Nicotina

Kinoplakat Nicotina

Eine rabenschwarze Komödie aus Mexiko. Kettenrauchen ist das verbindende Element der Krimi-Komödie, in der sich skurrile Gestalten die Klinke in die Hand geben.

Hacker Lolo (Diego Luna) versucht online den Zugang zu einer Schweizer Bank zu hacken. Kurz nachdem er sein Ziel erreicht hat, kommt die Nachbarin nach Hause. Lolo hat jetzt Besseres zu tun, denn es ist ihm gelungen, in der Nachbarwohnung etliche Kameras zu installieren. So beobachtet der Spanner aufgeregt, was nebenan passiert. Zwischenzeitlich haben sich zwei Männer auf den Weg gemacht, die Lolos Programm an die russische Mafia verkaufen wollen. Der geplante Deal wird allerdings fehlschlagen, denn zwischenzeitlich ist der Liebeskranke aufgeflogen und seine Angebetete hat sich in einen Racheengel verwandelt. Infolgedessen kann Lolo die richtige CD nicht mehr identifizieren und greift sich irgendeine Silberscheibe mit fatalen Folgen, denn Diamanten sind ein kostbares Zahlungsmittel, für das manch einer einen Mord in Kauf nimmt. Quasi in Echtzeit beginnt eine Hetzjagd durchs nächtliche Mexiko City.

Kritik

Der deutsche Verleih preist den Film "Nicotina" als mexikanische Antwort auf "Pulp Fiction" an. Das ist etwas sehr hoch gegriffen. "Nicotina" inszeniert zwar eine Mischung aus schwarzem Humor, Skurrilität und Tempo - doch anständig ausgegoren ist das Ganze nicht. Die Story funktioniert anfänglich recht gut, doch je länger der Film dauert, desto mehr offenbart er seine Schwächen. Zum einen nerven die aufgesetzten Dialoge über Rauchen oder Nichtrauchen. Die visuellen Spielereien, wie etwa Splitscreens, nehmen überhand und können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Tempo zeitweilig zusammenbricht und der Film sich arg zieht.

Das Auftreten der überzeichneten Charaktere bekommt dem nicht gut, denn sie zeigen nur wenige Facetten und eine Hauptrolle fehlt. Diego Luna (Hacker Lolo) fällt zwischenzeitlich aus der Handlung heraus und kehrt erst gegen Ende zurück. Seine Darbietung als Computergenie mit sozialen Defiziten ist eine der schwächsten des Films. Der deutsche Verleih versucht "Nicotina" trotzdem unter seinem Namen zu vermarkten - wahrscheinlich, weil die restlichen Darsteller kaum jemand kennt.

Fazit
Der Film "Nicotina" zeigt interessante Ansätze in ungewohnter Handschrift. Für deutsche Sehgewohnheiten fehlt ihm der letzte Schliff.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: ArgentinienMexikoSpanien
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 93
Genre: ActionKomödieKrimi
Verleih: Tiberius Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 14.07.2005
Heimkino: 10.02.2006

Regie: Hugo Rodríguez
Drehbuch: Martín Salinas

Schauspieler: Diego Luna (Lolo) • Marta Belaustegui (Andrea) • Lucas Crespi (Nene) • Jesús Ochoa (Thomason) • Rafael Inclán (Goyo) • Rosa María Bianchi (Carmen) • Daniel Gimenez Cacho (Beto) • Carmen Madrid (Clara) • Norman Sotolongo (Svóboda) • Eugenio Montessoro (Carlos) • José María Yazpik (Joaquín) • Jorge Zarate (Sanchez)

Produktion: Laura Imperiale • Monica Lozano • Martha Sosa
Kostümbild: Alejandra Dorantes
Maskenbild: Mario Zarazua
Kamera: Marcelo Iaccarino
Musik: Fernando Corona
Schnitt: Alberto de Toro

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Bild: Tiberius Film

1 customer review

befriedigend
14.07.05
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