Mark Wahlberg in der Rolle des Michael Light hat einen Traum: Mehrfach ist es ihm nicht gelungen, den ersten Platz beim Adventure Racing einzunehmen. Ein letztes Mal plant er aufzubrechen und endlich den Sieg davonzutragen.
Dazu benötigt er Sponsoren und ein Team. Beides ist rasch gefunden und die Truppe, bestehend aus Nathalie Emmanuel, Simu Liu, Michael Landes und Michael selbst, bricht auf. Vor ihnen liegen unglaubliche Strapazen, die einem Triathlon ähneln. Im Unterschied dazu dürfen die Teams ihren Weg frei wählen, also auch Abkürzungen einschlagen, insofern sie festgelegte Kontrollpunkte ansteuern. Dabei wartet auf die Crew so manche (böse) Überraschung. Zu ihrer Freude schließt sich ein Streuner dem Team an und findet in Michael ein neues Herrchen. Der tauft den Hund "Arthur" und schließt ihn ins Herz.
Kritik
Das Drama mit dem zunächst schwer verständlichen Titel "Arthur der Große" beginnt als klassisches Sportdrama. Die Figuren werden eingeführt, Hindernisse überwunden und schon ziehen die Menschen hinaus in die Natur. Die Kamera fängt erstaunliche viele Außenaufnahmen ein, denen es leider an Imposanz mangelt. Die Reise durch unwegsames Gelände hat nicht den abenteuerlichen Charakter, der zu erwarten steht. Das liegt auch an den Schauspielern, die in den meisten Szenen zu makellos auftreten. Nach einer Wanderung durch Schlamm und Dreck etwa sind die Gesichter zu glatt, die Strapazen sind ihnen zu wenig anzusehen. Selbst ein Fall von Dehydrierung ist im Nu überstanden. Hinzu kommt, dass den Figuren die Vita fehlt. Nur das Nötigste wird über das Team bekannt. Leo ist auf Social Media aktiv, Nathalie Emmanuels Motivation besteht darin, dem Vater einen Gefallen zu tun. Leider kommt es in der Gruppe zu wenigen Konflikten, die für das Publikum interessant sind und die Leinwand-Helden bleiben blass. Davon abgesehen erstaunt es, dass die Profisportlerin und die Profisportler Höchstleistungen vollbringen und gleichzeitig genug Atem haben, um unablässig sprechen zu können. Da muss der Kritiker an seine Körpertraining-Lehrerin denken. Die sagt oft: "Wer noch Luft zum Reden hat, trainiert nicht richtig."
Ein weiterer Schwachpunkt ist die Gewichtung des Dramas. Eine weite Strecke stehen die Menschen und ihr Sport im Vordergrund. Dann, kurz vor der Zielgeraden, kippt das Thema und der Hund rückt in den Mittelpunkt. Es kommt zu Szenen wie einer Lebensrettung und anderen wenig überraschenden Momenten. Bedauerlicherweise erfolgt die Wendung zu spät und zu kurz, um den Film in ein Drama über die besondere Beziehung von Michael und Arthur zu verwandeln. Jetzt leuchtet ein, warum der Film den eigenartigen Titel trägt. Basierend auf dem Buch "Arthur: Der Hund, der den Dschungel durchquerte, um ein Zuhause zu finden" von Mikael Lindnord. Vielleicht wäre es die bessere Entscheidung gewesen, diesem Thema mehr Raum zu geben und dieses Thema mehr auszuleuchten.
Fazit
Das solide Drama "Arthur der Große" erzählt eine Geschichte mit eigenwilliger Gewichtung und austauschbaren Figuren. Die Handschrift ist unverkennbar amerikanisch und weiß Stärken nicht immer zu nutzen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %
Land: USA
Jahr: 2023
Laufzeit ca.: 108
Genre: Abenteuer • Drama • Sport
Verleih: Leonine
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren
Kinostart: 25.04.2024
Heimkino: 09.08.2024
Regie: Simon Cellan Jones
Drehbuch: Michael Brandt
Literaturvorlage: Mikael Lindnord
Schauspieler: Mark Wahlberg (Michael) • Simu Liu (Leo) • Juliet Rylance (Helen) • Nathalie Emmanuel (Olivia) • Ali Suliman (Chik) • Bear Grylls • Paul Guilfoyle (Charlie) • Rob Collins (Decker) • Alani Ilongwe (John) • Cece Valentina (Ruby) • Roger Wasserman (Santiago) • Oscar Best (Hugo)
Produktion: Mark Canton • Stephen Levinson • Courtney Solomon • Tessa Tooley • Tucker Tooley • Mark Wahlberg
Szenenbild: Mailara Santana
Kostümbild: Carol Ramsey
Maskenbild: Allan A. Apone • Jandeira Aviron • Sarah Quezada Bonetti • Cheryl Daniels • Andrea DiVicenzo • Luissanna Fernández • Jeff Lewis
Kamera: Jacques Jouffret
Musik: Kevin Matley
Schnitt: Gary Roach
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Bild: Leonine