S.W.A.T. steht für Special Weapons And Tactics und ist DIE Spezialeinheit der Los Angeles Police. Immer dann, wenn nichts anderes mehr geht, wird sie gerufen. Aktuell soll ein Banküberfall mit Geiselnahme unblutig beendet werden.

Eindrucksvoll schiebt sich ein riesiger, schwarzer LKW ins Bild. Der Schriftzug S.W.A.T. und die Musik lassen keine Zweifel offen: hier kommt die Elite, der Traum eines jeden Polizisten. Jim Street (Colin Farrell) hat es geschafft. Gemeinsam mit seinem Partner Brian Gamble (Jeremy Renner) seilt er sich durch den Lüftungsschacht ins Innere der Bank. Als Brian einen Schuss abgibt und daneben zielt muss Jim einspringen. Er verletzt zwar eine Geisel, doch sein Schuss ist entscheidend. Die Geiselnahme endet ohne weiteres Blutvergießen.

Ihr Vorsitzender zieht die Partner zur Verantwortung. Das endet damit, dass Brian den Dienst quartiert, während Jim Stubenarrest in der Waffenkammer bekommt. Natürlich kommt es dabei zum Bruch der Freundschaft. Jims Durchbeißen zahlt sich aus. Dan Harrelson, besser bekannt als Hondo, soll ein neues Team zusammenstellen. Ein Himmelfahrtskommando, weil Hondo bei seinem Vorgesetzten nicht gerade beliebt ist. Man wartet nur darauf, dass er einen Fehler macht. Doch er tut niemandem den Gefallen. Seelenruhig stellt er sein eigenes Team zusammen. Die Auswahlkriterien sind eigenwillig. Vegetarier? Nein, danke! Quertreiber und Querköpfe hingegen sind willkommen. Um seinen Chef zu ärgern stellt er sogar eine Frau ein. Chris Sanchez (Michelle Rodriguez) ist kerniger als mancher Mann. Als letzter bekommt Jim eine zweite Chance, doch er muss noch einmal die gesamte Grundausbildung von S.W.A.T. durchlaufen.

Und schon bald droht richtiger Ärger, als die Polizei durch Zufall einen Drogenboss schnappt. Der verspricht vor laufenden Fernsehkameras demjenigen 100 Millionen Dollar, der ihn aus dem Knast holt. Das findet bei echten sowie Möchtegern-Kriminellen offene Ohren und die Jagd hat gerade erst begonnen.

Kritik

S.W.A.T. setzt statt auf Action über weite Strecken auf Psychologie, sprich die Ausleuchtung der Charaktere. Allerdings belässt es der Film bei einfachen Konflikten. Die Kollegen Jim und Brian verkrachen sich, weil Jim ein Missverständnis nicht aufklärt. Die Dialoge bleiben auf trivialem Niveau hängen. Handlungsstränge reißen ab. Die Lovestory zwischen Jim und Chris wird angefangen und Jim darf sich auf dem Kindergeburtstag von Chris' Tochter als kindertauglich erweisen, aber dann endet die Sache im Nichts.

Der Film beginnt mit einem Knalleffekt, geht zu in Menschenkunde über und wird erst mit der Verfolgungsjagd wieder spannender. Der Mittelteil, bestehend aus der Suche nach Mitgliedern fürs Team sowie das Training, schwächelt im Vergleich zur Action merklich. Hier wäre mehr Haudrauf und weniger Psychologie die bessere Wahl gewesen. Die Action an sich ist gut, reicht jedoch an "Bad Boys 2" nicht heran.

Das Drehbuch selbst strotzt nicht gerade vor neuen Einfällen; manche Klischees hat man einfach bereits zu oft gesehen: Jim wird von seiner Freundin verlassen, weil er der bindungsunfähige Polizist ist. Er und sein Ex-Partner stehen sich später als Gegner gegenüber. Der gedemütigte Meisterschütze wird wegen der Demütigung zum Verräter.

Olivier Martinez als Drogenboss Montel ist eigenartig besetzt. Er sieht aus wie ein französischer Dressman und spielt auch so. Die Idee, die Rolle gegen den Typ zu besetzen, schlug damit fehl. Samuel L. Jackson überzeugt in der Rolle des Hondo. Collin Farrel und Kollegen geben ebenfalls eine gute Figur ab. Manche weniger hinsichtlich des Schauspiels, sondern im wörtlichen Sinne von Bodybuilding und Waschbrettbäuchen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %

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