Team America: World Police

Kinoplakat Team America World Police

Die Schöpfer von "South Park" nehmen sich Amerika als Weltpolizei vor. Keine Heroen, sondern Kämpfer, denen es an Kultur und Bildung ebenso mangelt wie an Überlegenheit. Der gesamte Film von Marionetten gespielt - hat allerdings mit niedlichem Puppentheater gar nichts gemein.

Im schönen Frankreich versuchen Terroristen ein Attentat zu begehen. Das wird in letzter Sekunde vom Team America verhindert. Da bei der Weltpolizei schon mal ein Schuss daneben geht, steht nach ihrem Auslandseinsatz der Eiffelturm nicht mehr, weil er auf den Triumphbogen kippte. Der Louvre wird zugunsten der Terrorbekämpfung gesprengt. "Good Job!" Das Team beglückwünscht sich trotzdem gegenseitig. Derweil plant in Nord Korea Kim Jong Il das nächste Attentat. Seine Heimtücke geht soweit, dass er sogar den Waffeninspektor Hans Blix den Haien zum Fraß vorwirft. Weil der gedroht hatte, wenn er den Palast nicht inspizieren darf, schreiben die USA einen bösen Brief.

Zeitgleich wird in Amerika ein neues Mitglied zur Terrorbekämpfung angeworben. Gary Johnston ist Broadwaystar und damit für den kommenden Einsatz der Mann der Stunde, denn wer könnte die Terroristen besser unterwandern als ein Schauspieler? Gesagt getan: In einer schummrigen Bar in Kairo (sieht aus wie Star Wars, klingt wie Star Wars), heuert er als Terrorist an. Nur wenige Minuten später muss er mit seinen neuen Freunden fliehen, Team America im Nacken. Die schießen versehentlich eine Mittelstreckenrakete auf die Pyramiden ... In letzter Minute wird Gary von Lisa gerettet. Wieder im Hauptquartier, versteckt hinter den Präsidentenköpfen von Mount Rushmore, kommen die zwei einander näher. Beide haben eine traurige Vergangenheit. Nach der heißen Liebesnacht, demonstrieren die bekanntesten Schauspieler Amerikas, unter der Führung von Michael Moore, gegen Team America und für den Frieden. Gary quittiert den Dienst.

Während des nächsten Einsatzes kommt es richtig dicke: Michael Moore sprengt als Selbstmordattentäter die Kommandozentrale. Der Zentralcomputer fällt aus, das Team ist handlungsunfähig und wird von Kim Joung Il eingekerkert. Der plant, während einer Galavorstellung die gesamte Welt mit Terror zu überziehen. Ausgerechnet die beliebtesten Schauspieler der Free Actors Gild (F.A.G also Faggot = schwul) treten dort auf, um für den Frieden zu trommeln. Der abtrünnige Gary bekommt standesgemäß in einer Kneipe, die Standpauke seines Lebens, erkennt, dass nur noch er die Welt retten kann. Aber seine Rückkehr zum Team ist schwieriger als gedacht. Sein Chef fordert einen Beweis seiner Loyalität à la Monika Levinski ... Anschließend bricht auch Gary nach Nord Korea auf. Doch Kim Young Il hat noch einige Asse im Ärmel (wie seine schwarzen Panther) und die Schauspieler geben sich so schnell nicht geschlagen. Es bleiben nur fünf Minuten bis zum Countdown.

Kritik

Der Humor des Films ist nicht unbedingt geschliffen oder gut durchdacht, sondern es reicht den Machern politisch unkorrekt zu sein. Über misslungene Witze, wie alle Schauspieler als schwul zu klassifizieren, kann man hinwegsehen. Zu den meisten Mechanismen gibt es aktuelle beziehungsweise typisch amerikanische Bezüge. Angefangen beim Team, dass sich als Weltpolizei versteht, doch ohne Computerunterstützung nicht einmal ein Flugzeug fliegen kann. Selbstherrlich finden sie ihre Einsätze toll, nachdem sie einen Teil des Weltkulturerbes zerbombt hatten. Es geht weiter mit Schauspielern, die zwar den Kern der Sache nicht verstehen, aber große Reden schwingen. Bis hin zu einem Chef, der sich von seinem Untergebenen oral befriedigen lässt. Statt einem Westernhelden, der Präsident wird, wird ein Schauspieler Mitglied des Teams.

Die Machart platziert den Film zwischen den Stühlen. Das Auffälligste: Die Handlung wird von Marionetten dargestellt, deren Gesichter zusätzlich Mimik aufbieten. Der Humor reicht von Toilettenwitzen bis hin zu tiefschwarz. Der Hauptdarsteller darf sich minutenlang die Seele aus dem Leib kotzen. Mit Lisa exerziert er das halbe Kamasutra durch. Personen der Zeitgeschichte werden gnadenlos karikiert. So ist Waffeninspekteur Hans Blix eine Witzfigur, die den Haien zum Fraß vorgeworfen wird - und wie so viele andere geköpft. Michael Moore protestiert mit Hotdogs in den Händen und fleckigem Sweatshirt. In Liedern bekommen diejenigen ihr Fett weg, die nicht persönlich auftreten. So etwa erläutert ein Song warum der Film "Pearl Harbor" bescheiden ist.

Fazit
Über den Film "Team America: World Police" kann ich bedingt lachen. Wer ihn sehen will, sollte brachialen Humor schätzen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: USA
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 96
Genre: AbenteuerActionHeldenKomödieParodie
Verleih: United International Pictures
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 30.12.2004
Heimkino: 02.06.2005

Regie: Trey Parker
Drehbuch: Trey Parker • Matt Stone • Pam Brady

Produktion: Trey Parker • Scott Rudin • Matt Stone
Szenenbild: Jim Dultz
Kostümbild: Karen Patch
Kamera: Bill Pope
Musik: Harry Gregson-Williams
Schnitt: Thomas M. Vogt

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Bild: United International Pictures

1 customer review

befriedigend
30.12.04
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