Saved! Die Highschool Missionarinnen

Kinoplakat Saved

In Amerika ist Religion nicht nur Glaube, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Nahe liegend ist sich damit auseinanderzusetzen, wie Religiosität institutionalisiert wird, beziehungsweise für eigene Zwecke missbraucht.

Mary (Jena Malone) und ihr Freund Dean (Chad Faust) haben eine seltsame Technik um Geheimnisse auszutauschen. Sie tauchen ab und blubbern dann unter Wasser. Deshalb zweifelt Mary an der Richtigkeit des Geblubbten. Dean ist schwul? In einer Vision teilt Jesus ihr mit, sie müsse den Freund auf den rechten Weg zurückbringen. So rechtfertigt sie für sich selbst den Sex vor der Ehe. Das Ende vom Lied: Mary ist schwanger und Dean wird ins christliche Umerziehungslager abgeschoben.

An der christlichen Highschool American Eagle darf von beiden Umständen niemand Wind bekommen. Als Mary ihrer besten Freundin Hilary (Mandy Moore) Deans Geheimnis anvertraut, reagiert die anderes als erhofft. Sie organisiert einen Bibelabend, um für dessen Heilung zu beten. Doch das klappt nicht und das Umerziehungslager bedeutet für Dean großes Glück, denn dort lernt er seinen ersten Freund kennen. Die angeknackste Freundschaft der Mädchen geht in die Brüche, als Marys Schwangerschaft bekannt wird. Plötzlich stehen die ehemaligen Freundinnen sowie die Schulleitung gegen sie.

Kritik

"Saved - Die Highschool Missionarinnen" ist im Kern ein typisches Highschool-Drama mit den üblichen Komponenten wie beispielsweise der Cliquenwirtschaft. Unverkennbar sind die Ansprüche, an denen sich das Drehbuch verheddert. Zu viel Wert legt man auf die Klarstellung, dass nicht Religiosität am Pranger steht oder eine Glaubensform, sondern deren Fehlinterpretation.

Die Standpunkte sind plakativ: Mary wird von den ehemaligen Freundinnen ausgestoßen und landet bei den Freaks. Das sind Cassandra, die einzig jüdische Schülerin und Rollstuhlfahrer Roland. Die zwei beweisen, wie man Toleranz und Nächstenliebe lebt, im Gegensatz zu den anderen Mitschülern. Die, ach so gläubigen Mädchen, sind in Wahrheit machtgierig und nutzen den christlichen Glauben für eigene (politische) Interessen.

Leider bleiben die Handlungsstränge an bestimmten Punkten stehen und variieren nur noch ihr Thema. Von Dean erfährst du bis zum Schluss beispielsweise nichts mehr. Seine Homosexualität ist zunächst ausschlaggebend, doch dann wird das heiße Eisen nicht mehr angefasst. Cassandra verliebt sich in den Rollstuhlfahrer Roland. Doch dieses Thema endet dort wo es heikel wird: Sex und Behinderung. Insgesamt macht es den Eindruck, der Film vermeidet alles, was die Mehrheit als anstößig empfinden könnte. Das wirkt zahnlos.

Fazit
Nach den guten Ansätzen verheddert sich den Film in den eigenen Ansprüchen: Die Vermeidung jeglicher Missverständnisse - nicht die Religion steht am Pranger, sondern ihr Missbrauch - lässt den Film letzten Endes mutlos werden.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: Saved!
Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 92
Genre: DramaLGBT
Stichwort: Coming of Age
Verleih: Solo Film Verleih
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 02.09.2004

Regie: Brian Dannelly
Drehbuch: Brian Dannelly • Michael Urban

Schauspieler: Jena Malone (Mary) • Mandy Moore (Hilary Faye) • Macaulay Culkin (Roland) • Patrick Fugit (Patrick) • Heather Matarazzo (Tia) • Eva Amurri Martino (Cassandra) • Chad Faust (Dean) • Elizabeth Thai (Veronica) • Martin Donovan (Pastor Skip) • Mary-Louise Parker (Lillian) • Kett Turton (Mitch) • Julia Arkos (Coach)

Produktion: Michael Ohoven • Sandy Stern • Michael Stipe • William Vince
Szenenbild: Tony Devenyi
Kostümbild: Wendy Chuck
Maskenbild: Sydney Silvert
Kamera: Bobby Bukowski
Musik: Christophe Beck
Schnitt: Pamela Martin

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Bild: Solo Film Verleih

1 customer review

befriedigend
02.09.04
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