Tarzan

Kinoplakat Tarzan

Es war ruhig geworden um Tarzan. Das soll sich im Jahr 2014 ändern, denn eine deutsche Produktion erzählt erneut die Geschichte des Jungen, der unter Affen aufwächst. Als familientauglicher Trickfilm und durch Motion Capture zum Leben erweckte Figuren.

Zunächst ein kurzer Abriss der Handlung, die den angestaubten Stoff in die Jetztzeit verlegt. Als kleiner Junge muss John Jr. im Alter von vier Jahren miterleben, wie seine Eltern bei einem Unfall im Dschungel sterben. Er hat jedoch Glück im Unglück und wird von einem Gorillaweibchen als Sohn adoptiert.

Zehn Jahre später ist Tarzan zu einem Jugendlichen herangewachsen. Porter, der ehemalige Kollege seiner Eltern, betreibt weiterhin ein Forschungscamp. Als ihn eines Tages seine Tochter Jane besuchen kommt, erblickt Tarzan zum ersten Mal in seinem Leben eine Menschenfrau und ist hin und weg. Doch es wird weitere Jahre dauern, bis Jane, mittlerweile eine überzeugte Naturschützerin, und der Affe ohne Fell einander wiedersehen.

Kritik

Umweltschutz, die erste Liebe und ein exotischer Handlungsort bieten gute Voraussetzung für einen Film. Doch Tarzan mangelt es an der Umsetzung. So bietet die Handlung immer wieder Füllstoff, wie etwa minutenlanges Toben durch den Dschungel. Solche Szenen sind auch bei Pixar beliebt. Doch "Tarzan" vermittelt den Eindruck, dass der Film nicht so recht weiß, was er erzählen will. Beispielsweise werden nicht die Erlebnisse der Kindheit geschildert, sondern herumgealbert. Was in Verbindung mit der an sich sprunghaften Erzählweise einen unrunden Eindruck ergibt. Zudem könnte Erwachsene der Eindruck beschleichen, die eine oder andere Szene wie auch Motive schon einmal gesehen zu haben.
Woran es mir wirklich fehlt, ist eine kindgerechte Erzählweise. Also auflockernder Humor oder eine warmherzige Herangehensweise. "Tarzan" wirkt hingegen insgesamt arg schroff – nicht zuletzt durch die teils dunklen, spitzen Hintergründe. Neben der abweisenden Aufmachung finde ich auch die Actionszenen deplatziert.

Technisch ist der Film kein Meilenstein. Die Animation von Haaren und Fell gelingt gut. Einige der Hintergründe und der (etwas lichte) Dschungel können sich sehen lassen. Die Bewegungs-Animationen überzeugen jedoch nicht. Die Gorillas agieren wie als Affen verkleidete Menschen. Was wohl darin begründet liegt, dass nicht die Bewegungsabläufe realer Gorillas auf die Trickfiguren übertragen wurden, sondern durch Motion Capture die Bewegungen von Menschen. Dasselbe Verfahren wurde auch zur Animation der menschlichen Figuren genutzt. Und trotzdem überzeugen die Ergebnisse nicht. Auf den eigenartig dünnen, lang gezogenen Körpern sitzen Puppengesichter mit übergroßen Augen. Die entsprechen zwar einem Kindchenschema – doch als kindgerecht empfinde ich "Tarzan" nicht.
Abgesehen davon fallen Eigenwilligkeiten der Logik auf. So gibt es zu Anfang wilde Affen, die einen Meteor bewachen, der im Film eine tragende Rolle spielt. Später sind die Wächter-Affen einfach verschwunden. Und warum hat Tarzan, der seit Jahren im Dschungel lebt, noch nie die Höhle betreten, in deren Nähe seine Gorilla-Familie lebt?

Fazit
"Tarzan" empfinde ich als nicht rund, schroff und abweisend. Die Handlung ist mir zu dünn und die Menschenaffen menscheln mir zu sehr.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Alternativtitel: Tarzan 3D
Land: Deutschland
Jahr: 2013
Laufzeit ca.: 94
Genre: 3DAbenteuerAnimationFamilieKomödie
Verleih: Constantin Film
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 20.02.2014
Heimkino: 30.10.2014

Regie: Reinhard Klooss
Drehbuch: Reinhard Klooss

Schauspieler: Alexander Fehling (Tarzan) • Lena Meyer-Landrut (Jane Porter) • Wigald Boning (Jim Porter) • Kai Wiesinger (William Clayton) • Ben Becker (Erzähler)

Produktion: Robert Kulzer • Reinhard Klooss
Szenenbild: Robert Kuczera • Benedikt Niemann • Jürgen Richter • Nico Tuma
Kamera: Markus Eckert
Ton: Stefan Busch • Heiko Mueller • Chrissi Rebay • Markus Stemler
Musik: David Newman
Schnitt: Alexander Dittner

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Bild: Constantin Film

1 customer review

ausreichend
20.02.14
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