Silent Hill

Kinoplakat Silent Hill

Die kleine Sharon schlafwandelt und spricht von "Silent Hill". Deshalb beschließt ihre Mutter sie mit einem positiven Schock von der Besessenheit zu heilen. Doch die Geisterstadt ist hinter den Fassaden nicht so tot, wie es zunächst scheint. Vor 30 Jahren hat es hier einen gewaltigen Brand gegeben und das Feuer lodert noch immer in den Herzen der Bewohner - oder ist es das Feuer der Hölle?

Sean Bean hat in seinen jüngsten Filmen kein Glück mit seinem Familienleben. Bereits in "The Dark" wurde seine Tochter von einem kleinen Mädchen in die Welt der Toten gerufen. Im Film "Silent Hill" ergeht es ihm nicht viel besser. Seine Adoptiv-Tochter Sharon (Jodelle Ferland) ist besessen von "Silent Hill". Ihre Adoptiv-Mutter Rose (Rhada Mitchell) beschließt, das Mädchen vor einer klassischen Psychotherapie zu bewahren und macht sich auf die Suche nach dem Ort "Silent Hill". Der ist seit einem Großbrand eine abgezäunte Geisterstadt doch Rose durchbricht die Absperrung.

Nach einem Autounfall erwacht sie auf der Straße und Sharon ist verschwunden. Obwohl aus dem Autoradio seltsam knisternde Laute dringen, setzt sie ihren Weg zu Fuß fort und erkundet die Geisterstadt "Silent Hill". Doch die verlassenen Straßen sind nicht das einzig Merkwürdige. Unablässig regnet Asche wie Schneeflocken auf die Gegend nieder. Und die Einwohner sind nicht so leblos wie die Gebäude, in denen sie hausen. Während Rose der flüchtigen Erscheinung eines Mädchens folgt, weil sie es für ihre Tochter Sharon hält, stellt ihr Mann Christopher eigene Erkundungen an. Auch er erreicht die Geisterstadt und hat mit zwei Umständen zu kämpfen: Dem ungemütlichen Regen sowie einem nicht hilfsbereiten Polizisten, der offensichtlich vertuschen will, was er weiß. Doch obwohl Christopher und Rose dieselben Straßen und Gebäude aufsuchen, begegnen sie einander nicht.

Rose, an deren Seite mittlerweile die burschikose Polizistin Gucci (Laurie Holden) kämpft, erarbeitet sich nach und nach die Geschichte von "Silent Hill". Anscheinend werden die Bewohner regelmäßig vom Bösen heimgesucht und nur ihr fester Glaube an Gott kann sie davor bewahren, vom Bösen verschlungen zu werden. Weshalb die Menschen nicht fliehen, sondern den Attacken trotzen, und wie ihre Geschichte mit den rätselhaften Ereignissen zusammenhängt, ist Teil des Rätsels, dessen Mosaiksteine Rose Stück für Stück zusammenträgt. Am Ende ist sie zwar schlauer, doch das Wissen ist bitter erkauft.

Kritik

Den Film "Silent Hill" gerecht zu kritisieren ist nicht einfach. Vorweg gesagt: Wenn man die Computerspiele nicht gespielt hat, auf denen die Handlung beruht, dann ist der Eindruck zweischneidig. Da ich nur eines der mittlerweile vier Horror-Adventures angespielt habe, fehlt mir jegliches Vorwissen und natürlich das Wiedererkennen. Ich schreibe also nicht aus der Sicht des Eingeweihten. Für mich ist deshalb die Eröffnung des Rache-Dramas zu langatmig. Gute 45 Minuten läuft eine verzweifelte Mutter durch die Gegend, ruft ihr Kind und weicht Monsterattacken aus. Die wenigen Handlungsbröckchen, die die Story in dieser Zeit einstreut, sind mir zu karg. Gut, die Kulissen sind gelungen, die Monster interessant dargestellt. Die Szenerie erinnert an einen abstrakten Kunst-Film. Die verschiedenen Handlungsebenen drücken sich durch unterschiedliche Farbgebungen aus. Die gespenstischen, verlassenen Bauten wirken beklemmend und die Hölle hat etwas beängstigend mechanisches. Auch die Höllenkreaturen, wie etwa die Kakerlaken mit menschlichen Gesichtern, sind schön ekelhaft. Einen Höhepunkt bildet der makabre Totentanz der Krankenschwestern. Doch das reicht nicht aus, um zu fesseln.

Auf die Einleitung folgt dann die sehenswerte Horrorsequenz - die allerdings für einen Horrorfilm zu kurz ausfällt. Zudem ist auch die eigentliche Hintergrundgeschichte rasch erzählt und bringt keine frischen Ideen ins Genre. Vielmehr erinnert das Grundgerüst stark an "The Dark". In beiden Horrorfilmen gibt es religiöse Fanatiker, eine gequälte Seele, die ein anderes Mädchen ruft und die starke Präsenz der Mutter-Kind-Bindung.

Es ist der Handlung anzumerken, dass das Team vor dem Problem stand, ein Computerspiel verfilmen zu wollen, ohne eine völlig neue beziehungsweise andere Geschichte zu erzählen. Dabei ist den Machern entgangen, dass die Mechanismen eines Computerspiels nicht eins zu eins auf einen Film übertragen werden können. Es ist spannend, wenn ich als Spieler eine Figur durch eine unbekannte Welt lenke, weil ich als Spieler in die Figur schlüpfe. Wenn jedoch eine Schauspielerin auf der Leinwand wie eine Figur in einem Computerspiel agiert, dann ist das wie eine selbst ablaufende Demoversion eines PC-Spiels. Ich kann als Zuschauer nicht eingreifen und nichts beeinflussen. Und daran werden sich die Geister vermutlich scheiden. Wer das Spiel nicht kennt, bleibt außen vor, weil der Film zu wenig Stoff anbietet. Wobei das Gezeigte der wahren Innovation entbehrt. So erinnert die Stacheldraht-Szene beispielsweise an "Saw", Nonnen und Waisenheime zählen ebenfalls zum Standard (zum Beispiel in"Alone in the Dark"). Ganz anders werden das wohl Gamer sehen: Wer die Spiele kennt, schaut wahrscheinlich, was im Film wie herüberkommt und freut sich am Wiedererkennen.

Fazit
Wie gesagt, halte ich den Film "Silent Hill" für zweischneidig. Ohne Vorkenntnisse erscheint die Mischung unausgewogen. Das ist schade, denn es sind gute Ideen und Ansätze vorhanden. Nichtsdestotrotz halte ich es für möglich, dass der Film Gamer in seinen Bann schlägt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Alternativtitel: Silent Hill - Willkommen in der Hölle
Land: FrankreichJapanUSA
Jahr: 2006
Laufzeit ca.: 126
Genre: AbenteuerHorrorMystery
Stichwort: Videospielverfilmung
Verleih: Concorde Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 11.05.2006
Heimkino: 08.11.2006

Regie: Christophe Gans
Drehbuch: Roger Avary

Schauspieler: Radha Mitchell (Rose Da Silva) • Sean Bean (Christopher Da Silva) • Laurie Holden (Cybil Bennett) • Deborah Kara Unger (Dahlia Gillespie) • Kim Coates (Thomas Gucci) • Tanya Allen (Anna) • Alice Krige (Christabella) • Jodelle Ferland (Sharon / Alessa) • Colleen Williams (Archivist) • Ron Gabriel (Mechaniker) • Eve Crawford (Schwester Margaret) • Derek Ritschel (Polizist)

Produktion: Don Carmody • Samuel Hadida
Szenenbild: Carol Spier
Kostümbild: Wendy Partridge
Maskenbild: Paul Pattison
Kamera: Dan Laustsen
Musik: Jeff Danna
Schnitt: Sébastien Prangère

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Bild: Concorde Filmverleih

1 customer review

befriedigend
11.05.06
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