Thilda & die beste Band der Welt

Aus dem klassischen Thema des Musikwettbewerbs zaubern die Norweger ein aberwitziges Roadmovie, das der ganzen Familie Spaß macht und auch für Erwachsene viel zum Lachen bietet. Zudem ist der Film handwerklich liebevoll umgesetzt.

Die Freunde Grim und Aksel hegen einen Traum, den viele haben. Sie wollen mit der eigenen Band Karriere machen und hoffen darauf, bei einem Talentwettbewerb im Norden Norwegens entdeckt zu werden. Der Weg dahin ist für sie abenteuerlich und für den Zuschauer sehenswert.

Grim (Tage Johansen Hogness) und Aksel (Jakob Dyrud) sind die Garagen-Band "Los Bando Immortale", die hart an ihrem Durchbruch arbeitet und der im Moment noch ein Bassist fehlt. Diese Lücke könnte Thilda (Tiril Marie Høistad Berger) füllen, die sehr begabt Cello spielt. Dass man auf einem Cello prima Rockmusik machen kann, stellt sie schnell unter Beweis. Doch kaum ist ein Problem gelöst, steht das nächste im Raum: Wie soll das Trio nach Tromsø kommen, welches am anderen Ende Norwegens liegt. Vielleicht mit Rogers Van und Martin am Steuer? Gute Idee, denn Martin ist angehender Rennfahrer. Mit der Erlaubnis der Eltern fährt das Quartett los und steckt bald tief im Schlamassel, denn Martin hat keinen Führerschein, Thilda ist von zu Hause ausgerissen und Aksel ist ein begnadeter Schiefsänger. Doch wer einen echten Traum hat, der findet seinen Weg.

Kritik

Der Film ist ein temporeiches Roadmovie mit sympathischen Figuren, von denen jede ihre eigene Geschichte hat, die den Antrieb für den Ausflug bildet. Die Hauptdarsteller sind im Alter von neun bis siebzehn Jahren. Wobei "Thilda und die beste Band der Welt" kein reiner Kinderfilm ist, sondern die ganze Familie anspricht. Die Anzahl der Figuren ist überschaubar, was das Verstehen für jüngere Zuschauer einfacher macht und der Handlung keinen Abbruch tut, denn jede Rolle hat ihre Geschichte. Die Vier starten als Zweckbündnis und werden während der Fahrt zu Freunden.
Gemeinsam erleben sie ein turbulentes Abenteuer, das viele herrliche Einfälle bietet: Eine Braut auf Drogen. Ein Karaoke-Wettbewerb und ein Polizist, dessen Verabschiedung in den Ruhestand unruhig endet. Mehr Details sollen nicht verraten werden. Das Tempo ist insgesamt hoch, bietet jedoch zwischenzeitlich wiederholt ruhige Phasen und ganz nebenbei Bilder der schönen Landschaft.

Ins Auge sticht die Sorgfalt, mit der der Film angelegt ist. Die Figuren sind glaubwürdig angelegt und die jungen Darsteller gut geführt. Jede Figur bekommt ihren Ausbau. Schlagzeuger Grim ist ein Scheidungskind und bestrebt, die Eltern wieder zusammenzuführen. Gitarrist Aksel verschließt die Augen vor Tatsachen und möchte den Wettbewerb nicht für sich gewinnen, sondern jemanden beeindrucken. Der ernsten Thilda fehlen Freunde und sie wird von den Eltern vernachlässigt. Martin möchte Sänger werden und hat das Talent. Sein Bruder pflegt einen religiösen Wahn. Ihrem dem strengen Vater fehlt der Blick über den Tellerrand, zudem verkennt er, das einer seiner Söhne etwas anderes will, als er.

Die abenteuerliche Handlung verliert bei allen verrückten Ideen nie die Bodenhaftung. Es gibt bis auf den Stunt auf der Brücke fast keine Spezialeffekte; die der Film auch nicht nötig hat. Am Ende vermittelt er Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt.

Fazit
Das Schöne an "Thilda und die beste Band der Welt ist", das der Film auf positive Weise verrückt ist.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 80 %


Original Filmtitel: Los Bando
Land: Norwegen
Jahr: 2018
Laufzeit ca.: 94
Genre: AbenteuerFamilieKomödieMusikRoadmovie
Verleih: farbfilm verleih
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 20.09.2018
Heimkino: 22.03.2019

Regie: Christian Lo
Drehbuch: Arild Tryggestad

Schauspieler: Tage Johansen Hogness (Grim) • Jakob Dyrud (Aksel) • Tiril Marie Høistad Berger (Thilda) • Vera Vitali (Marielle) • Jonas Hoff Oftebro (Martin) • Stig Henrik Hoff (Simen) • Hans-Erik Dyvik Husby (The Hammer) • Frank Kjosås (Roger) • Ingar Helge Gimle (Frank) • Nils Ole Oftebro (Aslak) • Ine F. Jansen (Anne) • Zahid Ali (Lehrer) • Nicole Falciani (Forlover) • Ingrid J. Nordby (Aksels Mutter) • Natasja Smørholm (Sänger)

Produktion: Nicholas Sando • Trine Aadalen Lo
Szenenbild: Karin Myrenberg Faber
Kostümbild: Live Linberg
Maskenbild: Beate Søvik Pedersen
Kamera: Bjørn Ståle Bratberg
Ton: Sara Lima
Musik: Eirik Myhr
Schnitt: Arild Tryggestad

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Bild: farbfilm verleih

1 customer review

gut
20.09.18
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