Sanctum

Kinoplakat Sanctum

In einer Höhle eingeschlossen zu werden und einen Ausweg suchen zu müssen, dürfte bei den meisten Menschen Albträume auslösen. Umso mehr, wenn der Weg ins Freie ein Tauchgang durch unerforschte Höhlenlabyrinthe bedeutet.

Frank (Richard Roxburgh) ist Höhlenforscher mit Leib und Seele und leitet eine Expedition, bei der ein bis dato unerforschtes Höhlengeflecht erkundet wird. Die Stimmung im Team ist aus verschiedenen Gründen schlecht: Taucherkrankheit, Übermüdung und ein schwelender Vater-Sohn-Konflikt drücken auf die Stimmung. Auch die Ankunft des reichen Kotzbrockens Carl (Ioan Gruffudd) und seiner neureichen Freundin Victoria (Alice Parkinson) sorgt für Missmut. Carl finanziert das Unterfangen und ist dementsprechend arrogant. Victoria hält sich für erfahren - verwechselt allerdings Bergsteigen mit Höhlen-Tauchen. So schlecht wie die Stimmung im Team ist auch das Wetter draußen. Ein aufziehender Tornado nebst Regenguss überflutet den Einstieg und das Team muss sehen, wie es aus der Höhle entkommen kann. Der einzige Weg ins Freie ist der Weg ins Unbekannte. Irgendwo muss es einen zweiten Ausgang aus dem Höhlensystem geben.

Kritik

Die Fakten des Films klingen gut. Ein Team von Höhlentauchern wird von der Außenwelt abgeschnitten und muss ums nackte Überleben kämpfen. Natürlich sind die Vorräte sowie Sauerstoff und Nahrung begrenzt. Zur verzweifelten Lage kommen zwischenmenschliche Spannungen. Folgt man dem Platzhirsch oder versucht man es auf eigene Faust? Lässt man die anderen im Stich und rettet nur das eigene Leben? Allein die Vorstellung in dieser Lage zu stecken ruft Urängste wach. Somit sollte es Sanctum leicht fallen zu punkten. Doch das Ergebnis sieht anders aus.

Ein Gutteil am Misslingen trägt das schwache Drehbuch bei. Es zeichnet die Charaktere seltsam unglaubwürdig. So ist ihr Verhalten in Extremsituationen schwer nachvollziehbar. Sie zeigen mehr Rücksichtnahme und Verständnis als der barmherzige Samariter. Außerdem agieren sie in Szenen so derartig dumm, dass ich es einfach nicht glauben kann. So weigert sich eine Frau den Neoprenanzug einer Toten zu tragen und der erfahrene Höhlenforscher lässt das durchgehen. Wie nicht anders zu erwarten war erfriert die Frau bei den nachfolgenden Tauchgängen fast. Und auch der rührselige Vater-Sohn-Konflikt trägt nicht zum Gelingen bei. Am Ende muss der Junior einsehen, dass der Senior Fehler und Schwächen hat, aber ein toller Kerl ist. Insgesamt lahmt die Story und die Schicksale der Leute berühren nicht.
Regie und Schauspieler vollbringen keine Glanzleistungen. Richard Roxburgh gelingt es in der Rolle des alten Knochens einige Sympathiepunkte zu sammeln, doch zu oft macht sich Routine breit, die Charaktere nehmen mich nicht mit auf die Reise, ich tauche nicht ins Geschehen ein und fiebere mit, sondern sitze im Kino und habe vor mir die Leinwand.

Leider werden auch die Horror- und Spannungs-Momente regelmäßig verschenkt, weil sie stets mit Ansage passieren. So will sich Victoria mit dem Messer losschneiden. Frank schreit, dass sie keinesfalls das Messer nutzen darf. Sie tut es trotzdem, schneidet das Seil durch und stürzt in den Tod. Das ist so wie, wenn jemand verrät, was im Geschenk steckt, während man es gerade ausgepackt. Es tötet einfach alles. Ob der 3D-Effekt den Film adelt, kann ich nicht beurteilen, weil die Pressevorführung nicht in 3D stattfand.

Fazit
Die Ausgangslage des Films "Sanctum" ist spannend ausgedacht - das Ergebnis das Gegenteil. Der Film ist schnell vergessen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %


Land: USA
Jahr: 2010
Laufzeit ca.: 108
Genre: 3DAbenteuerDramaKatastrophenfilmSpannungSport
Verleih: Constantin Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 21.04.2011
Heimkino: 06.10.2011

Regie: Alister Grierson
Drehbuch: John Garvin • Andrew Wight

Schauspieler: Richard Roxburgh (Frank) • Ioan Gruffudd (Carl) • Rhys Wakefield (Josh) • Alice Parkinson (Victoria) • Dan Wyllie (Crazy George) • Christopher Baker (J.D.) • Nicole Downs (Liz) • Allison Cratchley (Judes) • Cramer Cain (Luko) • Andrew Hansen (Dex) • John Garvin (Jim Sergeant) • Sean Dennehy (Chopper Pilot) • Nea Diap (Kastom Shaman)

Produktion: Andrew Wight
Szenenbild: Nicholas McCallum
Kostümbild: Mirela Rupic
Maskenbild: Gail Kane
Kamera: Jules O’Loughlin
Musik: David Hirschfelder
Schnitt: Mark Warner

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Bild: Constantin Film

1 customer review

ausreichend
21.04.11
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