft. Davon wissen Monsieur Claude Verneuil und seine Frau Marie ein Lied zu singen. Drei ihrer vier Töchter haben ihr Herz für die gelebte Globalisierung bewiesen. Mit einem muslimischen, jüdischen beziehungsweise chinesischen Ehemann. Da ist bei jedem Treffen Fingerspitzengefühl gefragt.

Eine wohlhabende französische Familie, deren vier Töchter weltgewandt und offen heiraten. Die Brauteltern müssen verkraften, dass sie in ihrer Familie einen Chinesen, einen Araber und einen Juden als Schwiegersohn begrüßen dürfen. Das geht insbesondere dem Brautvater gegen den Strich. Und auch die Schwiegersöhne untereinander lassen anfangs kein gutes Haar aneinander. Während der Familientreffen hacken sie aufeinander herum und transportieren altbekannte Klischees wie das vom immer freundlichen Asiaten, der eine kleine Nudel hat. Nur allmählich kommen sie einander näher und vereinigen sich im Kampf gegen den zukünftigen Schwiegersohn Numero 4, der aus der Reihe fällt, weil er schwarz ist. Doch gegen die Liebe ist kein Kraut gewachsen.

Kritik

Für gewöhnlich reicht es einem Film, wenn zwei Gegensätze aufeinandertreffen. Im Fall von "Monsieur Claude und seine Töchter" geben sich gleich fünf Kulturen ein Stelldichein. Doch die einfache Rechnung, dass fünf streitende Kulturen den fünffachen Spaß ergeben, geht nicht auf. Zum einen liegt es daran, dass die Handlung sehr flach ausfällt. So kommen von den Familien nur die französische und die afrikanische zu Wort. Den Charakteren fehlt eine Zeichnung. Die Töchter etwa sind nur Nebenrollen und selbst die Hauptrollen wie der Titel gebende Monsieur Claude bleiben lebende Klischees. So ist es einige Male lustig, wenn Christian Clavier als mürrischer Patriarch die Augen verdreht - doch es füllt keine Rolle. An seiner Seite gibt Chantal Lauby die gequälte Ehefrau, die sich selbst entdeckt, nachdem die Kinder aus dem Haus sind und vor dem Ehemann eine Entwicklung durchmacht. Sie verschwistert sich mit Salimata Kamate der Mutter des Bräutigams. Das ist kein Problem, denn beide Frauen sind vernünftig, pragmatisch und ertragen die Launen ihres Ehemannes. Die Männer wiederum sind beide Rassisten und hegen abgrundtiefe Vorurteile gegen die andere Kultur. Warum sie einander näherkommen weiß nur das Drehbuch; doch am Ende steht die Verbrüderung.

Fazit
Inszeniert ist der Film wie Volkstheater. Anstelle von Feinheiten und geschliffenem Humor gibt es derbe Späße, die allerdings weder durch Timing noch durch Originalität überzeugen. Den Charakteren mangelt es an Ausbau beziehungsweise einer Entwicklung.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Qu'est-ce qu'on a fait au Bon Dieu?
Land: Frankreich
Jahr: 2014
Laufzeit ca.: 97
Genre: Komödie
Verleih: Neue Visionen Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 24.07.2014
Heimkino: 28.11.2014

Regie: Philippe de Chauveron
Drehbuch: Philippe de Chauveron • Guy Laurent

Schauspieler: Christian Clavier (Claude Verneuil) • Chantal Lauby (Marie Verneuil) • Ary Abittan (David Benichou) • Medi Sadoun (Rachid Benassem) • Frédéric Chau (Chao Ling) • Noom Diawara (Charles Koffi) • Frédérique Bel (Isabelle Verneuil) • Julia Piaton (Odile Verneuil) • Émilie Caen (Ségolène Verneuil) • Élodie Fontan (Laure Verneuil) • Pascal N'Zonzi (André Koffi) • Salimata Kamate (Madeleine Koffi) • Tatiana Rojo (Viviane Koffi)

Produktion: Romain Rojtman
Szenenbild: François Emmanuelli
Kostümbild: Eve Marie Arnault
Maskenbild: Magali Ceyrat
Kamera: Vincent Mathias
Ton: Michel Kharat • Serge Rouquairol • Eric Tisserand
Musik: Marc Chouarain
Schnitt: Sandro Lavezzi

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Bild: Neue Visionen Filmverleih

1 customer review

befriedigend
25.08.18
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