Rogue One: A Star Wars Story

Kinoplakat Rogue One: A Star Wars Story

Und sie kämpfen wieder! Es ist einfach den Film in einem Wort zu beschreiben: gigantisch. Nach wie vor heißt es Rebellen gegen Imperium. Beide Seiten probieren Neues aus und schlagen gewaltige Schlachten. Mehr soll auf Wunsch des Verleihs vom Inhalt nicht verraten werden. Also gut, sagen wir so: "Rogue One: A Star Wars Story" setzt das bislang Erzählte nicht fort, sondern erweitert es. Es schmückt den bekannten Handlungsverlauf mit einem klassischen Konflikt aus. Stilistisch ist es ein relativ typisches Kapitel der Saga, das in epischer Ausformung vom Kampf Gut gegen Böse erzählt. Dabei arbeitet es die meisten Punkte des Star-Wars-Pflichtenheftes ab. Nur die Jediritter spielen fast keine Rolle.

Neue Hauptfiguren sollen dem Ganzen ein Gesicht verleihen und der Handlung eine persönliche Duftmarke geben. Das Problem dabei: Da nicht zu erwarten steht, dass sie nochmals auftreten werden, verwendet die Produktion wenig Mühe auf sie. Sie bekommen beispielsweise nur eine rudimentäre Vita spendiert. Und auch die Darsteller selbst laufen nicht zu Hochformen auf. Felicity Jones lässt Charisma vermissen ebenso wie Diego Luna. Beide ziehen mich nur bedingt mit. Was insofern wenig ins Gewicht fällt, als dass die Handlung kein Schauspiel-Kino ist, sondern den Schwerpunkt auf die Ausschmückung der Kämpfe legt. Und das gelingt gut. Die beeindruckenden Tricks sind auf dem Stand der Zeit und nicht als Trick zu erkennen. Die Raumschiffe haben selbstverständlich gewaltige Ausmaße und auch die Bedrohung ist nicht von schlechten Eltern. Die Szenarien sind auffällig dunkel und dreckig gehalten. 3D verleiht dem Bild eine schöne Tiefe. Soviel zur Kür.

Weniger gefällt die Pflicht. Lord Vader hat nur Kurzauftritte. Und Prinzessin Lea leitet die Handlung aus. Es kommt ein Druide vor, weil einer vorkommen muss. Seine eingestreuten Witze zünden fallweise; in einigen Szenen sind sie sogar unpassend. Fragwürdig ist das Auftreten von "Zatoichi". Selbstverständlich gibt es immer wieder dezent bis auffällig ins Bild gesetzte fremdartige Lebewesen zu sehen. In der englischen Originalfassung sind verschiedene Dialekte zu hören. Etwa britisches Englisch und spanisch gefärbtes.
Die Stormtroopers tragen wie gehabt ihre typischen, weißen Rüstungen, die offensichtlich außer Wind und Regen nichts abhalten, denn die Stormtrooper sterben wie die Fliegen. Und wieder fehlen funktionierende Schutzmaßnahmen. Während im Jahr 2016 Landesgrenzen mit Wärmebildkameras gesichert sind, fehlen in "Rogue One: A Star Wars Story" zuverlässige Mechanismen zur Abwehr von Angreifern. Und auch in anderer Hinsicht macht es das Imperium den Rebellen leicht. Stichwort: Landeerlaubnis.

Da ich kein eingeschworener Fan der Reihe bin, sondern interessierter Laie, erlaube ich mir die folgende Frage: Ist es nicht an der Zeit mit dem Bisherigen noch konsequenter zu brechen? "Rogue One: A Star Wars Story" zeigt nicht nur auf, dass es problematisch ist, den menschlichen Faktor zu vernachlässigen, sondern auch, dass es Probleme gibt, den vorgesteckten Rahmen zu erweitern anstatt ihn zu verlassen.

Fazit
"Rogue One: A Star Wars Story" erfüllt seinen Anspruch großes Unterhaltungskino zu sein. Der Film setzt konsequent auf Gigantismus, hinter dem persönliche Schicksale zurückstehen. Das ist kein Beinbruch, denn wer Star Wars guckt, will Effektkino sehen und bekommt das geboten. Zudem ebnet die Folge des Jahres 2016 den Weg für weitere Kapitel.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Land: USA
Jahr: 2016
Laufzeit ca.: 134
Genre: 3DAbenteuerActionFantasy • KriegScience-Fiction
Verleih: Walt Disney
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 15.12.2016
Heimkino: 04.05.2017

Regie: Gareth Edwards
Drehbuch: Chris Weitz • Tony Gilroy • John Knoll • Gary Whitta • George Lucas

Schauspieler: Felicity Jones (Jyn Erso) • Diego Luna (Cassian Andor) • Alan Tudyk (K-2SO) • Donnie Yen (Chirrut Îmwe) • Jiang Wen (Baze Malbus) • Ben Mendelsohn (Orson Krennic) • Forest Whitaker (Saw Gerrera) • Riz Ahmed (Bodhi Rook) • Mads Mikkelsen (Galen Erso) • Jimmy Smits (Bail Organa) • Alistair Petrie (General Draven) • Genevieve O'Reilly (Mon Mothma) • Ben Daniels (General Merrick) • Paul Kasey (Admiral Raddus) • Ian McElhinney (General Dodonna) • Michael Smiley (Dr. Evazan)

Produktion: Simon Emanuel • Kathleen Kennedy • Allison Shearmur
Szenenbild: Doug Chiang • Neil Lamont
Kostümbild: David Crossman • Glyn Dillon
Maskenbild: Amy Byrne
Kamera: Greig Fraser
Musik: Michael Giacchino
Schnitt: John Gilroy • Colin Goudie • Jabez Olssen

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Bild: Walt Disney

1 customer review

gut
15.12.16
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