Mufasa: Der König der Löwen

Kinoplakat Mufasa: Der König der Löwen

Einen verregneten Tag nimmt Rafiki zum Anlass, aus dem Leben des Löwenkönigs Mufasa zu erzählen. Nur um Haaresbreite kommt der im Kindesalter mit dem Leben davon, wird von seiner Familie getrennt und findet eine Ersatzfamilie. Mit Taka bekommt Mufasa einen Bruder. Die Zwei sind für eine lange Zeit unzertrennbar. Doch Taka, dem ebenfalls ein Königreich zusteht, erträgt es nicht hinter seinem Bruder zurückzustehen. Insbesondere nicht in diesem Fall. Und so kommt Taka zu dem Namen, unter dem er bereits bekannt ist: Scar.

Kritik

Die Fortsetzung des "Königs der Löwen" setzt auf ein klassisches Konzept: Ein alter Weiser erzählt den jungen Zuhörern eine Geschichte. Darin kommen vor: die Guten, die Bösen, ein Verräter, während die restlichen Figuren dem Thema zuarbeiten. Die Geschichte schildert, welche Umstände Mufasa zum König machten. Außer ihm bekommen auch Taka und weitere Figuren eine kurze Hintergrundgeschichte. Zwingend notwendig ist das in keinem Fall. Vielmehr ist das animierte Drama eine bequeme Lösung der Handlung ein weiteres Kapitel hinzuzufügen.

Wie so viele Prinzen wuchs Mufasa nicht in seinem Rudel auf, sondern in einer Ersatz-Familie. Er musste einen niedrigeren Rang akzeptieren als den, der ihm laut Geburtsrecht zusteht. Damit folgt die Handlung der Struktur von Märchen. Neu daran ist, dass der junge Held (zur Strafe) unter Frauen aufwächst und ihm dies Fähigkeiten verleiht, die anderen Löwen fehlen. Dieser Umstand gereicht ihm im späteren Leben zum Vorteil.
Schlecht gelöst ist die Anwesenheit von Timon und Pumbaa. Die zwei lauschen der Erzählung und unterbrechen mit kleinen Witzen. Die jedoch nicht zünden und stattdessen die Geschichte unpassend unterbrechen. Schade auch, dass Mufasa eine so blasse Figur bleibt und sein Gegenspieler Taka der spannendere Charakter ist.
Ansonsten setzt die Handlung auf Bekanntes und Bewährtes. Im klassischen Gut-Böse-Schema werden die Guten von den Bösen gejagt. Das sorgt für Tempo und Lauflänge. Die FSK hat den Film ab sechs Jahren freigegeben. Der Kritiker schätzt das als ungünstig ein, weil das Drama zu viele belastende Jagd- und Kampf-Szenen enthält. Zudem mangelt es an entlastenden oder lustigen Szenen. In Verbindung mit der erschlagenden Filmmusik entwickelt die Handlung die Wucht einer Lawine.

Während bei Zeichentrick Tiere Fantasiegestalten bleiben, werden sie in "Mufasa – Der König der Löwen" zu Menschen in Tiergestalt, haben die Gesichter von Tieren mit menschlichen Gesichtsausdrücken, sprechen wie Menschen und erleben menschliche Schicksale. Den Kritiker fasziniert das nicht, sondern es befremdet ihn. Auch weil die Tiere so weit von ihrem natürlichen Verhalten abrücken. Die Löwen klagen mehrfach über Hunger – aber sie jagen nie. Warum also den Umstand nicht weglassen? Die Population der anderen Tiere ist so dicht, dass die Tiere verhungern müssten. Erschwerend kommt der für Disney typische Kitsch hinzu. Die Tiere zeigen niedliche Gesichtsausdrücke und tauschen Zärtlichkeiten aus. Einige bewegen sich geschmeidig wie Tänzer.

Die gehörte, englische Synchronisation überzeugt nicht, denn zu viele Stimmen klingen unpassend oder gewollt. Zudem fällt auf, dass das Rudel, in dem Mufasa aufwächst, britisches Englisch spricht, während die restlichen Tiere amerikanisch beziehungsweise amerikanisch mit afrikanischer Färbung klingen.

Fazit
Dank der fortgeschrittenen Animationstechnik werden die Tiere in "Mufasa: Der König der Löwen" zu menschelnden Wesen. Das ist wohl eine Geschmacksfrage. Inhaltlich setzt die Erzählung den bekannten Stoff annehmbar fort.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Mufasa: The Lion King
Land: USA
Jahr: 2024
Laufzeit ca.: 119
Genre: 3DAbenteuerAnimationDramaFamilieFantasyMusik

Verleih: Walt Disney
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 19.12.2024

Regie: Barry Jenkins
Drehbuch: Jeff Nathanson • Linda Woolverton • Irene Mecchi

Sprecher: Aaron Pierre (Mufasa) • Kelvin Harrison Jr. (Taka) • Tiffany Boone (Sarabi) • Kagiso Lediga (Rafiki) • Preston Nyman (Zazu) • Blue Ivy Carter (Kiara) • John Kani (Rafiki) • Mads Mikkelsen (Kiros) • Seth Rogen (Pumbaa) • Billy Eichner (Timon) • Thandiwe Newton (Eshe) • Lennie James (Obasi)

Produktion: Mark Ceryak • Genevieve Hofmeyr • Adele Romanski
Szenenbild: Mark Friedberg
Kamera: James Laxton
Musik: Dave Metzger
Schnitt: Joi McMillon

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Bild: Walt Disney

1 customer review

Befriedigend
19.12.24
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