The Nun

Kinoplakat The Nun

Wenn eine Nonne Selbstmord begeht, kommt sie dann in die Hölle? Oder ist sie der Hölle dadurch entflohen? Und was zum Kuckuck haben Nonnen mit dem Fegefeuer im Sinn? Mit diesen Fragen eröffnet der Horror-Film "The Nun".

Ein weiterer Dämon des großen Conjuring-Universums erhält seine Geschichte, die im Transsilvanien des Jahrs 1952 spielt. Dort untersucht ein Trio den rätselhaften Freitod einer jungen Novizin.
Vater Burke (Demián Bichir) erhält vom Vatikan den Auftrag, herauszufinden, warum in dem Kloster in Rumänien der Selbstmord geschah. Hilfe bekommt er von der ortskundigen Schwester Irene (Taissa Farmiga), die ihr Gelübde noch nicht abgelegt hat, sowie von dem ortsansässigen Frenchie (Jonas Bloquet).

Gemeinsam beginnt das Trio seine Ermittlungsarbeit im Konvent, einem alten Gemäuer, dessen dicke Mauern mehr Geheimnisse bergen, als einem lieb sein kann. Bereits die Ankunft steht unter keinem guten Stern und die Gäste sind offensichtlich nicht willkommen. Gleich in der ersten Nacht hinter Klostermauern greift das Böse nach den Ordensleuten und testet ihre Schwachstellen aus. Um Haaresbreite kommen sie mit dem Leben davon und setzen die Ermittlungen fort. Was sie herausfinden ist haarsträubend.

Kritik

Der Film "The Nun" ist lose in das bisherige Geschehen von Conjuring eingebunden, bestände allerdings auch als eigener Film. Die Story ist simpel. Ein Tor zur Hölle wurde geöffnet und wieder verschlossen. Um das Böse in Schach zu halten, wachen die Nonnen über die Pforte, die im Konvent zu finden ist. Durch ein schreckliches Verbrechen wurde sie erneut geöffnet und das Böse erstarkt zusehends. Die Hintergründe recherchiert Vater Burke zu einem Gutteil in alten Schriften, weitere Details werden mündlich überliefert. Insgesamt ist die Handlung dünn und bildet den Rahmen für die bekannten Versatzstücke der Filmreihe. Die Ideen sind nicht frisch. So bekommt Vater Burke die Bücher ins Grab gelegt, die die Hintergrundgeschichte erläutern.

Nervenkitzel kommt bei mir nicht auf, weil ich die Handlung als zu routiniert empfinde. Die zwei kirchlichen Ermittler, die längere Zeit auf die Unterstützung des weltlichen Frenchie verzichten müssen, tappen längere Zeit im Dunkel, während hinter ihnen der Dämon in Gestalt einer Nonne herumgeistert. Dabei fallen sie selbst auf plumpe Fallen herein, etwa indem sie Schemen nachjagen. Das wirkt insbesondere bei dem erfahrenen Vater Burke albern, der es besser wissen könnte wegen seiner jahrzehntelangen Erfahrung. Unverständlich ist auch, warum im Finale die Drei nicht gemeinsam losziehen, sondern einzeln und dadurch angreifbarer sind.
Zudem ist denkbar, dass aus der Zusammenkunft des Trios mehr entstünde. Die noch junge Novizin, die in Frenchie Begehren weckt, ist immun gegen dessen Charme. Schade, denn es wäre spannend, wenn sie zu zögern begänne. Und auch zwischen ihr und dem Vater entsteht während der Zusammenarbeit kein nennenswertes Zusammenspiel. Davon abgesehen wundert es mich sehr, dass die Nonnen Mann und Frau in angrenzenden Zimmern nächtigen lassen.

Der Stil kann nicht überzeugen. Zu Filmbeginn waten die Nonnen durch einen Gang, an dessen Boden Kunstnebel wabert. Wie entsteht im Innern eines Gewölbes Nebel? Und warum ist der Nebel beim späteren Durchschreiten abgezogen? Die Bilder in Dunkelheit zu tauchen, erzeugt nicht zwangsläufig das Gefühl von Beklemmung und die überzogene Darstellung des Religiösen ist zu viel des Guten. Die inbrünstigen Gebete etwa. Oder die Niederwerfung der Novizin vor dem Pater, die von oben gesehen an eine Kreuzigung erinnert. Die Ausstattung hat Brüche. So stecken in den Petroleumlampen zunächst offensichtlich Glühlampen und später lodert eine Flamme darin. Die Architektur des Klosters, das einst ein Schloss war, verstehe ich nicht. Warum dient die Empfangshalle als Mausoleum? Und wozu braucht es meterlange Gänge in den Katakomben? Wer hat so etwas Nutzloses in mühevoller Handarbeit geschaffen?

Fazit
Der Film "The Nun" ist kein schlechter Film, sondern ein schwacher. Der konventionellen Darstellung fehlt es an Eigenständigkeit und die Umsetzung lässt Herzblut vermissen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: USA
Jahr: 2018
Laufzeit ca.: 96
Genre: HorrorMystery

Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 06.09.2018
Heimkino: 17.01.2019

Regie: Corin Hardy
Drehbuch: Gary Dauberman • James Wan

Schauspieler: Demián Bichir (Vater Burke) • Taissa Farmiga (Schwester Irene) • Jonas Bloquet (Frenchie) • Bonnie Aarons (The Nun) • Ingrid Bisu (Schwester Oana) • Charlotte Hope (Schwester Victoria) • Sandra Teles (Schwester Ruth) • August Maturo (Daniel) • Jack Falk (Daniel) • Lynnette Gaza (Mutter Oberin) • Ani Sava (Schwester Jessica) • Michael Smiley (Bischoff Pasquale) • Vera Farmiga (Lorraine Warren) • Patrick Wilson (Ed Warren)

Produktion: Peter Safran • James Wan
Szenenbild: Jennifer Spence
Kostümbild: Sharon Gilham
Maskenbild: Eleanor Sabaduquia
Kamera: Maxime Alexandre
Musik: Abel Korzeniowski
Schnitt: Michel Aller • Ken Blackwell

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

ausreichend
05.09.18
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