Taking Lives

Kinoplakat Taking Lives

Die Profilerin Angelina Jolie ist einem abartigen Killer auf den Fersen. In den Ermittlungen bringen sie ihre Gefühle ins Stolpern.

Vom Montrealer Polizeichef Hugo Leclair (Tcheky Karyo) wird die FBI-Agentin Illeana Scott (Angelina Jolie) um Hilfe gebeten. Die Profilerin versucht möglichst genau in eine fremde Person zu schlüpfen, um deren Gedanken und Vorgehensweise verstehen zu können. Der gesuchte Verbrecher bringt seine Opfer auf grausame Weise um und nimmt danach deren Identität an. Er ist bestrebt die gestohlenen Leben erfolgreicher zu leben als seine Opfer. Darum steht weniger die Tätersuche im Vordergrund als vielmehr die Frage der Motivation.

Illeanas unorthodoxe Ermittlungsmethoden stoßen bei ihrem Kollegen Joseph Paquette (Olivier Martinez) auf wenig Gegenliebe. Beim ersten Treffen liegt Illeana in einem offenen Grab, um zu spüren, wie der Täter vorging. Des Weiteren ist die Frau hartgesottener als mancher Mann. Sie schläft unter den Fotos der Opfer oder isst in deren Gegenwart zu Abend. Gleichzeitig hat die Arbeit für sie klare Schattenseiten. Als Schutz hält sie zu ihrer Umwelt Distanz.

Mit Costa (Ethan Hawke) tauscht Illeana sogar die Rollen: Eine starke Frau beschützt einen schwachen Mann. Costa ist Zeuge des jüngsten Mordes geworden. Jetzt liegt es nahe, dass der Täter ihn beseitigen wird. Tatsächlich taucht bald Hart (Kiefer Sutherland) in Costas Nähe auf. Offensichtlich ist zwischen den Männern noch eine Rechnung offen. Allerdings entkommt Hart beim ersten Zugriffsversuch.

Kurz darauf versucht Illeana den Fall abzugeben, denn die Gefühle zu Costa trüben ihre Geistesschärfe ebenso wie ihr Urteilsvermögen. Doch dank Hugos Überredungskunst, arbeitet sie weiter an dem Fall. Zunächst eine folgenschwere Entscheidung, aber der Täter macht den größten Fehler seines Lebens: Er weckt Illeanas Killerinstinkt.

Kritik

"Taking Lives" legt im Verwirrspiel nur zwei falsche Fährten und setzt nur zwei Schockmomente ein. Dennoch funktioniert der gut komponierte Thriller. Dem Zuschauer fehlt lange Zeit immer ein wohldosiertes Stückchen Information. Erst am Schluss durchschaut man die gesamte Thematik.
Angelina Jolie wirkte lange nicht mehr so kühl und dabei so verführerisch. Auch ihre Kollegen wirken stärker als in anderen Filmen. Das liegt zu einem Großteil an der guten Kameraführung und dem ausgezeichneten Schnitt. Die Kamera lässt den Zuschauer weit ins Geschehen eintauchen, indem sie den Sinneseindrücken der Profilerin nachgeht. Der Schnitt gibt den Schauspielern mehr Ausdruck. In der Sekunde, in der eine Szene oder ein Blick an Ausdruck verlieren, setzt der Film einen Cut. Nur Ethan Hawke überzeugt trotz Hilfestellungen kaum, neben Angelina Jolie fällt er merklich ab.

Gelungen ist die Einbindung des Humors. Gut platzierte Witze lockern die Spannung in Abständen auf. So versteht Illeana Josephs in Französisch gesprochene Lästereien - lässt ihn das jedoch erst im richtigen Moment wissen (auf akzentfreiem Französisch). Um den bockigen Kollegen zum schnellen Aufbruch zu bewegen, legt sie ihm beim Frühstück ein Opfer-Foto auf die Kaffeetasse. Das Drehbuch ist alles in allem nicht so gewitzt, wie es vorgibt zu sein. Der Zuschauer ahnt, wo der Hase im Pfeffer liegt, es fehlt ihm nur der Beweis. Dadurch bleibt der Film spannend, denn er entzieht geschickt die Gewissheit. Darum verkraftet man auch das verwaschene Ende, das gerne ein i-Tüpfelchen wäre.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Alternativtitel: Taking Lives - Für Dein Leben würde er töten
Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 103
Genre: DramaKrimiSpannung
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 08.04.2004

Regie: D. J. Caruso
Drehbuch: Jon Bokenkamp
Literaturvorlage: Michael Pye

Schauspieler: Angelina Jolie (Illeana) • Ethan Hawke (Costa) • Kiefer Sutherland (Hart) • Gena Rowlands (Mrs. Asher) • Olivier Martinez (Paquette) • Tchéky Karyo (Leclair) • Jean-Hugues Anglade (Duval) • Paul Dano (Asher, jung) • Justin Chatwin (Matt Soulsby) • André Lacoste (Kassierer) • Billy Two Rivers (Autoverkäufer) • Richard Lemire (Cop)

Produktion: Mark Canton • Bernie Goldmann
Szenenbild: Tom Southwell
Kostümbild: Marie-Sylvie Deveau
Maskenbild: Donald Mowat
Kamera: Amir Mokri
Musik: Philip Glass
Schnitt: Anne V. Coates

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

befriedigend
08.04.04
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