Zwei Brüder

Kinoplakat Zwei Brüder

Indochina 1920: Großwildjäger Aidan McRory ist darauf spezialisiert, Kunstschätze aus dem Dschungel zu holen und diese auf Auktionen zu versteigern. Außerdem schreibt er fantastische Bücher über seine Erlebnisse. Sein jüngster Raubzug trennt eine Tigerfamilie, die in einer alten Tempelruine haust. Die Brüder Sangha und Kumal gehen zunächst unterschiedliche Wege.

Während Kumal an einen Zirkus verkauft wird, wächst Sangha bei Menschen heran. Doch ein Tiger ist kein Haustier und mit Erwachen seines Jagdtriebs muss Sangha die sichere Stätte verlassen. Als ausgewachsener Tiger trifft er seinen Bruder wieder. Zur Belustigung der Menschen sollen sie gegeneinander kämpfen. Als sie einander wiedererkennen, erlahmt der Kampf. Das werten die Menschen als Betrug, denn sie wollen Blut sehen. Doch durch ihr Ungeschick entkommen die Tiere. Jetzt nehmen die Menschen ihre Fährte auf, denn Tiger sind bei ihnen als Menschenfresser verschrien. Sollte den Tigern die Flucht in den Dschungel gelingen, ist ihr Überleben fraglich, denn sie haben die Jagd nie erlernt.

Kritik

In Jean Jaques Annauds Abenteuer-Film für Kinder standen insgesamt 30 verschiedene Tiger vor der Kamera; 18 davon waren Babys. Während der Dreharbeiten befand sich das Team in einem Käfig, wobei auch die Drehorte selbst eingezäunt waren. Szenen in denen Menschen und Tiger einander begegnen bestehen aus zwei Aufnahmen; die gleiche Szene wurde zweimal gefilmt. Erst durch Schnitt und Trick macht es den Anschein, als agierten sie gemeinsam. Das fällt im fertigen Film kaum auf, nur manchmal verwundert es, dass die Tiger eine derartige Unterschreitung der Fluchtdistanz dulden.

Die Handlung ist kindgerecht gehalten, ihre Zusammenhänge sind einfach und werden mehrfach erklärt. Die Zahl der Mitwirkenden ist überschaubar. Weniger zufrieden stellend ist die Überzeichnung der Figuren. Jean Claude Dreyfuss als dicker Gouverneur ist durchaus akzeptabel, Guy Pearce hingegen verbreitet nicht das Flair eines Indiana Jones respektive Großwildjägers. Schade auch, dass die Geschichte als solche so hölzern erzählt wird.
Die Tiger wiederum spielen ihre Rollen besser als die Menschen. Drehbuch und Regie verleiht ihnen menschliche Züge, ohne sie vollends zu vermenschlichen. Es sind ausgesprochen schöne, imposante Tiere. Trotzdem war sich die Produktion ihrer Wirkung nicht sicher. Deshalb sind reine Tierszenen mit zu viel Musik überschüttet worden und / oder hektisch geschnitten. Insgesamt viele schöne Ansätze Ideen und Aufnahmen, deren Potenzial der solide Film jedoch nicht ausschöpft.

Fazit
Solides Kinderkino, deren Stars die Tiger sind. Imposante Tiere, die mit ihrer natürlichen Schönheit beeindrucken. Für erwachsene Zuschauer ist die Handlung des Abenteuer-Films etwas dünn und holperig geraten.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Original Filmtitel: Deux frères
Land: FrankreichGroßbritannien
Jahr: 2004
Laufzeit ca.: 105
Genre: AbenteuerFamilieTierfilm
Verleih: Tobis
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 16.09.2004
Heimkino: 15.03.2005

Regie: Jean-Jacques Annaud
Drehbuch: Alain Godard • Jean-Jacques Annaud

Schauspieler: Guy Pearce (Aidan McRory) • Jean-Claude Dreyfus (Administrator Eugene Normandin) • Philippine Leroy-Beaulieu (Mrs. Normandin) • Freddie Highmore (Raoul Normandin) • Moussa Maaskri (Saladin) • Vincent Scarito (Zerbino) • Maï Anh Le (Naï-Rea) • Jaran 'See Tao' Petcharoen (Dorfvorsteher) • Oanh Nguyen (Exzellenz) • Stéphanie Lagarde (Miss Paulette) • Bernard Flavien (Majordomus) • Annop Varapanya (Sergent Van Tranh) • David Gant (Auktionator)

Produktion: Jean-Jacques Annaud • Jake Eberts
Szenenbild: Pierre Queffelean
Kostümbild: Pierre-Yves Gayraud
Maskenbild: Françoise Chapuis-Asselin
Kamera: Jean-Marie Dreujou
Musik: Stephen Warbeck
Schnitt: Noëlle Boisson

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Bild: Tobis

1 customer review

befriedigend
16.09.04
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