Red Riding Hood

Kinoplakat Red Riding Hood

Nachdem die Twilight Filme zu Überraschungserfolgen wurden, versucht der Film mit Ähnlichem zu punkten. Eine junge Frau steht zwischen zwei Männern. Den einen liebt sie, den anderen soll sie heiraten. Neben dem Mythos gibt es eine Prise Horror.

Die Handlung ist schnell erzählt. Valerie (Amanda Seyfried) möchte mit Peter (Shiloh Fernandez) durchbrennen. Doch dann schlägt der Werwolf zu und tötet Amandas Schwester. Das lässt die Volksseele überkochen. Die Männer ziehen los, um das Monster zu töten. Es gelingt ihnen auch einen Wolf zu erledigen. Doch das ist nur ein gewöhnliches Tier, urteilt Pater Solomon (Gary Oldman), der bekannte Werwolf-Jäger, der eben ins Dorf kam. Wie Recht er hat stellt sich bald heraus, denn der Werwolf schlägt erneut zu. Und allem Anschein nach hat er ein Ziel: Er will Valerie!

Kritik

Auch wenn "Twilight" und "Red Riding Hood" auf den ersten Blick unterschiedlich wirken, behandeln sie dasselbe Grundthema: Ich möchte so gerne und darf mich nicht trauen. Amanda Seyfried versucht dem Rechnung zu tragen und gibt sich viel Mühe mit großen Augen in die Kamera zu schauen und die Kamera liebt ihre sehnsuchtsvollen Blicke. Das ist schön und gut, aber sehnsuchtsvolle Blicke füllen keinen Film und die Liebesgeschichte bleibt seltsam uninspiriert, wie übrigens der gesamte Film. Die Verehrer haben keine Intensität, ihr Liebeswerben entwickelt kein Feuer.

Das hat Methode: Statt auf seine Charaktere setzt "Red Riding Hood" auf einfache Bilder. Der Sohn des Schmieds ist in Valerie verliebt und schenkt ihr einen selbst geschmiedeten Armreif. Für einen Hufschmied, der ja kein Goldschmied ist, sicherlich eine reife Leistung. Unwahrscheinlich aber akzeptiert. Doch bald kippen die einfachen Motive zu Effekthaschereien. So fällt kurz nach Handlungsbeginn plötzlich Schnee. Trotzdem laufen die Dorfbewohner in dünnen Kleidern herum. Der Werwolf-Jäger bringt seine kleinen Töchter mit ins Dorf, damit sie um sein Leben weinen. Danach werden sie wieder in die Kutsche gesteckt und treten im Rest des Films nicht mehr auf. Weiterhin hat der Pater ein Modell der Planeten bei sich. Das ist filigran gebaut und beweglich. Und dieses kostbare Stück trägt er wie eine billige Jahrmarktsattraktion mit sich herum, um damit tumbe Hinterwäldler zu beeindrucken? Das glaube ich einfach nicht! In seinem Gefolge hat er einen Asiaten und zwei Afrikaner, wohlgemerkt im Mittelalter. Der Mann ist anscheinend weit gereist. Rotkäppchens Vater wird auffällig oft beim Trinken gezeigt und kotzt sich sogar voll. Dafür erhält er die Strafe, die nach der Logik des Drehbuchs gerecht erscheint.

Die Optik aus Twilight nachzuahmen gelingt nicht gut. Die Bilder sind oft fahl, das Dorf, in dem der Wolf sein Unwesen treibt, sieht aus der Vogelperspektive zu sehr nach Zuckerbäcker und zu künstlich aus - fast als wolle jeden Moment eine Modelleisenbahn hindurchfahren. Im späteren Verlauf hat man nie den Eindruck eines finsteren Waldes, vielmehr wirkt das Film-Bild immer wie eine Studioaufnahme. Eine Randnotiz: Billy Burke spielt den Vater, wie bereits in "Twilight - Biss zum Morgengrauen". Regie führte bei beiden Filmen Catherine Hardwicke.

Fazit
Der Film Red Riding Hood setzt auf drei tragende Elemente, die im Endeffekt nicht funktionieren. Die Liebesgeschichte entwickelt weder Feuer noch Romantik. Der Horror ist zugunsten der FSK zu niedrig angesetzt. Der Werwolf etwa sieht aus wie ein Steifftier mit lahmen Beinen und sorgt für Stirnrunzeln statt für Horror. Der Krimi ist uninspiriert und selbst die Hauptfiguren treten wie Statisten auf.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: USA
Jahr: 2011
Laufzeit ca.: 100
Genre: FantasyHorrorKrimiMysteryRomantik
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 21.04.2011
Heimkino: 02.09.2011

Regie: Catherine Hardwicke
Drehbuch: David Leslie Johnson

Schauspieler: Amanda Seyfried (Valerie) • Gary Oldman (Solomon) • Billy Burke (Cesaire) • Shiloh Fernandez (Peter) • Max Irons (Henry) • Virginia Madsen (Suzette) • Lukas Haas (Father Auguste) • Julie Christie (Grandmother) • Shauna Kain (Roxanne) • Michael Hogan (The Reeve) • Adrian Holmes (Captain) • Cole Heppell (Claude)

Produktion: Jennifer Davisson Killoran • Leonardo DiCaprio • Julie Yorn
Szenenbild: Tom Sanders
Kostümbild: Cindy Evans
Maskenbild: Julie McHaffie
Kamera: Mandy Walker
Musik: Brian Reitzell
Schnitt: Nancy Richardson • Julia Wong

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

ausreichend
21.04.11
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