Action und Klamauk im viktorianischen England. Die Idee ist einfach und schlüssig. Ich erledige deinen Mord, du erledigst meinen Mord und beide besteigen wir einen Thron. Im China des Jahres 1887 wird der Hüter des kaiserlichen Siegels von Boxern ermordet und das Siegel entwendet. Was niemand ahnt, ist, dass hinter dem Attentat ein Engländer steckt.

Lord Rathbone, der an zehnter Stelle der englischen Thronfolge steht, hat einen teuflischen Plan ausgeheckt. Der Raub soll Wu Chan (Donnie Yen) zum Kaiser von China machen. Im Gegenzug soll Chan die englische Königin Victoria nebst Verwandtschaft umbringen, damit Rathbone den englischen Thron besteigen kann. Doch die beiden Schurken haben die Rechnung ohne die schöne Tochter des Hüters gemacht und ohne deren Bruder. Chon Lin (Fann Wong) schickt ihm Bruder einen Brief in den Wilden Westen. Dort ist Chon Wang (Jackie Chan) Sheriff. Derzeit ärgert er sich über die Groschenromane der Reihe "Roy O'Bannan and the Shanghai Kid". In denen beschreibt ein angeblicher Westernheld seine Abenteuer. Noch ahnt Wang nicht, dass er selbst das Vorbild des Dieners ist und dass sein Kumpel Roy diese Romane verfasst.

Als Wang den Brief seiner Schwester erhält, beschließt er, auf der Stelle nach London zu reisen und den Tod des Vaters zu rächen. Seine Schwester Lin ist bereits auf dem Weg dorthin. Vorher allerdings stattet er Roy in New York einen Besuch ab, um sich den Anteil der letzten Belohnung geben zu lassen. Roy ist jedoch pleite und arbeitet als Kellner-Gigolo im Ritz. Wang muss ihm erst einmal aus der Klemme helfen, bevor die ungleichen Freunde nach London aufbrechen. Dort machen die Zwei turbulente Bekanntschaft mit der alten Welt. Sie werden beklaut und Wang bringt mit seinem Kung Fu kurzerhand eine Diebesbande zur Strecke. Das vermittelt ihnen einen guten Kontakt zur hiesigen Polizei. Ausgerechnet in White Chappel finden sie Unterschlupf. Dass sich ein wahnsinniger Frauenmörder in der Gegend herumtreibt stört nicht.

Kritik

"Shanghai Knights" ist eine typische Jackie Chan-Komödie. Viel Klamauk, jede Menge Kämpfe, eine gute Portion Artistik und Slapstick bilden die Grundlagen des Films. Das Drehbuch ist witziger und einfallsreicher als "Das Medaillon". Viele kleine Gags gefallen. Inspektor Artie Doyle, der später geadelt wird, hängt den Job als Inspektor an den Nagel. Er schreibt fortan Bücher als Sir Arthur Conan Doyle. Den Namen seines Hauptdarstellers hat er Roy zu verdanken, der wiederum den Namen von einer Uhr abgeleitet hat. Jack the Ripper wird nachts von der Brücke gekickt ... Roy ist vom vielen Reiten zeugungsunfähig geworden. Roy gibt Wang in seinen Romanen als Diener aus, während Wang Roy seiner Schwester gegenüber immer als Diener beschrieben hat. Selbst vor einer Kissenschlacht schreckt das Drehbuch nicht zurück. Kurz: "Shanghai Knights" ist ideal um sich in den Kinosessel zu fläzen, alle Viere von sich zu stecken und sich einfach nur unterhalten zu lassen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %

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Bild: Constantin Film