Multiple Schicksale - Vom Kampf um den eigenen Körper

Kinoplakat Multiple Schicksale

Der Dokumentarfilm von Jann Kessler behandelt das Thema Multiple Sklerose. Der Antrieb des Filmemachers wurzelt in persönlichen Erfahrungen. Als er noch ein Kind ist, erkrankt seine Mutter an Multipler Sklerose. Die Krankheit verläuft ungewöhnlich rasch und wird in der Familie totgeschwiegen.

Seine Mutter Ursula ist nicht zu Gesprächen bereit. Auch Jann findet einen Weg sich mit anderen Dingen zu beschäftigen und nicht mehr an das Thema zu denken.
Mit 18 tritt eine Wendung ein. Er möchte nun mehr über das Schicksal seiner Mutter wissen – doch die ist unfähig zur Artikulation. Deshalb geht Kessler einen anderen Weg. Er sucht den Kontakt zu anderen Menschen mit MS, um zu erfahren, wie sie mit der Krankheit leben.

Er interviewt Graziella, die in der Lage ist den eigenen Haushalt zu führen; obwohl ihre manche Arbeiten und alltägliche Tätigkeiten schwerfallen. In ihrer Familie ist die Multiple Sklerose ein offenes Thema.

Rainer ist körperlich in schlechter Verfassung. Er kann bestimmte Tätigkeiten nicht mehr erledigen und braucht die Hilfe seiner Familie. Im Gespräch reflektiert er sich selbst und sein Humor hat einen herben Beiklang. Für ihn steht fest, dass er nicht abwarten möchte, bis er auf eine Rundumversorgung angewiesen ist, sondern sein Leben selbstbestimmt beenden.

Bernadette versucht zu akzeptieren, dass sie gerade einen Schub verarbeiten muss und ihr körperlicher Zustand sich verschlechtert. Trotzdem bejaht sie das Leben.

Für Melanie ist die Diagnose noch relativ frisch und sie ist im Prozess der Verarbeitung begriffen.

Oliver lebt seit mehr als zwanzig Jahren mit der Krankheit. Er sitzt im Rollstuhl und ist es gewohnt, seinen Tag sehr bewusst zu strukturieren, um seiner Arbeit und der Familie gerecht zu werden. Sein Umgang mit MS ist offen.

Bei Luana wird die Krankheit mit 18 festgestellt. Sie pflegt einen unverblümten Umgang mit ihrem Körper. Soviel Sport wie vor der Erkrankung kann sie nicht mehr betreiben.

Die Porträts der sieben Personen bilden den Kern des Dokumentarfilms. Es sind unterschiedliche Situationen, die von traurig bis zuversichtlich reichen. Allen Gesprächen ist der Tiefgang gemein. Zudem nutzt Kessler den Film und greift die eigenen Erfahrungen auf, um diese zu reflektieren. Er hinterfragt die Verschlossenheit seiner Mutter und ist bemüht diese zu tolerieren. Die Dreharbeiten verändern das Verhältnis zu ihr; was wiederum Teil des Films ist.
Inhaltsangabe geschrieben von: Tom


Land: Schweiz
Jahr: 2014
Laufzeit ca.: 85
Genre: Dokumentarfilm
Verleih: Spot On Distribution
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 15.09.2016
Heimkino: 26.05.2017

Regie: Jann Kessler
Drehbuch: Jann Kessler

Produktion: Jann Kessler
Kamera: Jann Kessler
Ton: Jann Kessler
Musik: Samuel Deubelbeiss • Rak Lehmann • Anouk Kessler • Simeon Wälti • Nadja Kollbrunner • Dennis Koch
Schnitt: Martin Witz • Jann Kessler

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Bild: Spot On Distribution

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