The Company You Keep - Die Akte Grant

Kinoplakat The Company You Keep

Robert Redford versucht sich an einer Erklärung für Terrorismus und liefert einen inhaltlich und handwerklich soliden Film, der zwar keine befriedigenden Antworten geben kann und gute Absichten zeigt.

Dreißig Jahre sind eine lange Zeit. Entweder um Dinge zu vergessen oder um sie wie eine Last mit sich herumzuschleppen. Für Sharon Solarz (Susan Sarandon) ist der Moment gekommen, endlich reinen Tisch zu machen. Sie verlässt ihre Deckung, leitet die Festnahme ein und schweigt. Erst den jungen Reporter Ben Shepard (Shia LaBeouf) lässt sie ein wenig in ihre Seele schauen. Doch die Besprechung ist kurz und viel erfährt der Zuschauer nicht. Das gilt auch für das zweite Schlüsselgespräch, das Mimi Lurie (Julie Christie) und Jim Grant (Robert Redford) führen. Es geht um Schlagworte wie Zivilcourage, Verantwortung und Ehre. Unterm Strich erfährt der Zuschauer kaum etwas, das nicht bereits andere Filme zum Thema Terrorismus so oder ähnlich gesagt haben.

Kritik

Der flachen Spannungskurve tut das keinen Abbruch. Denn der Film "The Company You Keep - Die Akte Grant" ist kein Rätselspiel oder Thriller zum Mitfiebern und die Handlung wird bis zum Ende nicht wirklich spannend. Vielmehr ist die Handlung recht gemütlich zu verfolgen - nicht zuletzt, weil von Anfang klar ist, worauf das große Ganze hinausläuft. Was der Meister damit sagen will, weiß ich nicht. Am ehesten lese ich heraus, dass Redford der Meinung ist, dass man Zivilcourage zeigen soll. Wobei Gewalt das falsche Mittel ist. Ich kann damit auch falsch liegen.

Robert (Regie und Hauptrolle) nutzt die Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen. Und bezogen auf das Handwerkliche gibt es wenig zu meckern. Und trotzdem ist manches zweischneidig. So dienen einige Szenen nicht mehr auch, sondern nur dem Selbstzweck. Etwa die Szenen beim Joggen, die zeigt, wie fit Redford noch ist. Und die Idee, dass er sich als treu sorgender Vater eines jungen Mädchens präsentiert, wirkt befremdlich. Zudem kämpft die Story mit Unglaubwürdigkeiten. So ist der Journalist per Internetsuche und dem Lesen alter Zeitungsartikel schneller und fast erfolgreicher als das FBI? Lobenswert ist der Mut im auf Jugend und Schönheit fixierten Amerika, nicht nur einen Film mit vielen alten Gesichtern zu drehen, sondern die Falten auch noch in Großaufnahme zu zeigen. Schön. Endlich mal.

Fazit
Rein vom Handwerklichen ein überwiegend stimmiger Film mit zu langer Lauflänge, ansonsten Durchschnitt.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: The Company You Keep
Land: USA
Jahr: 2012
Laufzeit ca.: 122
Genre: Drama
Verleih: Concorde Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 25.07.2013
Heimkino: 12.12.2013

Regie: Robert Redford
Drehbuch: Lem Dobbs
Literaturvorlage: Neil Gordon

Schauspieler: Robert Redford (Jim Grant / Nick Sloan) • Shia LaBeouf (Ben Shepard) • Julie Christie (Mimi Lurie) • Susan Sarandon (Sharon Solarz) • Nick Nolte (Donal Fitzgerald) • Chris Cooper (Daniel Sloan) • Terrence Howard (FBI Agent Cornelius) • Stanley Tucci (Ray Fuller) • Richard Jenkins (Jed Lewis) • Anna Kendrick (Diana) • Brendan Gleeson (Henry Osborne) • Brit Marling (Rebecca Osborne) • Stephen Root (Billy Cusimano)
Produktion: Robert Redford • Bill Holdermann • Nicolas Chartier
Szenenbild: Laurence Bennett
Kostümbild: Karen Matthews
Maskenbild: Norma Hill-Patton
Kamera: Adriano Goldmann
Musik: Cliff Martinez
Schnitt: Mark Day

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Bild: Concorde Filmverleih

1 customer review

befriedigend
25.07.13
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