Netto

Kinoplakat Netto

Die Nachwendezeit gibt den Hintergrund für einen Vater-Sohn-Konflikt. Wackelige Bilder sollen authentisch sein oder das Klischee vom Jammer-Ossi nähren. Das liegt im Auge des Betrachters.

Marcel Werner (Milan Peschel) ist in der Nachwendezeit hängen geblieben. Statt an der Verwirklichung eines Traumes zu arbeiten, gefällt er sich in der Opferrolle. Seine Monologe sind Philosophien über die richtige Verteidigungsstrategie, denn er träumt davon, eines Tages als Personenschützer zu arbeiten. Diese ständigen Nölereien gehen seinem Sohn Sebastian gehörig auf die Nerven. Der hat nach zwei Jahren Funkstille wieder Kontakt zum Vater aufgenommen, denn seine Mutter will mit ihrem neuen Freund ins grüne Idyll ziehen. Mit einer Engelsgeduld versucht er seinen Vater aus dem Jammertal zu holen und ihm zum Neuanfang zu bewegen. Doch ein Fehlschlag genügt, um alles zunichtezumachen. Ein schlechtes Timing, denn Sebastian wollte just an diesem Tag die neue Freundin vorstellen. Die allerdings hat genug von betrunkenen Vätern und sieht rot. Damit nicht genug, taucht auch noch die Ex-Frau auf, um ihren Sohn nach Hause zu holen. Für Marcel endlich der heilende Schock.

Kritik

"Netto" ist das Regiedebüt von Robert Thalheim, Student der Babelsberger Filmhochschule. Kein Gesellenstück, denn dem Film im Dogma-Stil fehlt es an einer fassbaren Geschichte sowie einer klaren Aussage. Die fragmentarische Handlung bleibt in Ansätzen hängen. Dialoge brechen ab, ehe wirkliche Szenen entstehen können. Erst zum Schluss deutet sich eine Wendung an, die allerdings nicht mehr gezeigt wird.

Der Countrymusik von Peter Tschernig "dem Johnny Cash des Ostens", kommt eine besondere Rolle zu: Sie soll ausdrücken, was ansonsten ungesagt bliebe. Weshalb das Idol einen Minutenauftritt absolvieren darf bleibt schleierhaft wie das meiste im Film. Die Leistung der Darsteller reduziert sich auf die Wiederholung von bereits Gesagtem. Dem Regisseur hätte auffallen sollen, dass Sebastian Butz als Sohn nahezu alle Sätze in derselben Intuition und demselben Tempo nölt. Kameramann Stefan Kobe fing das Geschehen in wackeligen Bildern ein, wobei die Bilder bei Nahaufnahmen erst mühevoll die Schärfe nachziehen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 10 %


Land: Deutschland
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 87
Genre: Spielfilm
Verleih: Stardust Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 05.05.2005
Heimkino: 07.02.2006

Regie: Robert Thalheim
Drehbuch: Robert Thalheim

Schauspieler: Milan Peschel (Marcel Werner) • Sebastian Butz (Sebastian) • Stephanie Charlotta Koetz (Nora) • Christina Grosse (Angelika) • Bernd Lamprecht (Bernd) • Peter Tschernig • Christian Kuchenbuch (Wolf)

Produktion: Matthias Miegel
Szenenbild: Michal Galinski • Katrin Müller
Kostümbild: Michal Galinski • Katrin Müller
Kamera: Yoliswa Gärtig
Musik: Peter Tschernig
Schnitt: Stefan Kobe

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Bild: Stardust Filmverleih

1 customer review

ungenügend
05.05.05
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