Nur Fliegen ist schöner

Kinoplakat Nur Fliegen ist schöner

Französisches Autorenkino über einen Mann in den Fünfzigern, der endlich seinen Traum aus dem Alltag auszubrechen in die Tat umsetzt. Ganz so hoch wie sein Vorbild der Flieger Jean Mermoz schafft es Michel (Bruno Podalydès) nicht. Statt in die Luft zu gehen wassert er und geht mit seinem Kajak auf Tour.

Nur eine Woche hat sein Chef ihm für die Auszeit gegönnt. Und nach dem etwas zögerlichen Abschied von seiner Frau Rachelle (Sandrine Kimberlit) schafft es Michel sogar einige Kilometer zu paddeln. Dann strandet er in der Nähe eines kleinen Gasthauses. Dort nimmt ihn zunächst der Anblick der Dorfschönheit Mila (Vitali Pons) gefangen. Doch die hat einen anderen im Sinn und sucht keinen Liebhaber, der ihr Vater sein könnte. Hingegen ist die verwitwete Wirtin Laetitia (Agnes Jouri) schon zu lange Witwe. Doch die Tage in freier Natur und an der Seite von Laetitia sind gezählt. Der Alltag ruft und Michel erfährt nicht nur über sich selbst Erstaunliches.

Kritik

Der Film "Nur Fliegen ist schöner" erzählt seine unoriginelle Geschichte in formaler Handschrift. Der künstliche Naturalismus hat den Beigeschmack, als sei das Drehbuch auf Millimeterpapier entstanden. Die verwendeten Stilmittel sind Geschmackssache. So etwa die Dauerberieselung die darin besteht, dass die Darsteller unablässig reden und selbst Banalitäten von sich geben. In Selbstgesprächen erzählen sie beispielsweise, dass sie gerade etwas Schwieriges erledigen. Redepausen liegen meist unter zehn Sekunden. Sprechpausen werden von Musik ausgefüllt. So kommt in mir der Wunsch auf, der Film möge einfach mal die Szenen und Bilder für sich sprechen lassen. Zumal die Dauerberieselung den Eindruck eines unsicheren Regisseurs transportiert, der sicher gehen will, dass jeder Zuschauer seine Schilderung wirklich versteht.

Apropos Unterhaltungswert. Den Figuren gelingt es nicht mein Interesse zu wecken und die Handlung selbst ist keine große Kunst. Der Gastauftritt von Pierre Arditi ist so überflüssig wie nervig. Die Möglichkeit dem engen Büroalltag eine Augenweide entgegenzusetzen bleibt ungenutzt, denn auch die Szenen im Freien wirken beengt. Dieser Faktor kann gewollt sein, denn in gewisser Weise misslingt Michel der Ausbruch aus seinem Trott. Dies als Anmerkung und nicht als Kritik. Wobei der deutsche Filmtitel anderes verspricht als das, was gezeigt wird. Erschwerend kommt für meine Ohren die sterile deutsche Synchronfassung hinzu.

Fazit
Für den Film kann ich mich nicht begeistern. Anstatt mich auf einen Kurzurlaub mitzunehmen, strengt mich die Handlung an.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Comme un avion
Land: Frankreich
Jahr: 2015
Laufzeit ca.: 104
Genre: Spielfilm
Verleih: Prokino
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 19.05.2016
Heimkino: 22.09.2016

Regie: Bruno Podalydès
Drehbuch: Bruno Podalydès

Schauspieler: Bruno Podalydès (Michel) • Sandrine Kiberlain (Rachelle) • Agnès Jaoui (Laëtitia) • Vimala Pons (Mila) • Denis Podalydès (Rémi) • Michel Vuillermoz (Christophe) • Jean-Noël Brouté (Damien) • Pierre Arditi (als er selbst) • Noémie Lvovsky (Nachbarin) • Samir Guesmi (Lieferjunge) • Mehdi Djaadi (Wachmann) • Blutch (Bastien)

Produktion: Pascal Caucheteux
Szenenbild: Guillaume Deviercy
Kostümbild: Dorothée Guiraud
Maskenbild: Delphine Jaffart
Kamera: Claire Mathon
Ton: Laurent Poirier • Nicolas Moreau • Cyril Holtz
Schnitt: Christel Dewynter

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Bild: Prokino

1 customer review

befriedigend
19.05.16
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