The Beekeeper

Kinoplakat The Beekeeper

Ein bewährtes Film-Konzept lautet: Ein ehemaliger Spezialist hat das Töten satt und sucht nach einem beschaulichen Lebensabend. Aus dem wird er gerissen, als einer ihm nahestehenden Person Unrecht geschieht. Dieses bewährte Konzept variiert der Action-Film "The Beekeeper" und kleidet es in ein modernes Gewand.

Das Leben des Mannes, der unter dem Namen Adam Clay ein beschauliches Leben als Bienenzüchter führt, wird jäh erschüttert, als eine ihm nahestehende Frau Selbstmord begeht. In den Tod hat sie eine Bande von Cyber-Kriminellen getrieben. Adam nimmt die Spur der Ganoven auf und ist fest entschlossen, erst die Handlanger und anschließend die treibende Kraft des Unternehmens zu töten. Dass die gesuchte Person aus gutem Hause stammt und eine herausragende gesellschaftliche Position bekleidet, spielt für Adam keine Rolle. Er kennt nur die Gerechtigkeit und für die will er nach eigenen Maßstäben sorgen.

In den Fall wird rasch eine FBI-Agentin verwickelt, die die Tochter des ersten Opfers ist. Agent Verona Parker muss anfangs ihre Emotionen bändigen und einen klaren Kopf behalten. Außerdem stellt sie fest, in ein Wespennest gestochert zu haben, denn die Verbindungen hinter dem Fall reichen bis in die Politik. Verona kämpft neben den beruflichen auch gegen private Probleme, neigt dazu, zu viel Alkohol zu trinken.
Adam hingegen zweifelt keine Minute an seiner Mission. Er zieht eine blutige Spur der Verwüstung und jeder, der sich ihm in den Weg stellt, verdient es zu sterben. Egal, ob er aufseiten des Staates oder des Verbrechens steht.

Kritik

Wie gesagt, ist "The Beekeeper" die Variation eines bewährten Konzeptes. Jason Statham als Adam Clay schlägt sich (und das ist wörtlich zu nehmen) verhältnismäßig tapfer durch eine durchschnittliche Handlung, spielt seine Standardrolle. Viel Schauspiel verlangt das Drehbuch von niemandem, weil die Handlung auf Oneliner und Erklärungen im Klartext setzt. Das ist für das Genre typisch und mindert den Film, weil die auftretenden Figuren Klischees bleiben. Adam und leider auch allen anderen fehlt eine Vita und die Figuren bleiben uninteressant. Selbst der angedeutete Vater-Sohn-Konflikt verläuft sich.

Die Action wird reichlich serviert und ist fallweise auffällig brutal. Beispielsweise wird eine Angreiferin bei lebendigem Leib verbrannt. Hier zählt, wie im gesamten Film, der Effekt, dem vieles untergeordnet wird. Logik spielt keine Rolle. Verbrecher haben generell den Tod verdient. Zivilisten, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind, haben Pech gehabt und werden Teil des Begleitschadens. Da wird eine Tankstelle in die Luft gejagt, obwohl dort Menschen ihre Autos tanken und das Kassenpersonal wohl auch keine Möglichkeit zur Flucht hatte. Selbst die Männer des Secret Service und die SWAT-Teams sterben wie die Fliegen, weil die sich gegen Adam stellen.

Auffällig ist, dass die FBI-Agentin mitunter arg begriffsstutzig ist. Zudem scheinen überwiegend Menschen beim FBI zu arbeiten, die kein kaukasisches Gesicht haben. Die Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika kämpft stets für die Wahrheit; mag die Entscheidung noch so schmerzvoll sein. Das ist derart heroisch und naiv dargestellt, dass es niemand glauben wird. Die vielen Vergleiche mit Bienenstöcken nutzen ab. Die Erklärung für das, was Beekepper sind, fällt wenig überzeugend aus. Als Beekeeper bezeichnet das FBI im Film Menschen, die Teil eines besonderen Programmes (im Sinne einer Spezialeinheit) sind. Diese Menschen sind Richter und Henker in einer Person. Über Beekepper richtet das FBI trotz der verliehenen Handlungsfreiheiten trotzdem. Das klingt nicht nur widersprüchlich, sondern ist es auch. Letzten Endes gelingt es nicht, dem Programm, das so geheim ist, dass nicht einmal der Präsident des FBI davon Kenntnis hat, eine Existenzberechtigung zu verleihen.

Der Spannungsbogen ist nicht durchgehend und die Unterbrechungen der Action sind dem Gesamteindruck abträglich. Eingestreut in die Handlung sind kleine Witze, die das Ganze auflockern sollen. Stellenweise sorgen die geschwurbelten Dialoge für unfreiwillige Komik.

Fazit
"The Beekeeper" gibt Bewährtem einen neuen Anstrich. Jason Statham spielt einmal mehr seinen Standard und prügelt sich durch fragwürdige Action. Der Unterhaltungswert könnte besser sein, denn die Handlung hat den Beigeschmack, dass das simple Drehbuch zu sehr auf den Effekt setzt. Was "Beekepper" letzten Endes sein sollen, wer sie auswählt, ausbildet und trainiert, weiß wahrscheinlich nicht einmal der Drehbuchautor, der seinen Figuren zu viele Phrasen in den Mund legt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: GroßbritannienUSA
Jahr: 2023
Laufzeit ca.: 106
Genre: ActionKrimi

Verleih: Leonine
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 11.01.2024

Regie: David Ayer
Drehbuch: Kurt Wimmer

Schauspieler: Jason Statham (Adam Clay) • Emmy Raver-Lampman (Agent Verona Parker) • Bobby Naderi (Agent Matt Wiley) • Josh Hutcherson (Derek Danforth) • Jeremy Irons (Wallace Westwyld) • David Witts (Mickey Garnett) • Michael Epp (Pettis) • Taylor James (Lazarus) • Phylicia Rashad (Eloise Parker) • Jemma Redgrave (President Danforth) • Minnie Driver (Director Janet Harward) • Don Gilet (Deputy Director Prigg)

Produktion: Bill Block • Chris Long • Jason Statham • Kurt Wimmer
Szenenbild: Ben Munro
Kostümbild: Kelli Jones
Maskenbild: Catherine Heys • Roseanna Larner • Melanie Young
Kamera: Gabriel Beristain
Musik: Jared Michael Fry • David Sardy
Schnitt: Geoffrey O'Brien

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Bild: Leonine

 
 

 

 

1 customer review

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11.01.24
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