Hart am Limit

Kinoplakat Hart am Limit

Es gibt Wortpaarungen die gehören einfach zusammen: Rock and Roll, Rhythmus and Blues, Babes and Bikes. Für das letzte Duo liefert "Hart am Limit" ein eindrucksvolles Beispiel. Die Kurven-Dynamik der Bikes konkurriert hart mit den Kurven der Babes - und bringt den Geschmack von Benzin auf die Zunge ...

Der Film eröffnet mit einem Straßenrennen. Eine einsame Piste quer durch die Wüste sollte breit genug sein für ein privates Autorennen, doch die Kontrahenten wollen den nahenden Biker (Martin Henderson) nicht durchlassen. Das tut man aber nicht, weshalb ihnen Ford als Dankeschön an der nächsten Tankstelle die Schädel und die Kotflügel einbeult.
Ford ist auf dem Weg zurück in die Stadt, was gleichbedeutend ist mit: zurück zu seinem Mädchen. Um die Dramatik etwas zu erhöhen, weiß das Mädchen nicht, dass Ford einen guten Grund hatte, als er sie vor vier Monaten kommentarlos verließ. Er wollte sie nicht in die schmutzige Sache hineinziehen, in die er geraten war. Ford zeichnete für die Motorräder von Henry (Matt Schulze) verantwortlich, von denen einige eine spezielle Tankfüllung hatten. Das Wissen um den Verbleib der Bikes ist für Henry lebenswichtig, denn er schuldet dem Anführer der Reapers (Ice Cube), einer konkurrierenden Motorrad-Gang noch eine Lieferung Drogen - die der Menge der Tankfüllung entspricht. Damit es noch ein wenig komplizierter wird, klebt Ford ein korrupter FBI-Agent nebst Kollegin an der Backe. Wie man sich denken kann, ist der Typ zwar vom FBI, doch in Wahrheit spielt er ein falsches Spiel.

Kritik

Fords Ex- und jetzt Wieder-Freundin Shane (Monet Mazur) ist schnell von Fords edlen Motiven überzeugt. Das ist bitter nötig, denn Ford braucht Hilfe, da ihm flugs ein Mord in die Schuhe geschoben wird. Dabei ist der Zuschauer Zeuge, muss also nicht raten, wer der Täter ist. Aufgrund des einfach gestrickten Drehbuchs brauchte man ansonsten nur 1 und 1 zusammenzählen: Henry ermordet den vorlauten Bruder seines Konkurrenten. Seine Freundin fungiert als Augenzeugin und der ermittelnde Beamte ist der korrupte FBI-Agent. Als Tatwaffe dient - bitte dreimal raten - eine Motorradkette.

Weil es ein dankbarer Mechanismus ist, muss Ford auf eigene Faust die wahren Täter finden sowie die Drogen wiederbeschaffen. Dabei wird er von Henry und den Reapers verfolgt. Das eröffnet dem Film die Möglichkeit eindrucksvolle Motorrad-Stunts aufzubieten. Motorräder auf einem fahrenden Zug, Rallyes quer durch die Wüste, ein kurzer Trip über den Highway ... ab und an schaltet die Kamera auch ins Innere der Maschinen und fährt mit dem Benzin durch die Leitungen bis in den Kolben oder die Kamera jagt im Innern der Fahrer durch die Blutbahn bis ins pumpende Herz.
Die Optik ist wirklich erste Sahne, man wartet förmlich auf den Moment, an dem sich die Leinwand in die Kurve legt. Passiert zwar nicht, aber dafür halten die Mädels massig Kurven ins Bild. Sie bilden den Gegenpart zur geballten Männlichkeit. In der Regel liegen oder sitzen sie lasziv auf Motorrädern, aalen sich irgendwo herum und warten auf Befriedigung. Die Herren der Schöpfung beeindrucken weniger, denn bis auf Ice Cube sind es fast alles schmalschultrige Exemplare, die physisch nicht männlich sind, aber dafür um so böser gucken können.

Fazit
"Hart am Limit" bringt zusammen, was in Männer-Fantasien zusammengehört. Imposante Motorräder, Frauen und Metal, der aus allen Himmelsrichtungen dröhnt. Das Drehbuch ist hanebüchen; was nicht unbedingt anders zu erwarten war. Die Biker reden während der Fahrt miteinander (durch Helme oder über Distanzen von Metern). Die Farbigen beschimpfen sich untereinander als "schwarze Ärsche" (in der englischen Fassung), Frauen bezeichnen sich gegenseitig als Bitch. Der englische Titel spiegelt den Inhalt besser wider als der deutsche Titel. "Torque" meint das Drehmoment, die Schwungkraft eines sich drehenden Körpers. Man darf also keine Literaturverfilmung erwarten, sondern eher eine Art "2 Fast 2 Furious" auf Motorrädern. Die Freundin würde ich allerdings lieber nicht mit ins Kino nehmen, sondern daheim lassen, denn das Frauenbild im Film ist bitter.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %


Original Filmtitel: Torque
Land: USA
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 81
Genre: ActionKrimi
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 05.02.2004
Heimkino: 09.07.2004

Regie: Joseph Kahn
Drehbuch: Matt Johnson

Schauspieler: Martin Henderson (Cary Ford) • Ice Cube (Trey Wallace) • Monet Mazur (Shane) • Jay Hernández (Dalton) • Adam Scott (McPherson) • Matt Schulze (Henry) • Will Yun Lee (Val) • Jaime Pressly (China) • John Ashker (Taxifahrer) • Max Beesley (Luther) • Dane Cook (Neil Luff) • John Doe (Sheriff Barnes) • Gichi Gamba (Nomo) • Lance Gilbert (Fahrer) • Faizon Love (Sonny) • Justina Machado (Henderson) • Hayden McFarland (Kid) • Christina Milian (Nina)

Produktion: Brad Luff • Neal H. Moritz
Szenenbild: Peter J. Hampton
Kostümbild: Elisabetta Beraldo
Maskenbild: Kathleen Crawford
Kamera: Peter Levy
Musik: Trevor Rabin
Schnitt: David Blackburn • Howard E. Smith

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{joomplucat:297 limit=3|columns=3}Bilder: Warner Bros.

1 customer review

ausreichend
05.02.04
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