Hilfe, ich bin ein Kind und will keines sein. Hilfe, ich muss erwachsen werden und weiß nicht wie. Das kann ja heiter werden.

Molly (Brittany Murphy) ist das verwöhnte Balg, das nicht erwachsen werden will. Ihr Vater, der berühmte Rockmusiker Tom Gunn, kam bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Seitdem klammert sie an jedem Menschen, der ihr zu nahe kommt. Das Leben besteht für sie aus Müßiggang und Partys. Die große Wende tritt ein, als der Nachlassverwalter mit dem Vermögen durchbrennt. Molly bemerkt das erst, als ihr Strom und Gas abgestellt werden. Nun muss sie das Kunststück vollbringen zu arbeiten. Das geht zunächst in die Hose, denn Molly schläft auf der Arbeitsstelle ein. Jetzt bleibt ihr nur noch der Ausweg als Kindermädchen zu jobben.

Sie wird die Nanny für ein vernachlässigtes Mädchen, das seine Einsamkeit durch Kontrollzwänge kompensiert. Ray (Dakota Fanning) lebt im Luxus, doch ihre Mutter behandelt sie wie eine Erwachsene. Der Vater vegetiert als Pflegefall abgeschoben vor sich hin. Molly und Ray treffen wie Feuer und Wasser aufeinander. Am Anfang herrscht Verständnislosigkeit auf beiden Seiten, doch schnell begreifen sie, aufeinander angewiesen zu sein. Ray lehrt Molly erwachsen zu werden, Molly hilft Ray ein Kind zu sein.

Die Handlung ist auf einen Satz zu reduzieren: Reiches Mädchen erfährt bitteres Leid und wächst daran. Die Entwicklung, falls es denn eine ist, wurde sie in eine rührende Handlung verpackt, die Auflockerung erfährt durch Mollys chronisches Ungeschick. Brittany Murphy schlüpft in die Rolle der Jedermanns-Liebling und blödelt sich durch die vorhersehbare Handlung. Ihr wird zum Beispiel der Freund ausgespannt von Rays Mutter, die zufällig Musikproduzentin ist und einem jungen Bengel eine Karriere verspricht. Dakota Fanning gibt das kleine Biest derartig glaubwürdig, man möchte sie auf der Leinwand würgen. Das Drehbuch ist belanglos und fügt bewährten Zutaten keine neuen Aspekte hinzu. Im Happyend reißt Ray von zu Hause aus und wird von Molly gerettet. Wer hätte das erwartet? 
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 40 %

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Bild: 20th Century Fox