Schatzritter

Kinoplakat Schatzritter

Eine alte Sage beflügelt seit langem das Denken des elfjährigen Jeff. Er träumt von einem sagenhaften Schatz, der auf der alten Burgruine versteckt sein soll. Damit verwoben ist eine alte Liebesgeschichte, die von einem Ritter und einer Nixe handelt.

Als kleiner Junge muss Jeff (Anton Glas) mit ansehen, wie seine Mutter eines Abends von einem Mann in schwarzer Kleidung aufgestöbert wird. Während der hitzigen Debatte stirbt die Mutter und Jeff bleibt geschockt zurück. Was ihn von nun an stets an seine Mutter erinnert ist die alte Sage der Melusina. Eine romantische Verklärung über einen Ritter und seine Geliebte, die eine Meerjungfrau war. Laut der Sage lebt Melusina heute noch und leidet unter einem Fluch.

Als Elfjähriger erlebt Jeff Sommerferien, die er sein Leben lang wohl nicht vergessen wird. Es beginnt damit, dass eine geheimnisvolle Frau (Alexandra Neldel) auf den Campingplatz seines Vaters kommt. Während Jeff in ihr sofort Melusina sieht, hält der Vater (Luc Feit) alles für Hirngespinste. Ihn drücken Geldsorgen und er plant den alten Familienbesitz zu verkaufen: Die alte Burgruine, in der Jeff einen Schatz vermutet.

Kritik

Eine Schatzsuche in den Sommerferien, eine Burgruine und eine alte Sage. Das sind die richtigen Zutaten für einen spannenden Kinder- und Jugendfilm. Daraus sollte praktisch im Alleingang ein spannender Film werden. Allerdings ist die Ausgangslage seltsam. Elfjährige Jungs träumen von ritterlicher Liebe? Dabei ist auch dem Drehbuch nicht ganz wohl und aus dem Schwärmen wird bei den Jungs die Begeisterung für die Schatzjagd. Für die Romantik ist dann die ältere Schwester zuständig, die in dem Alter ist, in dem man seinen ersten Freund hat.

Doch wirklich rund ist der Film auch während der Schatzsuche nicht. Die Kinder lösen Rätsel, die so einfach gehalten sind, dass es verwundert, dass diese in der langen Zeit nicht bereits unabsichtlich gelöst worden sind. Sehr ungeschickt finde ich den Auftakt des Films, in dem Jeffs Mutter ermordet wird. Diese schwer verdaubare Szene wird nicht aufgearbeitet, obwohl es ein Kinderfilm ist. Der Junge im Film, und damit die jungen Zuschauer, werden alleine gelassen. Zudem dient die Ermordung der Mutter auch dazu, dass Jeff im Happy End eine neue Mutter bekommt und der Vater eine neue Frau. Als romantisches Ende nett ausgedacht, doch Jeffs Vater und Melusina passen zumindest rein äußerlich nicht zueinander.

Außerdem empfinde ich es als fahrlässig in einem Kinderfilm zu zeigen, dass man bedenkenlos in einen Abwasser-Gully springen kann. Im Film geht das gut aus. Aber Kinder neigen zu Nachahmung und es steht die Frage an: Gehört eine solche Szene nicht in einen Kinderfilm? Unpassend finde ich die Szene, in der ein Junge fast ertrinkt. Das soll für Spannung sorgen und hätte trotzdem am Schneidetisch wegfallen dürfen. Alles in allem überzeugt das Abenteuer nur bedingt. Gut gelungen ist der Umstand, dass Kinder unterschiedlichen Alters und Geschlechts zusammenarbeiten müssen, um das Ziel zu erreichen.

Fazit
Das Fehlen eines großen Budgets machen einige Kinderfilme durch Charme oder Warmherzigkeit wett. Den Schatzrittern gelingt das nicht. Die nicht organische Handlung ist in meinen Augen nur bedingt kindgerecht. Ob die jungen Darsteller nur talentarm sind oder es nur nicht aus ihnen herausgekitzelt wurde, kann ich als Zuschauer nicht beurteilen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: D'Schatzritter an D'Geheimnis vum Melusina
Alternativtitel: Die Schatzritter und das Geheimnis von Melusina
Land: DeutschlandLuxemburg
Jahr: 2011
Laufzeit ca.: 93
Genre: AbenteuerFamilieFantasy
Verleih: farbfilm verleih
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 30.08.2012
Heimkino: 26.04.2013

Regie: Laura Schroeder
Drehbuch: Stefan Schaller • Martin Dolejs • Oliver Kahl • Eileen Byrne • Christoph Englert • Elodie Malanda

Schauspieler: Anton Glas (Jeff Kutter) • Lana Welter (Julia) • Thierry Koob (Leo) • Tun Schon (Killer) • Alexandra Neldel (Melusina) • Luc Feit (Michael Kutter) • Clemens Schick (Duc de Barry) • Jean-Paul Raths (Jean D'Arras) • Jean-François Wolff (Thüring von Ringoltingen) • Vicky Krieps (Marie Kutter) • Finn Luis Hilmert (Jeff, jung) • Annette Schlechter (Touristin) • Marco Lorenzini (Heisbourg) • Pitt Simon (Doctor) • Etienne Halsdorf (Sebastien) • Charel Peffer (Thomas) • Antoine Lesch (Victor) • Barclay Wijnbergen (Lisa)

Produktion: Bernard Michaux
Szenenbild: Christina Schaffer
Kostümbild: Uli Simon
Maskenbild: Katja Reinert-Alexis
Kamera: Peter von Haller
Musik: Natalia Dittrich
Schnitt: Uta Schmidt

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Bild: farbfilm verleih

1 customer review

befriedigend
02.06.16
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