Wenn Liebe so einfach wäre

Kinoplakat Wenn Liebe so einfach wäre

Ein Leben ohne Probleme stellen sich viele Menschen paradiesisch vor. So gesehen dürfte Filmheldin Jane im Paradies leben. Wäre da nicht die böse Schlange, die sie zu einer Affäre mit ihrem Ex-Ehemann verführt. Damit nicht genug buhlt ein zweiter Kandidat um Aufmerksamkeit. Und damit gibt es in Janes ansonsten sorgenfreien Leben ein Problem: Will ich den einen oder den anderen?

Jane (Meryl Streep) ist eine Frau in den besten Jahren. Geschäftlich hat sie großen Erfolg als Besitzern einer Bäckerei. Die Kinder sind aus dem Haus und nach zehn Jahren hat sie ihre Scheidung verdaut. Doch dann läuft ihr ihr Ex-Mann Jake (Alec Baldwin) über den Weg. Man trifft sich zufällig im Hotel, die Musik ist lauschig, der Alkohol fließt reichlich und die Nacht endet mit einem Schäferstündchen. Das wäre dann kein Problem, wenn die Fronten wirklich geklärt wären. Doch plötzlich weiß Jane nicht mehr, ob sie von Jake vielleicht doch noch mehr erwartet, als nur seine Geliebte zu sein? Jake wiederum erkennt, dass seine zweite Ehe mit einer für ihn viel zu jungen Frau eigentlich keine gute Idee ist und eine gleichaltrige Partnerin die bessere Wahl darstellt. Folglich gibt er sich alle Mühe nicht nur in Janes Bett zu landen, sondern wieder einen Platz in ihrem Leben zu erobern. Jane wiederum sitzt zwischen allen Stühlen. Nicht nur, dass sie sich unmoralisch fühlt, weil sie mit einem verheirateten Mann schläft. Dessen jetzige Ehefrau ist eine dumme Gans, die es eigentlich gar nicht besser verdient hat. Aber rechtfertigt das ihr Handeln? Zudem empfindet Jane auch für Adam (Steve Martin) Gefühle, den sie als Architekten engagiert hat.

Kritik

Der Filmtitel lässt an eine Screwball Comedy denken. Nun. Wortlastig ist die Handlung. Doch Begriffe wie Rasanz und Raffiniertheit kann ich mit ihr nicht verbinden. Damit trägt der Film nur ein Merkmal der Screwball-Comedy. Vielmehr erinnert sie mich an Fernsehwerbung, denn sie ist in einer zuckersüßen und gleichzeitig vollkommen unglaubwürdigen Tonart gehalten. In jeder Szene sind die Darsteller wie aus dem Ei gepellt, alles strahlt und ist porentief sauber. Und wie in der Werbung haben die Menschen keine echten Probleme. Der Supergau besteht für Jane darin, dass Jake nicht zum verabredeten Abendessen erscheint.
Wenn wir einen Schritt weitergehen, dann ist selbst das Hauptproblem, also die Triebfeder der Handlung, nur herbeigeredet. Als Jane auf ihre innere Stimme hört, ist ihr sonnenklar, dass sie mit ihrem Ex-Mann weder eine Affäre noch eine neue Beziehung aufbauen möchte. Der Weg dahin besteht aus Petit Fours: Ein bisschen flirten hier. Ein wenig schäkern dort. Dann und wann ein Schäferstündchen mit dem Ex. Für den Zuschauer bietet der Film damit nett belanglose Unterhaltung.

Das Schöne daran: Der Film stellt Menschen in den Mittelpunkt, die nicht mehr 30 sind. Und auch die Darsteller überzeugen. Meryl Streep spielt ihre Rolle gut. Alec Baldwin gibt glaubwürdig den Galan. Ihr Zusammenspiel funktioniert. Steve Martin hingegen bleibt erstaunlich blass ohne seine übliche Grimassenschneiderei. Das Unschöne: Einige Elemente der Handlung wirken wenig durchdacht. So will Jane an ihr Haus anbauen lassen. Die Frage ist allerdings warum? Wieso hat eine einzelne Frau nicht genug Platz in einem Haus, in dem bis vor kurzem vier Personen lebten? Der wahre Grund für den überflüssigen Anbau dürfte sein, dass Jane den Architekten Adam kennenlernt. Ebenfalls einfach gelöst ist die Charakterisierung der Rollen. Jane ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Um ihre Überlegenheit zu unterstreichen ist Jakes zweite Ehefrau eine peinliche Erscheinung und hat einen nervigen Sohn. Weiterhin abträglich: Die Dialoge sind von der Stange und der Humor ist hausbacken.

Fazit
Nancy Myers (Drehbuch, Regie) hatte bereits mit "Was das Herz begehrt" eine romantische Komödie für Besserverdienende abgeliefert. "Wenn Liebe so einfach wäre" funktioniert nach demselben Strickmuster. So sauber und ordentlich wie im Film die Schokoladen-Croissants vom Backblech kommen so ist auch die Handlung.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: It's Complicated
Land: USA
Jahr: 2009
Laufzeit ca.: 115
Genre: KomödieRomantik
Verleih: Universal Pictures International
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 21.01.2010
Heimkino: 27.05.2010

Regie: Nancy Meyers
Drehbuch: Nancy Meyers

Schauspieler: Meryl Streep (Jane Adler) • Steve Martin (Adam Schaffer) • Alec Baldwin (Jake Adler) • John Krasinski (Harley) • Lake Bell (Agness Adler) • Mary Kay Place (Joanne) • Rita Wilson (Trisha) • Alexandra Wentworth (Diane) • Hunter Parrish (Luke Adler) • Zoe Kazan (Gabby Adler) • Caitlin FitzGerald (Lauren Adler) • Emjay Anthony (Pedro Adler) • Nora Dunn (Sally) • Bruce Altman (Ted)

Produktion: Nancy Meyers • Scott Rudin
Szenenbild: Jon Hutman
Kostümbild: Sonia Grande
Maskenbild: Margot Boccia
Kamera: John Toll
Musik: Heitor Pereira • Hans Zimmer
Schnitt: Joe Hutshing • David Moritz

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Bild: Universal Pictures International

1 customer review

befriedigend
21.01.10
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