Radio Rock Revolution

Kinoplakat Radio Rock Revolution

In einer Zeit, in der private Radiostationen, Internetradios und Musikfernsehen alltäglich sind, scheint es kaum vorstellbar, dass es eine Zeit gab, in der Rockmusik praktisch Mangelware war und von einem Piratensender gespielt wurde, der dem langen Arm des Gesetzes dadurch entging, dass er auf offener See auf einem Schiff ankerte.

Im Jahr 1966 spielte die BBC pro Woche gerade mal 2 Stunden die begehrte Musik und die Versorgungslücke schloss ein Piratensender, der von einem Schiff aus sendete. Außerhalb der Dreimeilenzone entzog er sich dem staatlichen Zugriff und machte Programm für die nach Rockmusik dürstenden Briten. Für den Betreiber des Senders (Bill Nighy) ein einträgliches Geschäft und für den Staat eine ständige Provokation. Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis die Gesetzestreuen einen Hebel finden würden, um dem Treiben ein Ende zu setzen.

"Radio Rock Revolution", der im englischen treffender "The Boat That Rocked" heißt, erzählt vom Alltag auf dem Radioschiff. Von Menschen, die so begeistert von Rockmusik sind, dass sie dafür das Leben auf einem Schiff in Kauf nehmen; beleuchtet den Mikrokosmos an Bord, der keineswegs alltäglich ist, denn die Crew hinter "Radio Rock" besteht aus Freaks, die die eine oder andere Marotte pflegen. Zudem ist in der drangvollen Enge eines Schiffes Ausweichen unmöglich und so kommt es zu kleinen und großen Katastrophen - zwischenmenschlichen und technischen. Herausgegriffen ist die Zeit kurz vorm Untergang des Schiffs.

Kritik

Der Film ist eine gelungene Zeitreise in die 1960er Jahre, inklusive grässlicher Frisuren und scheußlicher Mode. An den Parametern wurde zugunsten der Lacher gedreht. So ist Kenneth Branagh als Regierungsbeamter ganz klar der Böse, während die Musikpiraten für die Musik leben und eindeutig die Guten sind.

Technisch wirkt die Produktion etwas eingeschränkt. So verlässt die Kamera das Schiff nur selten und zeigt wiederholt dieselben, begeisterten Hörer am Radio in nur leicht veränderten Umständen. Das ist zugunsten des Gesamteindrucks zu verschmerzen, denn der Film stellt klar die schrulligen Charaktere in den Mittelpunkt, die wie in einem Episodenfilm alle ihren Auftritt bekommen. Warum die Kamera auch in geschlossenen Räumen des Schiffes einen zumindest leichten Seegang hat, erschließt sich mir nicht. Denn wenn der gesamte Raum nebst Kamera schwankt, fehlt ein statischer Hintergrund, der das Schwanken aufzeigt.

Fazit
"Radio Rock Revolution" ist eine typisch britische Produktion, die ein kleines Thema in den Mittelpunkt stellt und liebevoll aufbereitet. Auf Bombast und Spezialeffekte wird weitgehend verzichtet. Ein Interesse an den Themen Radio und Rockmusik sollte der geneigte Cineast unbedingt mitbringen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: The Boat That Rocked
Land: Großbritannien
Jahr: 2008
Laufzeit ca.: 135
Genre: KomödieMusik
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 16.04.2009
Heimkino: 27.08.2009

Regie: Richard Curtis
Drehbuch: Richard Curtis

Schauspieler: Philip Seymour Hoffman (The Count) • Bill Nighy (Quentin) • Rhys Ifans (Gavin) • Nick Frost (Dave) • Kenneth Branagh (Dormandy) • Tom Sturridge (Carl) • Chris O'Dowd (Simon) • Rhys Darby (Angus Nutsford) • Katherine Parkinson (Felicity) • Talulah Riley (Marianne) • Michael Hadley (Mr. Roberts) • Charlie Rowe (James)

Produktion: Hilary Bevan Jones • Tim Bevan • Eric Fellner
Szenenbild: Mark Tildesley
Kostümbild: Joanna Johnston
Maskenbild: Christine Blundell
Kamera: Danny Cohen
Musik: Hans Zimmer
Schnitt: Emma E. Hickox

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Bild: Universal Pictures International

1 customer review

befriedigend
16.04.09
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