A great Place to call Home

Kinoplakat A great Place to call Home

Für den Rentner Milton besteht das Leben aus Routine. Kommunikation ist nicht seine Stärke und als eines Tages ein Alien in seinem Garten notlandet, muss er noch einmal zu Höchstform auflaufen. Zum Vergnügen des Publikums.

Das Leben in der amerikanischen Kleinstadt Boonton nimmt tagaus tagein seinen gewohnten Gang. Die Stadt ist beschaulich und das Leben besteht aus Routine. Zu einer der wenigen Abwechslungen zählt für Milton Robinson die wöchentliche Versammlung der Bürgerinnen und Bürger. Dort darf jeder sein Anliegen vortragen und Milton nutzt die Chance für die immer selben Forderungen. Der Senior hat keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn und die Treffen mit Tochter Denise verlaufen für beide Seiten wenig zufriedenstellend. Eines Abends wird Miltons Tristesse jäh unterbrochen, als ein Raumschiff in seinem Garten landet. Bald darauf verlässt ein Alien das UFO und liegt auf Miltons Terrasse. Das verängstigt und irritiert den alten Mann, dem niemand glauben will. Auch Seniorin Sandy hält Milton für einen Spinner – bis sie den außerirdischen Gast zu Gesicht bekommt, der mittlerweile neben Milton auf dem Sofa sitzt und dessen Leibspeise Äpfel sind. Sandy und Milton beschließen, dieses kleine Geheimnis zu wahren, das eine willkommene Abwechslung ihres eintönigen Alltags darstellt. Das Alien selbst beobachtet seine Umgebung genau, kann oder will jedoch nicht sprechen. Als Nächste wird Joyce Zeugin des Geheimnisses und die dritte im Bunde. Milton überlegt zwar, ob es nicht besser wäre Joyce umzubringen. Doch davon möchte Sandy absehen. Und wie soll es weitergehen mit dem Gast, den sie mittlerweile Jules nennen? Die Zeit drängt, denn der Geheimdienst sucht bereits nach dem Alien.

Kritik

Das komödiantische Drama, das im Original schlicht "Jules" heißt, stellt drei Senioren in den Mittelpunkt. Dementsprechend geht es entschleunigt zu und viele Themen ums Thema Alter werden angesprochen. So sind die Senioren im gegenwärtigen Amerika zwar mit moderner Kommunikation vertraut – doch das hilft wenig gegen die Einsamkeit. Die Kinder haben sich teils abgewandt oder verstehen die Eltern nicht (mehr). Jules hört viele Geschichten aus der Vergangenheit, was an einen Besuch bei Verwandten erinnert. Wenngleich er nicht spricht, erkennt er und revanchiert sich auf seine Weise. Es gelingt ihm, die Senioren und das Publikum für sich einzunehmen und man freut sich am Ende mit Jules.

Die Sprechrollen sind gut gespielt. Ben Kingsley verschwindet zeitweilig regelrecht hinter seiner großen Brille und dem Toupet. Insgesamt gelingt es ihm gut, den alten Mann zu spielen, der merkt, dass sein Gedächtnis ihn im Stich lässt und der das unter gar keinen Umständen zugeben will, denn das ginge mit der Aufgabe seiner Selbstständigkeit einher. Harriet Sansom Harris verkörpert Sandy, die nach Wegen aus der Isolation sucht, gut. Ihrem Spiel fehlt es ein wenig an Variation. Der Paradiesvogel ist Jane Curtin als Joyce. In ihrer Jugend hat sie es ordentlich krachen lassen in der Großstadt und ist dann in die Kleinstadt zurückgekehrt. So recht zufrieden ist sie mit der Entscheidung und dem beschaulichen Leben nicht.

Der Humor ist oft absurd. So überlegt Milton in Joyces Gegenwart, ob es nicht das Beste wäre, Joyce einfach umzubringen, damit das Geheimnis gewahrt bleibt. Jules Hilfestellung ist ein Fall für die Kriminalpolizei und beschäftigt den Film erstaunlich wenig. Die Senioren beraten, wie sie den Vorfall einstufen sollen, die Polizei ermittelt und dann verläuft sich die spektakuläre Aktion.

Etwas schade ist, dass die Handlung, die ihre Senioren mit viel Respekt und Wohlwollen darstellt, zu Längen neigt. Die eine oder andere Szene ist Füllmaterial und manche Momente ziehen sich. Beispielsweise benötigt die Erzählung zunächst lange, ehe sie ins Thema eingeführt hat. Danach nimmt die Schilderung nicht an Fahrt auf, sondern ändert den Kurs. Jules rückt in den Mittelpunkt und die Senioren tragen zu. Das Szenenbild arbeitet erst mit dunklen, gedeckten Farben und gewinnt an Helligkeit.

Fazit
Der entschleunigte Ausflug in die amerikanische Kleinstadt ist stimmig. Das Trio spielt seine Rollen sehenswert.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 60 %


Original Filmtitel: Jules
Land: USA
Jahr: 2023
Laufzeit ca.: 87
Genre: AbenteuerDramaKomödie

Verleih: Neue Visionen Filmverleih
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 02.02.2024
Heimkino: 12.09.2024

Regie: Marc Turtletaub
Drehbuch: Gavin Steckler

Schauspieler: Ben Kingsley (Milton) • Harriet Sansom Harris (Sandy) • Jane Curtin (Joyce) • Teddy Cañez (Mayor Martinez) • Narea Kang (Wu) • Edward James Hyland (Daniels) • Blair Baker (Strauss) • Joshua Moore (Steve Gorham) • John Skelley (Ingenieur) • Christopher Kelly (Bouchard) • Zoe Winters (Denise) • Jade Quon (Jules)

Produktion: Michael B. Clark • Andy Daly • Deborah Liebling • Alex Turtletaub • Marc Turtletaub

Kostümbild: Stacy Jansen
Maskenbild: Bert Reo Anderson • Angelina Avallone • Howard Berger • Gladys Casiano • Lori Hicks • Rebecca Levine • Denae Marshall
Kamera: Christopher Norr
Musik: Volker Bertelmann
Schnitt: Ayelet Gil Efrat

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Bild: Neue Visionen Filmverleih

1 customer review

Befriedigend
01.02.24
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