The Sun Is Also a Star

Kinoplakat The Sun Is Also a Star

Für den hoffnungslos romantischen Daniel steht die Liebe an erster Stelle im Leben. Sie wiegt für ihn sogar schwerer als die Karriere. Er setzt für sine Traumfrau alles aufs Spiel. Doch die will erst einmal überzeugt werden.

Für die pragmatische Natasha gibt es kein Schicksal. Für sie zählt an diesem Tag nur, dass er der letzte in den Vereinigten Staaten von Amerika sein kann, weil ihre Familie am kommenden Tag ausreisen muss. Ihr Strohhalm besteht darin, bei der Behörde vorzusprechen und ein Schlupfloch zu finden. Doch die Hoffnung zerrinnt und als kleinen Trost gibt ihr der Sachbearbeiter die Adresse eines Anwalts, der vielleicht doch noch etwas bewirken kann. Auf dem Weg dorthin begegnet sie Daniel, der sofort von ihrem attraktiven Gesicht eingenommen ist. Der hartnäckige Verehrer erbittet nur einen Tag, damit er Natasha beweisen kann, dass sie sich in ihn verliebt. Die hat eigentlich andere Sorgen und sagt trotzdem zu. Gemeinsam verbringen sie einen Tag in New York. Am Morgen danach ist nichts mehr so, wie es am Tag zuvor noch war.

Kritik

Der Film "The Sun is also a Star" setzt auf eine interessante Ausgangslage. Die Frau ist der Kopfmensch und der Mann der Romantiker. Er glaubt, das Schicksal habe sie zusammengeführt, sie fordert einen nachvollziehbaren Beweis für die These. Den erbringt er im Lauf von nur einem Tag. Das klingt im ersten Moment sehr romantisch. Doch leider fehlt es der Handlung genau daran. Zwischen Yara Shahidi als Natasha Kingsley und Charles Melton als Daniel Bae funkt es nicht. Bei ihm ist es anfangs der äußere Reiz, der ihn zu ihr hinzieht. Was sie an ihm findet, kann ich nicht erkennen. Vielmehr bin ich erstaunt, als beide unvermittelt versuchen einander zu küssen.

Dies ist leider nicht der einzige Minuspunkt des Films. Auch das Drumherum ist unglaubwürdig. Natasha zeigt fast nie, welche Spannung sie empfindet, weil am kommenden Tag die Ausreise ansteht. Statt innerlich Amok zu laufen, verbringt sie einen relativ sorglosen Tag. Darum wäre es besser gewesen, das aktuelle Thema Migration aus dem Drehbuch zu streichen. Auch weil Natashas Familie, die während des Tages ihr Hab und Gut in Koffer packt, ihre Abwesenheit zu gelassen hinnimmt. Nach der Rückkehr bekommt sie eine sehr kurze Standpauke und dann liegt sich die Familie harmonisch in den Armen. Ein gutes Beispiel dafür, dass Konflikte insgesamt vernachlässigt werden. Auf eine kurze Disharmonie folgt stets eine unmotivierte, harmonische Szene. Zudem sind beide Familien so geringfügig in die Handlung eingeflochten, dass sie Füllstoff bleiben.

Weiterhin arbeitet der Film "The Sun is also a Star" ein Pflichtenheft ab. Da er in New York spielt, erzählt der U-Bahn-Fahrer eine Anekdote über das Schicksal und den 11.09.2001. Weil Asiaten Karaoke mögen, geht das Paar in eine Karaoke-Bar. Die teils wirklich schönen Szenen sind nicht immer geschmeidig eingebunden. So steht Daniel mit seinem Freund an der Central Station hinter einer riesigen Glasfront. Wie die Jungs dahin gekommen sind und was sie dort machen bleibt unerklärt. Es dient, wie so viele Bilder, in erster Linie dem Effekt. Ein weiteres Beispiel ist das viele Hantieren mit Smartphones. Ja, es verleiht dem Film einen aktuellen Anstrich – aber sein müsste es nicht.

Fazit
Der Film wirkt in starken Momenten wie abgefilmtes Leben. Die vielen Nahaufnahmen von Yara Shahidis hübschem Gesicht nutzen auf die Dauer ab. Und das Gefühl von Romantik weckt er bei mir nicht.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %


Land: USA
Jahr: 2019
Laufzeit ca.: 100
Genre: DramaRomantik
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 16.05.2019

Regie: Ry Russo-Young
Drehbuch: Tracy Oliver
Literaturvorlage: Nicola Yoon

Schauspieler: Yara Shahidi (Natasha Kingsley) • Charles Melton (Daniel Bae) • Keong Sim (Dae Hyun Bae) • Faith Logan (Pendlerin) • Gbenga Akinnagbe (Samuel Kingsley) • Jake Choi (Charlie Bae) • Cathy Shim (Min Soo Bae) • Camrus Johnson (Omar) • Anais Lee (Natasha, jung) • Kay Day (Skateboarder) • Annie Pisapia (Passant) • Assibey Blake (Sozialarbeiter)

Produktion: Elysa Koplovitz Dutton • Leslie Morgenstein
Szenenbild: Wynn Thomas
Kostümbild: Deirdra Elizabeth Govan
Maskenbild: Linda Kaufman
Kamera: Autumn Durald
Musik: Herdís Stefánsdóttir
Schnitt: Joe Landauer

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

ausreichend
15.05.19
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