The Dark

Kinoplakat The Dark

Eine alte Sage, eine religiöse Sekte und die schroffe Natur der walisischen Küste scheinen eine ideale Ausgangslage für eine Geistergeschichte. Gemischt mit klassischen Schreckmomenten und sehenswerten Darstellern.

In dem Verhältnis zwischen Adelle (Maria Bello) und ihrer Tochter Sarah (Sophie Stuckey) steht es nicht zum Besten. Ein Besuch bei Ehemann und Vater James (Sean Bean) soll die Beziehung der Kleinfamilie wieder kitten. Der hat sich in die schroffe Einsamkeit der walisischen Küste zurückgezogen. Doch bereits die Ankunft ist mehr aus- als einladend. Adelle hat eine schreckliche Vision, die sie jedoch zunächst verdrängt, denn das kleine Cottage scheint einladend, doch die Wiedersehensfreude währt nur kurz.

Am folgenden Tag begeht ein Teil der Schafherde Selbstmord, indem die Tiere über die Klippe ins Meer springen. Kurz darauf verschwindet Sarah beim Spielen an der Küste. Adelle, die sich nur wenige Meter entfernt aufhielt, verliert fast den Verstand. Doch die Suche nach Sarah bleibt erfolglos. Hat das Meer das Kind verschlungen? Seine Mutter ist jedenfalls sicher, dass ihre Tochter noch lebt. Kurz danach taucht ein junges Mädchen auf, das eigentlich seit 50 Jahren tot ist. Während Adelle sich nun fieberhaft daran macht, die rätselhafte Geschichte dieses Fleckchens Erde zu erkunden, erwacht in ihrem Mann der Vatertrieb. James kümmert sich nun um das fremde Kind wie um das eigene. Und wie Adelle bereits richtig vermutete, hängt das Erscheinen des Mädchens mit dem Verschwinden von Sarah zusammen. Den Schlüssel des Rätsels bildet eine alte Sage. Das herauszufinden ist nur ein Teil der Lösung, denn ein Schlüssel ohne passendes Schloss ist nutzlos.

Kritik

Den Begriff des Suspense hat sich der Film "The Dark" ganz groß auf die Fahnen geschrieben. Doch statt der richtigen Portion Ungewissheit bietet er hauptsächlich Wirres. Das beginnt bei den Figuren, die zwar gut gespielt sind, aber deren Handlungen schwer nachvollziehbar bleiben. So kümmert sich die Mutter bereits am ersten Tag nach dem Verschwinden der Tochter nicht mehr um die Suche, sondern beginnt die alte Saga aufzuarbeiten. Entsprechend dazu vergisst der Vater seine leibliche Tochter in dem Moment völlig, in dem ein anderes Mädchen auftaucht. Diese Seltsamkeiten gipfeln im Happy End, in dem die Mutter flugs eine Ersatztochter adoptiert. Leider greift die fehlende Motivation auch auf die Kamera über und in vielen Szenen wackelt sie herausfordernd. Hinzu kommt, dass die Beziehungen der Personen untereinander fast gar nicht ausgearbeitet werden. Weshalb sich die Eltern trennten oder worin die Entfremdung zwischen Mutter und Tochter wurzelt, erfährst du nicht. Stattdessen wiederholt der Film den Streit in New York mehrfach - so oft, bis es scheint, die Szenen sollten ihn auf Kino-Länge strecken. Dass die Szenen durch die seltsamen Dialoge nicht rund werden, sei nur am Rande erwähnt. Überflüssig auch den liederlichen Charakter der Mutter unterstreichen zu wollen, indem sie zwei Tattoos trägt und in Gegenwart der Tochter raucht.

Gut, über einige der genannten Schwächen kann man hinwegsehen. Dass zwischen den Erwachsenen keine Beziehung entsteht, ist vielleicht noch zu verschmerzen, doch leider bleibt auch der Kern der Story unbefriedigend. Das Mutter-Tochter-Drama dient nur als Ausgangspunkt für die Story, anstatt den Dreh- und Angelpunkt zu bilden.

Fazit
Auf der Habenseite verbucht "The Dark" spannende Momente. Die zugrunde liegende Idee gefällt: Die Sekte mit ihrem durchgedrehten "Schäfer", der seine Schäfchen ins Verderben führt. Das Motiv der gequälten Seele erinnert nicht zuletzt an "Ring". Unterm Strich ein Film, bei dem die Schwachpunkte überwiegen. Eine unrunde, gedehnte Story, unklare Motivationen und Verwirrung statt Ungewissheit.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: Großbritannien
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 97
Genre: HorrorSpannung
Verleih: Constantin Film
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 26.01.2006
Heimkino: 13.07.2006

Regie: John Fawcett
Drehbuch: Stephen Massicotte

Schauspieler: Maria Bello (Adelle) • Sean Bean (James) • Maurice Roëves (Dafydd) • Sophie Stuckey (Sarah) • Abigail Stone (Ebrill) • Richard Elfyn (Rowan) • Casper Harvey (Dafydd, jung) • Eluned Jones (Doktor) • Gwenyth Petty (Bibliothekarin) • Robin Griffith (Police Inspector) • Mike Keggen (Rib Skipper) • Tonya Smith (Märtyrerin)

Produktion: Paul W.S. Anderson • Jeremy Bolt
Szenenbild: Eve Stewart
Kostümbild: Ffion Elinor
Maskenbild: Sarah Monzani
Kamera: Christian Sebaldt
Musik: Edmund Butt
Schnitt: Chris Gill

Anzeige

Kinoplakat The Dark Film kaufen bei Amazon.de
Als Amazon-Partner verdient Moviewolf.de an qualifizierten Verkäufen.

Bild: Constantin Film

1 customer review

ausreichend
26.01.06
Show more
Loading...
Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies und Skripte. Durch "Akzeptieren" stimmst Du der Verwendung zu. Durch "Ablehnen" stimmst Du nicht zu und es kann zu Dysfunktionen kommen.