Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht

Kinoplakat Nick und Norah

Eine romantische Komödie, die insbesondere auf die Gruppe der Heranwachsenden abzielt. Im Fokus: Die erste Liebe, die erste Trennung und Musik, die für sich selbst spricht.

Nick (Michael Cera) leidet unter großem Liebeskummer, weil er von seiner Freundin Tris (Alexis Dziena) verlassen wurde. Er nimmt für sie unablässig Mix-CDs auf, die von Tris achtlos weggeworfen werden und von Norah (Kat Dennings) wieder aus dem Mülleimer gefischt, denn sie liebt diese CDs.

Während einer Nacht überstürzen sich die Ereignisse. Nick, der einzige Hetero in einer ansonsten schwulen Band, ist mit der noch namenlosen Formation unterwegs zu einem Auftritt. Norah und ihre Freundin Caroline (Ari Graynor) wollen einfach nur Spaß haben und einen drauf machen. Und natürlich will jeder in New York zum Auftritt der Kultband Where's Fluffy. Die verraten aber nie direkt, wo sie spielen werden, sondern hinterlassen nur verschlüsselte Botschaften an Toilettenwänden oder im Radio. So beginnt eine Schnitzeljagd nach dem Auftrittsort, die gleichzeitig auch eine Achterbahn der Gefühle darstellt, denn Nick wird klar, dass er von Tris nichts mehr will - die wiederum eifersüchtig wird, als sie ihn zusammen mit Norah sieht. Norah hingegen muss ihren lästigen Ex-Freund abschütteln, der eigentlich nicht an ihr interessiert ist, sondern über sie an das Studio des Vaters gelangen möchte.

Verkompliziert werden die Geschehnisse dadurch, dass Caroline die dumme Angewohnheit hat sich bis zur Besinnungslosigkeit zulaufen zu lassen. Sie geht auf einer der vielen Autofahrten verloren, irrt betrunken und orientierungslos durch die Nacht. Die einzige Verbindung zum Rest der Gruppe ist ihr Handy. Es trennen, überschneiden, kreuzen sich die Wege (oder eben nicht) in dieser Nacht. Mal wird Caroline gesucht, dann geht die Fahndung nach dem Auftrittsort weiter. Am Ende haben die Konstellationen gewechselt und selbstredend folgt ein dickes Happy End.

Kritik

Beim Sehen von "Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht" bin ich weder aus der Handlung noch den Figuren schlau geworden. Weder verstehe ich, worum es geht, noch kann ich es nachfühlen. Es macht es den Eindruck, als hätten Menschen, die dem Alter der Figuren längst entwachsen sind, versucht, einen möglichst hippen Film zu drehen, der Jugendlichen aus der Seele spricht. Er versucht typische Themen zu behandeln wie Unsicherheit, erste Beziehung, erster Liebeskummer, erster Sex und Kultbands.

Nick, Norah und Co erleben in einer Nacht mehr als andere in einer ganzen Woche, quatschen fast ununterbrochen und benehmen sich nicht wie unsichere Teenager, sondern als seien sie in ihrer Entwicklung zurückgeblieben. Was sie nicht eben zu Sympathieträgern macht. Aber auch die Handlung selbst geht mit ihnen wenig zimperlich um. So kotzt Caroline erst in Nahaufnahme ins Klo, dann fällt ihr Handy ins trübe Wasser, sie überlegt, packt hinein. Gleich darauf muss sie auch noch ihren Kaugummi aus dem Trüben fischen, den sie anschließend weiterkaut.

Hinzu kommt der alberne Humor. So ist die Band auf der Suche nach einem Namen und hat Geistesblitze wie "Hinterlader". Schnapseule Caroline sucht im betrunkenen Zustand regelmäßig einen kleinen Laden auf, um dort in die Kühltheke zu kotzen. Aktuell muss der Ladner gerade ihre jüngste Hinterlassenschaft aus dem hoffnungslos vereisten Sortiment kratzen. Selten so gelacht.

Fazit
Ich kann mich daran erinnern, eine Zeit durchlebt zu haben, in der ich für eine Beziehung alles gab; mich in der Pfarrheim-Disco besoff und dann im Park neben der Kirche kotzend auf der Parkbank saß. Insofern trifft der Film den Nerv dieses Lebensabschnitts. Des Weiteren erinnere ich mich an Gespräche in der Disco, die ähnlich sinnfrei abliefen wie im Film. Zugegeben: Manchmal scheint das Leben aus mehr oder minder zufällig ineinandergreifenden Szenen zu bestehen. Wenn hingegen auf der Leinwand die Figuren in Ansätzen stecken bleiben, Dialoge radebrechen und die Szenenfolge keine richtige Handlung ergibt, dann finde ich das nicht sehenswert. Oder Möglichkeit zwei: Ich bin schlicht zu alt für den Film.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Original Filmtitel: Nick and Norah's Infinite Playlist
Land: USA
Jahr: 2008
Laufzeit ca.: 89
Genre: KomödieMusik
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 19.02.2009
Heimkino: 06.08.2009

Regie: Peter Sollett
Drehbuch: Lorene Scafaria • David Levithan
Literaturvorlage: Rachel Cohn

Schauspieler: Michael Cera (Nick) • Kat Dennings (Norah) • Aaron Yoo (Thom) • Rafi Gavron (Dev) • Ari Graynor (Caroline) • Alexis Dziena (Tris) • Jonathan B. Wright (Typ) • Zachary Booth (Gary) • Jay Baruchel (Tal) • Justin Rice (Bishop Allen) • Christian Rudder (Bishop Allen) • Giorgio Angelini (Bishop Allen)

Produktion: Kerry Kohansky • Chris Weitz • Paul Weitz • Andrew Miano
Szenenbild: David Doernberg
Kostümbild: Sandra Hernandez
Maskenbild: Ande Yung
Kamera: Tom Richmond
Musik: Mark Mothersbaugh
Schnitt: Myron Kerstein

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

ausreichend
19.02.09
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