Station Agent

Kinoplakat Station Agent

Die Geschichte dreier sehr unterschiedlicher Freunde besticht durch die Bilder und ihre Zwischentöne.

Gründe alleine sein zu wollen gibt es zur Genüge. Olivia (Patricia Clarkson) lebt seit ihrer Scheidung zurückgezogen, kämpft mit den stillen Vorwürfen ihres Ex-Mannes. Gleich zweimal an einem Tag ist sie kurz davor Finbar (Peter Dinklage) zu überfahren. Der kann sein Leben in beiden Fällen durch einen beherzten Sprung in den Straßengraben retten. Für ihn eine weitere unerfreuliche Episode in seinem Leben. Der zwergwüchsige Mann hat vor kurzem seine Arbeitsstelle in einem Modelleisenbahn-Fachgeschäft verloren. Sein ehemaliger Chef vererbte ihm ein altes Bahnwärterhäuschen, das er seit kurzer Zeit bewohnt. Noch ist er für die Bewohner des nahegelegenen Dorfes eine Attraktion. Finbar nimmt es nach außen hin gelassen, wenn ihn beispielsweise die Besitzerin des Lebensmittelladens fotografiert. Er hat sich völlig in sich zurückgezogen und will nur noch eines: seine Ruhe haben und keinen Kontakt zu Menschen.
Das ist unmöglich, denn Joe (Bobby Cannavale) passt neben Finbars Häuschen auf die Imbissbude seines Vaters auf. Ihm ist sterbenslangweilig und er ist froh über jede Abwechslung. Er heftet sich mit einer Mischung aus Naivität und nicht böse gemeinter Aufdringlichkeit an Finbars Fersen. Seiner Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass aus dem Einsiedler, der neurotischen Malerin Olivia und ihm Freunde werden. Darin liegt eine der Kuriositäten in Finbars Leben. Er, der die Abgeschiedenheit sucht, wird zur Anlaufstelle.

"Station Agent" hätte ein Film über einen Behinderten werden können. Unter der Regie von Tom McCarthy entstand ein Film mit einem behinderten Hauptdarsteller, der von seinen Bildern sowie der Zusammenarbeit seiner Hauptdarsteller lebt. Der Kleinwuchs ist Finbars Ursprung für das Sehnen nach Abgeschiedenheit, aber nicht der Dreh- und Angelpunkt des Filmes. Das Drehbuch wartet lange, bis die unumstößliche Problematik thematisiert wird. Die Szene ist leider auch eine der schwächeren. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die drei Freunde und ihre persönliche Entwicklung. Und die ist gerade wegen der unaufgeregten Erzählweise sehenswert.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 80 %


Original Filmtitel: The Station Agent
Land: USA
Jahr: 2003
Laufzeit ca.: 88
Genre: Komödie
Verleih: Prokino
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 10.06.2004
Heimkino: 17.02.2005

Regie: Tom McCarthy
Drehbuch: Tom McCarthy

Schauspieler: Peter Dinklage (Finbar McBride) • Patricia Clarkson (Olivia Harris) • Bobby Cannavale (Joe Oramas) • Michelle Williams (Emily) • Raven Goodwin (Cleo) • Paul Benjamin (Henry Styles) • Jase Blankfort (Kunde im Laden) • Paula Garces (Kassiererin) • Josh Pais (Carl) • Richard Kind (Louis Tiboni) • Lynn Cohen (Patty) • Marla Sucharetza (Janice) • Jayce Bartok (Chris) • Joe Lo Truglio (Danny) • John Slattery (David) • Maile Flanagan (Bedienung) • Sarah Bolger (Mädchen) • Ileen Getz (Mrs. Kahn) • Jeremy Bergman (Jacob)

Produktion: Robert May • Mary Jane Skalski • Kathryn Tucker
Szenenbild: John Paino
Kostümbild: Jeanne DuPont
Maskenbild: Dana Elder
Kamera: Oliver Bokelberg
Musik: Stephen Trask
Schnitt: Tom McArdle

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Bild: Prokino

1 customer review

gut
10.06.04
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