Spanglish

Kinoplakat Spanglish

Upper-Class-Komödie über Verständigungsschwierigkeiten, Völkerverständigung und das Ideal der heilen Familie. Solides Familienkino mit Adam Sandler in der Hauptrolle.

Die enttäuschte Mexikanerin Flor (Paz Vega) zieht nach Amerika in der Hoffnung, ein besseres Leben zu finden. Den ersten echten Kontakt mit Amerika macht die Latina, indem sie die Stelle als Hausmädchen bei der reichen Familie Clasky antritt. Deborah Clasky (Téa Leoni), die sich ständig selbst überfordert, stellt sie in einem Anflug von Toleranz ein. Damit nehmen die großen und kleinen Dramen ihren Lauf. Obwohl Flor die Sprache der Familie nicht spricht, begreift sie sehr wohl, was passiert. Deborah hat ihre Stelle als Werbedesignerin verloren und steuert auf einen Nervenzusammenbruch zu. Sie ergeht sich im Fitnesswahn und fordert von allen Menschen ihrer Umgebung das Maximum. Darunter leidet insbesondere ihre Tochter Bernice (Sarah Steele), denn die Mutter verweigert ihr Liebe und Anerkennung, weil sie zu dick ist. Die Großmutter (Cloris Leachman), eine ehemalige Jazzsängerin und eine Seele von Mensch, erträgt den Alltag nur noch betrunken und pichelt bereits am Vormittag. Ehemann John (Adam Sandler) leidet still unter der angespannten Situation. Nur Sohn Georgie (Ian Donovan Hyland) und der Hund der Familie scheinen von dem Theater unberührt.

Als die Claskys beschließen, ihre Sommerfrische in Malibu zu verbringen, steht die nächste Katastrophe ins Haus. Flor ist gezwungen, mitsamt ihrer Tochter Cristina (Victoria Luna) ins Sommerhaus der Claskys zu ziehen. Deborah ist Feuer und Flamme von der aufgeweckten Cristina. Sie vereinnahmt das Kind völlig und führt es in die Welt der Reichen und Schönen ein. Parallel dazu entspinnt sich zwischen John dem Starkoch und dem attraktiven Hausmädchen unübersehbar eine Anziehung. Die wird durch heftige Auseinandersetzungen, bei denen Cristina dolmetschen muss, gefestigt. Doch letzten Endes bleiben beide Seiten ihren Prinzipien treu. Der liebende Familienvater verlässt die Familie nicht und Flor widersteht den Verlockungen des reichen Amerikas.

Kritik

Dieselbe Sprache zu sprechen bedeutet nicht, sich auch zu verstehen: Missverständnisse und Verständigungsschwierigkeiten sowie der daraus resultierende Szenenhumor bilden die Grundlage der Komödie "Spanglish". Hier prallen nicht nur kalifornische Borniertheit und mexikanisches Temperament aufeinander, sondern auch Generationskonflikte und Weltanschauungen. Wobei sich aufgrund der Problemvielfalt nicht alle Ansätze entfalten können. So bleibt der Mutter-Tochter-Konflikt zwischen der Großmutter und ihrer Tochter weiten teils nur angedacht, obwohl der Film mit mehr als zwei Stunden Lauflänge den üblichen Rahmen einer Komödie sprengt.

Der Tenor der Handlung ist turbulent bis albern, ihr Unterton durchgängig konservativ moralisch. Obwohl der Starkoch und das Hausmädchen das ideale Paar abgäben, kommen sie nicht zusammen. Es bleibt bei Gesprächen im Mondschein und einem romantischen Abendessen. Dabei dürfen beide Nationen ihren Idealen treu bleiben und am Ende schwebt über allem das Ideal der heilen Familie. Etwas sauer stoßen Ideen auf, wie dass die Mexikanerin ihre Nachtschichten aufgibt, um die Tochter vor Männern beschützen zu können.

Entwarnung gibt es hinsichtlich Adam Sandler, denn in der Regel steht bei seinen Auftritten Schlimmes zu befürchten. Doch in diesem Film verzichtet der Komiker auf den grenzdebilen Humor und bietet, trotz seines unbewegten Gesichts (sowie furchtbaren Genuschels im englischen Original), ein relativ nuanciertes Spiel. Dass er neben der rassigen Spanierin Paz Vega blass aussieht, liegt in der Natur der Sache (und ist keine böse Kritik). Ebenfalls gut gespielt, wenn auch als Rolle sehr nervig, Tea Leoni als überkandidelte Neureiche.
Bei den Dreharbeiten muss es ähnlich zugegangen sein wie im fertigen Film, denn Paz Vega spricht kein Englisch und bekam die Regieanweisungen von einer Dolmetscherin übersetzt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 131
Genre: DramaFamilieKomödieRomantik
Verleih: Columbia TriStar Film
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 24.03.2005
Heimkino: 06.09.2005

Regie: James L. Brooks
Drehbuch: James L. Brooks

Schauspieler: Adam Sandler (John Clasky) • Téa Leoni (Deborah Clasky) • Paz Vega (Flor) • Cloris Leachman (Evelyn) • Shelbie Bruce (Cristina) • Sarah Steele (Bernice) • Ian Donovan Hyland (Georgie) • Victoria Luna (Cristina ) • Cecilia Suárez (Monica) • Ricardo Molina (Flors Ehemann) • Brenda Canela (Luz) • Eddy Martin (Junge)

Produktion: Julie Ansell • James L. Brooks • Richard Sakai
Szenenbild: Ida Random
Kostümbild: Shay Cunliffe • Louise Mingenbach
Maskenbild: Michèle Burke
Kamera: John Seale
Musik: Hans Zimmer
Schnitt: Richard Marks • Tia Nolan

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Bild: Columbia TriStar Film

1 customer review

befriedigend
24.03.05
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