28 Weeks later

Kinoplakat 28 Weeks later

England wird immer noch vom Wut-Virus heimgesucht. In einem alten Haus auf dem Land haben sich einige gesunde Menschen verschanzt. Dazu gehört auch das Ehepaar Don und Alice, das ihre Kinder, den 12-jährigen Andy und die 17-jährige Tammy, noch in die USA in Sicherheit schicken konnte. Doch die nach Frischfleisch gierenden Infizierten brechen schließlich auch in diese Zufluchtstätte ein.

Der Film "28 Weeks Later" ist die Fortsetzung des Blockbusters "28 Days Later" aus dem Jahr 2003. Regie führte dieses Mal der spanische Regisseur Juan Carlos Fresnadillo, der 2002 für seinen unglaublich spannenden Debüt-Film "Intacto" mit dem Goya, dem spanischen Oscar, ausgezeichnet wurde.

In England wütet immer noch er Wut-Virus. In einem einsamen Haus auf dem Land haben sich ein paar gesunde Menschen vor den blutrünstigen Infizierten versteckt. Türen und Fenster sind vernagelt und die alten und jungen Flüchtlinge versuchen sich möglichst unauffällig zu verhalten, damit die nach frischem Fleisch gierenden Bestien nicht auf sie aufmerksam machen. Unter den Flüchtlingen sind auch Don (tragisch: Robert Carlyle "Die Welt ist nicht genug" und "Eragon") und Alice (ebenfalls tragisch: Catherine McCormack). Das Ehepaar konnte seine Kinder, Andy (gewieft: Mackintosh Muggleton) und Tammy (cool: Imogen Poots "V für Vendetta"), in den USA in Sicherheit bringen. Jetzt warten sie mit den anderen darauf, dass die grauenvolle Krankheit entweder endet, oder von außerhalb beendet wird, und sie solange überleben können. Und dass sie irgendwann wieder ihre Kinder in die Arme schließen dürfen. Doch ihr Hoffen ist umsonst. Eines Tage trommelt ein offensichtlich nicht infiziertes Kind an ihre Tür und bittet verzweifelt um Einlass. Trotz ihrer Bedenken lassen sie den erschöpften kleinen Jungen ein - doch die Bestien sind ihm auf den Fersen. Sie überrennen das Haus, reißen die Barrieren nieder und machen sich gnadenlos und geifernd über die Insassen her. Don und Alice versuchen zu fliehen, aber nur Don gelingt die Flucht ins Freie in Richtung Fluss, wo ein kleines Motorboot bereitliegt. Als er sich nach seiner Frau umdreht, sieht er, wie sie von den Bestien weggezerrt wird. Don weiß, welch schreckliches Schicksal seine Frau erwartet, und dass er allein nichts dagegen tun kann. Mit einer Meute kreischender Zombies hinter sich erreicht er den Fluss und kann in letzter Minute fliehen. Seine Frau hält er für tot.

28 Wochen später ist die Seuche von allein zum Stillstand bekommen. Die Infizierten sind mangels Nahrung verhungert, die wenigen Überlebenden sind nicht infiziert. Die USA erklären England für Seuchen frei und beginnen mit dem Wiederaufbau. Mitten in London ist ein Teil der Stadt wie eine gewaltige Festung, umgeben von einem Wassergraben, instand gesetzt worden. Die ersten 500 Rückkehrer sollen hier angesiedelt werden. Unter den Rückkehrern sind auch Tammy und Andy, die von ihrem Vater glücklich in die Arme geschlossen werden. Als er ihnen vom Tod ihrer Mutter erzählt, sind sie verzweifelt. Besonders Andy nimmt den Verlust sehr schwer. Die amerikanische Militärärztin Scarlet (Ruferin in der Wüste: die Australierin Rose Byrne "Troja") ist allerdings ziemlich entsetzt, dass man sogar Minderjährige eingeflogen hat. Ihrer Meinung nach ist die Situation in England noch lange nicht so entspannt, wie es die Verantwortlichen gerne darstellen. Sie befürchtet, dass es immer noch versteckte Infizierte oder auch Haustiere geben könnte, die die schreckliche Krankheit wieder zum Ausbruch bringen könnten. Aber ihr Vorgesetzter General Stone (typischer Betonkopf: Idris Elba) wischt ihre Bedenken unbeeindruckt vom Tisch. Er ist dafür verantwortlich, dass der Laden hier bald wieder problemlos läuft, und dafür wird er sorgen. Die Einwohner der "Festung" dürfen das Terrain nicht verlassen. Um dafür zu sorgen, und natürlich auch für ihren Schutz, sind überall Scharfschützen und Wachen postiert.

Andy und Tammy allerdings wollen unbedingt noch einmal in das Haus zurück, in dem sie solange mit Mutter und Vater in London gelebt haben. Es gelingt ihnen, sich hinauszuschleichen und auf abenteuerliche Weise auch ihr früheres Heim zu erreichen. Andy sucht nach einem Bild seiner Mutter, weil er Angst hat, zu vergessen wie sie aussieht. Als er ein Geräusch hört geht er dem nach - und entdeckt seine verwirrte und verwahrloste Mutter! Doch ihre Flucht ist nicht unbemerkt geblieben, und so werden sie vor dem Haus bereits von einem Einsatzkommando erwartet. Alice wird in ärztlichen Gewahrsam genommen und von Scarlet auf Herz und Nieren untersucht. Zu ihrer großen Überraschung stellt Scarlet fest, dass Alice keinerlei Anzeichen der Seuche zeigt - aber in ihrem Blut das Wut-Virus trägt! Alice, die ebenso wie ihr Sohn Andy verschiedenfarbige Augen hat, hat offensichtlich eine natürliche Immunität gegen das Virus. Dadurch kommt die Krankheit bei ihr zwar nicht zum Ausbruch, aber sie kann jederzeit andere anstecken. General Stone würde Alice am liebsten eliminieren lassen, aber Scarlet erhofft sich von Alice einen Wirkstoff gegen die Seuche. Don, der sozusagen als "Hausmeister" des gesamten Areals fungiert und damit überall Zutritt hat, schleicht sich heimlich nachts zu seiner geliebten Frau. Er kann es gar nicht glauben, dass sie noch am Leben ist. Alice ist zur Sicherheit auf ihr Bett geschnallt, und Don beugt sich liebevoll über sie und küsst sie innig. Doch Alice ist davon nicht begeistert, Don hat sie ihrer Meinung nach einfach den Bestien überlassen und hat sich feige aus dem Staub gemacht. Dass sie fliehen und überleben konnte war für sie reine Glückssache. Als Don ihr die Zunge in den Mund steckt, beißt sie ihn. Sekunden später mutiert Don zur Bestie. Zuerst zerfleischt er seine schreiende Frau, dann tobt er weiter durch die Anlage und hinterlässt eine breite Spur aus Blut und Verderben und neuen Infizierten hinter sich.

General Stone versucht die Gesunden zu schützen, in dem er sie in eine Halle einsperren lässt. Dabei werden Andy und Tammy getrennt. Andy gelingt es, sich in einen Lüftungsschacht zu flüchten, während Tammy von Scarlet in Sicherheit gebracht wird. Die beiden Kinder sind für Scarlet die einzige Chance, ein Serum gegen die Seuche zu finden. Die Schar der Infizierten ist inzwischen schon gewaltig angewachsen. Sie stürmen die Halle und eine Schar von hysterischen Menschen ergießt sich aus den Eingängen nach draußen, Andy sieht zu seinem Entsetzen, wie sein blutverschmierter Vater rasend vor Zorn andere Menschen zerfleischt. General Stone gibt den Befehl, alle Infizierten zu erschießen. Doch es sind zu viele, die Scharfschützen verlieren den Überblick, können gesund und krank nicht mehr unterscheiden. Da gibt der General den Befehl, alle zu erschießen, bevor sie sich in die restliche Stadt flüchten können. Nur die inzwischen verletzte Scarlet gibt die Hoffnung nicht auf, Andy und Tammy für die Wissenschaft retten zu können, und da kommt plötzlich Hilfe von einer ganz unerwarteten Seite.

Kritik

Wow! Der Film "28 Weeks Later" ist ein würdiger Nachfolger von "28 Days Later". Hochspannung bis zum Schluss, ergreifende menschliche Schicksale, bluttriefende Schlachtereien, eine ziemlich logische und stimmige Story und dazu ein klasse Soundtrack! Aber - darauf sei auch hingewiesen - der Film "28 Weeks Later" ist nichts für schwache Nerven und empfindliche Mägen und auf keinen Fall etwas für Teenager. Auch wenn der Andy-Darsteller noch minderjährig ist. Der darf wohl seinen Debüt-Film erst in ein paar Jahren anschauen. Der Film "28 Weeks Later" hat eine Story, die mich, wie schon der Vorgänger "28 Days Later", ziemlich berührt hat. Denn wieder ist es entsetzlich, was Angst und Dummheit aus Menschen machen kann. Am Schlechtesten kommen in der Story die hilfreichen Amerikaner weg. Da wollen sie wieder mal was Gutes tun und England wieder aufbauen und bevölkern und haben dabei einfach so einige wichtige Gesichtspunkte übersehen. Und als dann die Seuche wieder ausbricht, sind sie überfordert und haben nur ihren "Code Red". Und der besagt: Phase 1 - Trennung von Infizierten und Gesunden. Phase 2 - Eliminierung der Infizierten. Und falls das alles nichts hilft: Phase 3 - Tötung aller und anschließende Einäscherung des Gebietes, damit auch ja nichts überlebt. Dass das nicht funktionieren kann, weiß man ja. Jedenfalls sieht es geradezu gespenstisch aus, wenn die Bomben fallen und das erst kurz vorher so nett hergerichtete Areal mehr oder weniger dem Erdboden gleich machen. Dass dabei auch gleich noch ein paar Soldaten mit draufgehen - das ist halt der übliche Kollateralschaden. Regisseur Juan Carlos Fresnadillo weiß jedenfalls sehr genau, wie man einen derartig blutrünstigen Horror-Film gekonnt in Szene setzt und die Spannung bis zum Schluss aufrechterhält. Gedreht wurde übrigens wieder an den Originalschauplätzen in der Londoner City, in East London und der Canary Wharf, die Außenaufnahmen wurden im idyllischen Herfortshire gemacht. Die Canary Wharf war ideal für die Dreharbeiten, denn das Gebiet ist von Wasser umgeben und der richtige Ort für die "Festung", die von allen Seiten von der Armee bewacht wird.

Warum mich der Film so berührt hat ist die Tatsache, dass das Szenario so realistisch ist. Im Zeitalter von Rinderwahnsinn, Vogelgrippe, Ebola und anderen Krankheiten, die sich sehr schnell zu einer weltweiten Pandemie entwickeln können, liegt die Beschäftigung mit dem "Was wäre wenn" schließlich sehr nahe. Und dass Menschen, auch hochrangige Generäle oder qualifizierte Ärzte, unter Umständen damit völlig überfordert sind und sich in ihrer Angst zu Reaktionen hinreißen lassen, die unmenschlich sind, ist auch nicht so weit hergeholt.

Fazit
Der Film "28 Weeks Later" ist eine sehr blutrünstige, aber auch sehr spannende Fortsetzung des Kassenknüllers "28 Weeks Later". Gute Story, gute Schauspieler, viel Action, viel Metzelei, und ein toller Soundtrack. Sehenswert für Leute mit starken Nerven.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 80 %


Land: Großbritannien
Jahr: 2007
Laufzeit ca.: 90
Genre: HorrorScience-Fiction
Stichwort: Zombie
Verleih: 20th Century Fox
FSK-Freigabe ab: 18 Jahren

Kinostart: 30.08.2007
Heimkino: 25.02.2008

Regie: Juan Carlos Fresnadillo
Drehbuch: Rowan Joffe • Juan Carlos Fresnadillo • Enrique López Lavigne • Jesús Olmo

Schauspieler: Robert Carlyle (Don) • Rose Byrne (Scarlet) • Jeremy Renner (Doyle) • Harold Perrineau (Flynn) • Catherine McCormack (Alice) • Idris Elba (Stone) • Imogen Poots (Tammy) • Mackintosh Muggleton (Andy) • Amanda Walker (Sally) • Shahid Ahmed (Jacob) • Garfield Morgan (Geoff) • Emily Beecham (Karen)

Produktion: Enrique López Lavigne • Andrew Macdonald • Allon Reich
Szenenbild: Mark Tildesley
Kostümbild: Jane Petrie
Maskenbild: Jane Logan
Kamera: Enrique Chediak
Musik: John Murphy
Schnitt: Chris Gill

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Bild: 20th Century Fox

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