Speak no evil

Kinoplakat Speak no evil

Den Urlaub der Daltons rettet ein unkonventionelles Paar, welches die Daltons nach dem Urlaub zu sich einlädt. Da die Ehe der Amerikaner, die vor Kurzem nach London gezogen sind, in der Krise steckt, nehmen sie das Angebot an. Gemeinsam mit ihrer zwölfjährigen Tochter, die unter einer Angststörung leidet, brechen sie zur einsam gelegenen Farm auf, auf der Ciara, Paddy und deren Sohn Ant leben. Ciara und Paddy treten erstaunlich unkonventionell auf und beide Seiten geben sich Mühe Missverständnisse zu erklären und konträre Ansichten nicht zu Konflikten ausufern zu lassen. Dann gibt es zwingende Gründe zur Abreise, doch die Gastgeber wollen ihre Gäste nicht abreisen lassen.

Kritik

Der amerikanische Horror-Film ist eine Neuverfilmung von "Gæsterne" aus dem Jahr 2022, der in Deutschland ebenfalls als "Speak no evil" ins Kino kam. In der amerikanischen Fassung nimmt die Vorgeschichte den Löwenanteil der Laufzeit ein. Die Familien treffen auf dem Landsitz zusammen. Die Amerikaner sind die Kritischen, Louise mäkelt an Flecken in der Bettwäsche und die Angebote ihrer Gastgeber erscheinen ihnen zu freizügig. So bieten diese Partnertausch an und Paddy lässt zweideutige Tendenzen durchscheinen. Ben, der gerade eine Existenzkrise durchlebt, ist verwirrt, seine Frau Louise empfindet den Kurzurlaub als belastend. Was auch mit der Ehekrise der Daltons zusammenhängt, zu der Ben viel beiträgt, weil er sich gehen lässt. Wohl aus Höflichkeit ertragen die Daltons die Situation.

Auf der anderen Seite die undurchsichtigen Gastgeber, deren wahre Absichten lange Zeit im Dunkel bleiben. Es ist möglich darin ein Muster von Jagd und Beute zu sehen. Dann würde Paddy Ben testen, ob der ein Jäger ist wie Paddy selbst oder ein Beutetier. Klar ausgearbeitet ist jedoch nicht und eine Deutung des Kritikers.
Zurück zu Ciara und Paddy. Paddys Auftreten ist zunehmend inakzeptabel. Das Verhalten des Paares überschreitet immer wieder Grenzen. Doch es fehlt etwas, was Angst macht. Die potenziellen Opfer fühlen sich unwohl, ahnen aber nicht, dass sie welche sind, empfinden keine Angst. Folglich kommt im Katz-und-Maus-Spiel wenig Spannung auf.

Es bedarf eines Fingerzeigs, damit die Daltons begreifen, dass sie in der Falle sitzen. Ein vernünftiger Mensch würde nun die Polizei rufen und solange die Maskerade wahren. Am Funkloch kann es nicht liegen, denn später haben die Handys Empfang und das Online-Banking funktioniert. So handeln die Daltons nicht. Die reagieren verängstigt und versuchen zu fliehen. Die daraus folgende Hatz durch das Horror-Haus ist leider nicht sonderlich spannend, denn Ben ist weiterhin ein zögernder Schisshase, der nicht einmal einen ihn jagenden Mörder niederschlagen kann. Louise ist diejenige, die sich zu wehren weiß und letzten Endes die Familie rettet. Großes Glück im Unglück: Während der letzten Etappe besitzt Tochter Agnes plötzlich die Spritze aus dem Keller. Dieser gemogelte Umstand schwächt die ohnehin schon alberne Horror-Strecke.

Ein weiterer Schwachpunkt besteht darin, dass die Figuren als solche uninteressant bleiben. Ben ist psychisch labil. Louise ist mal eine durchsetzungsfähige Frau, die in Notsituationen lügen kann wie gedruckt. Vielleicht, weil sie beruflich PR-Beraterin ist. Dann wieder kann sie sich nicht durchsetzen, selbst dann, wenn sie das Leben ihrer Tochter in Gefahr sieht. Stichwort: Fahren auf der Vespa ohne Helm. Ciara erhält als Figur kaum Zeichnung. Der Lichtblick ist James McAvoy. Der hat mit den anderen Figuren leichtes Spiel, steht klar im Mittelpunkt, springt von nett über verführerisch zu psychopathisch. Eine sehenswerte Leistung.

Fazit
Drehbuch und Umsetzung überzeugen nicht. Die Einführung ist überzogen lang. Wiederholt sind Elemente fadenscheinig. Die Daltons bleiben, obwohl alles für eine schnelle Abreise spricht. Dass Ben selbst unter Todesangst nicht handelt, macht ihn zu einer anstrengenden Figur.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2024
Laufzeit ca.: 111
Genre: DramaHorror

Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 19.09.2024

Regie: James Watkins
Drehbuch: Christian Tafdrup • Mads Tafdrup • James Watkins

Schauspieler: James McAvoy (Paddy) • Mackenzie Davis (Louise Dalton) • Scoot McNairy (Ben Dalton) • Aisling Franciosi (Ciara) • Alix West Lefler (Agnes Dalton) • Dan Hough (Ant) • Kris Hitchen (Mike) • Motaz Malhees (Muhjid)

Produktion: Jason Blum • Paul Ritchie
Szenenbild: James Price
Kostümbild: Keith Madden
Maskenbild: Jessie Harrison • Vivienne Simpson • Nicole Stafford
Kamera: Tim Maurice-Jones
Musik: Danny Bensi • Saunder Jurriaans
Schnitt: Jon Harris

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Bild: Universal Pictures International

1 customer review

Befriedigend
10.09.24
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