Trolls

Kinoplakat Trolls

Stimmiger Animationsfilm für kleine Kinder. Die Trolle sind kleine, bunte Wesen, die ein vergnügtes Dasein führen. Sie singen und tanzen für ihr Leben gern und einmal pro Stunde wird geknuddelt. Das ziemliche Gegenteil von ihnen sind die Bergens.

Sie sind im Vergleich zu den Trollen riesig, können weder singen noch tanzen und sind dementsprechend missmutig. Der einzige Weg für einen Bergens glücklich zu sein scheint darin zu bestehen einen Troll zu verspeisen. Deshalb haben sie die Trolle gefangen und auf einem Baum in ihrer Stadt angesiedelt. Einmal jährlich gibt es ein Festessen. Doch dieses Jahr gehen die Bergens leer aus, denn die Trolle sind geflohen. Werden nun die Bergens für ewig und alle Zeiten unglücklich sein müssen? Und sind die Trolle in ihrer neuen Heimat wirklich sicher?

Kritik

Der Film "Trolls" setzt auf einfaches Verstehen. Das beginnt bereits bei den Figuren. Die Bergens sind in dunklen Farben gehalten, während die Trolle in allen Farben des Regenbogens auftreten und Glitter versprühen. Sie haben nur unwesentlich unterschiedliche Charaktere und außer dem vergnügten Lebensstil geht ihnen die Freundschaft über alles. Heraus stechen die lebensfrohe Prinzessin Poppy mit ihrem unerschütterbaren Glauben an das Gute und der pessimistische Branch, der anstatt zu feiern, lieber für den Ernstfall vorsorgt, weil er davon überzeugt ist, dass eines Tages etwas ganz Schreckliches geschieht.

Als Erwachsener erwartet man nun, dass die zwei gegensätzlichen Charaktere zu Weggefährten werden und nur gemeinsam ans Ziel kommen. Und so geschieht es auch. Ein Liebespaar wird nicht aus ihnen nicht, denn der Film zielt nicht auf die ganze Familie, sondern direkt auf Kinder ab, auf ein Publikum, dem es reicht, im Kino bunte Bilder präsentiert zu bekommen.

Dementsprechend verbringen die Trolle ihre Tage mit Singen, Tanzen und Feiern. Was dem Film viel Raum für Musik einräumt. Die älteren Zuschauer werden viele Hits der 1980. Jahre wieder hören. Und auch szenisch gibt es mehr als eine Anleihe aus der Zeit. So wird der eine oder andere Elternteil Discoroller, Mode oder farbige Haarsträhnen wiedererkennen. Während die kleinen Zuschauer sich der Geschichte widmen und über die vielen bunten Einfälle staunen. Da gibt es einen Wald, dessen Pflanzen und Tiere aus Filz und Wolle bestehen. Und die Haut der Trolle sieht in Nahaufnahmen wie Fleecestoff aus. Ihre bunten Haare nutzen sie wie Werkzeuge und können sogar die Länge variieren. Die Optik des Films spricht insbesondere kleine Kinder an.

Die Handlung setzt auf ein klar abgegrenztes Gut-Böse-Schema. Die Trolle sind von ausgesprochen freundlicher Natur, während die Bergens die Bösen sind, die nur noch kein Mittel gefunden haben um ebenfalls fröhlich zu sein. Da die Figuren abgesehen von ihrem Verhalten nur wenig Charakterisierung aufweisen, ist der Film für größere Kinder und Erwachsene kaum zu empfehlen. Denn ihnen wird es wohl nicht reichen, dass die Trolle außer dem genannten Tagesablauf wenig im Sinn haben. Ihnen wird auffallen, dass der Film sich ab einem Zeitpunkt wiederholt. So werden beispielsweise Fotoalben auffällig oft gezeigt.

Handwerklich ist die Animation gut umgesetzt. 3D verleiht den Schauplätzen Tiefe. Nicht zu trennen ist der Film vom Verkauf des Merchandise. Ich will nicht so weit gehen zu behaupten, es sei ein Werbefilm - doch mit einer Lawine an Trollartikeln ist im anstehenden Weihnachtsgeschäft 2016 zu rechnen. Und ein weiterer Aspekt fällt auf. 2001 stellte Dreamworks "Shrek" vor, dessen Handlung die Mechanismen verulkt, die das Studio 2016 nutzt. Eine erstaunliche Entwicklung.

Fazit
Als erwachsener Zuschauer fehlt es mir an Eigenständigkeit, Handlungsbreite, Handlungstiefe und Abwechslung. Trolls ist ein Film, der direkt auf kleine Kinder abzielt. Denen kommt die Flauschigkeit von Optik und Handlung sicherlich entgegen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Land: USA
Jahr: 2015
Laufzeit ca.: 93
Genre: 3DAbenteuerAnimationFamilieFantasyKomödieMusik
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 20.10.2016
Heimkino: 02.03.2017

Regie: Mike Mitchell • Walt Dohrn
Drehbuch: Jonathan Aibel • Glenn Berger

Produktion: Gina Shay
Szenenbild: Kendal Cronkhite
Kamera: Yong Duk Jhun
Musik: Christophe Beck
Schnitt: Nick Fletcher

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{joomplucat:73 limit=3|columns=3}Bilder: 20th Century Fox

1 customer review

befriedigend
20.10.16
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