Gran Turismo

Kinoplakat Gran Turismo

Als Videospiel hat "Gran Turismo" seinen Siegeszug auf der "Playstation" angetreten. Im Jahr 2023 stehen die Chancen gut, dass GT auch im Kino überzeugt. Erzählt wird die Erfüllung eines Lebenstraumes.

Wie für viele andere Teenager ist für Jann Mardenborough die Fahr-Simulation Gran Turismo mehr als ein Hobby. Er lebt förmlich dafür und stößt mit der Leidenschaft bei seinem Vater auf Unverständnis. Der sähe es lieber, würde Jann wie sein Bruder Fußball spielen und von einer Karriere in dieser Sportart träumen. Dann bekommt Jann die Chance, an einer Qualifikation für die GT Academy teilzunehmen. Die bietet qualifizierten Sim-Fahrern eine Ausbildung zum echten Rennfahrer an. Jann ist elektrisiert und es gelingt ihm, einen Ausbildungsplatz zu gewinnen. Sein Ausbilder und Mentor ist der grimmige Jack Salter, ein ehemaliger Fahrer, der eines Tages seine Karriere abgebrochen hat. Jack ist zunächst davon überzeugt, dass Sim-Fahrer es nie schaffen werden. Doch er irrt.

Kritik

Gran Turismo ist ein sehenswertes Sportdrama, das verschiedene Elemente nutzt: Es ist Werbung für die Games, den Autokonzern Nissan und weitere Firmen, die genannt oder deren Markenzeichen gezeigt werden. Zudem erzählt es von der Entstehung der GT Academy und dem Aufstieg des Jann Mardenborough. Der erfahrene, ehemalige Rennfahrer Jack Salter bekommt eine zweite Chance. Verschmolzen werden die Handlungsstränge zu einer klassischen Handlung. In deren Mittelpunkt steht der Gamer Jann Mardenborough, etwas blass und sympathisch gespielt von Archie Madekwe. Seine Rolle hat den Nachteil, dass die Produktion keine Biografie drehen wollte. Stattdessen wird Mardenborough unscharf gezeichnet, das Publikum erfährt wenig Persönliches über ihn, etwa seinen Musikkonsum vor Rennen, trotzdem ist er der Mittelpunkt des Ganzen. Ihm droht David Harbour als alter Haudegen Jack Salter immer wieder die Show zu stehlen. Was darin begründet liegt, dass Harbour stärker spielt und laut Drehbuch die gewichtigere Figur ist. Schwer einzuschätzen ist Orlando Bloom als dritte Hauptrolle. Der von ihm verkörperte Danny Moore ist aufgesetzt und es fällt schwer zu sagen, ob Bloom die Rolle absichtlich derart darstellt. Die restlichen Rollen, ob nun die anderen jungen Fahrer und Fahrerinnen oder Janns Familie, bleiben Nebenrollen, die das Gesamte unterstützen, also in den entsprechenden Momenten zweifeln, leiden oder jubeln dürfen.

Die Dramaturgie setzt auf viele (denkbare) Schlüsselszenen. Mardenborough fällt es schwer, sich gegen den Vater durchzusetzen, der ein ehemaliger Profi-Fußballer ist und E-Sport für keinen echten Sport hält. Dann muss der junge Sportler die Ausbildung bestehen und beweisen, dass Sim-Fahrer echte Rennfahrer sein können. Es kommt zu Höhen und Tiefen der jungen Karriere, inklusive eines triumphalen Sieges beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Moore kämpft hinter den Kulissen mit zweifelnden Geldgebern und dem Umstand, dass seine Karriere mit dem Erfolg der GT Academy steht und fällt. Der gescheiterte Rennfahrer Jack Salter erkennt die zweite Chance und weiß diese zu nutzen. Diese Versatzstücke sind geschickt verflochten.

Die Kamera fängt viele Rennszenen ein, die jeweils kurz genug ausfallen, um spannend zu sein. Meist fährt sie mit den Autos, dann gegenläufig. Während der Rennen gibt es Kamerafahrten in den Motorblock oder eine Explosions-Animation, die Jann zurück ins Jugendzimmer versetzt. Eingeschlossen sind auch kurze Schüsse ins Publikum oder die Boxen. Aus Games entliehen sind Anzeigen wie die Position oder virtuelle Streckenverläufe. Alles macht es Spaß, die Rennen zu verfolgen.

Randnotizen: Es wird auffällig viel englischer Dialekt gesprochen und Sony präsentiert, das stand nicht anders zu erwarten, einen Walkman. Der reale Mardenborough hat am Film als Stuntman mitgewirkt.

Fazit
Dem Sportdrama "Gran Turismo" gelingt es, vergessen zu lassen, dass es Werbung für Produkte ist. Ein Unterfangen, das in den vergangenen Jahren unterschiedlich gut gelang, siehe: Barbie, Lego oder Playmobil. Die klassische Handlung mischt Fakten mit Fiktion und sehenswerten Rennszenen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 70 %


Alternativtitel: Gran Turismo – Vom Gamer zum Racer
Land: USA
Jahr: 2023
Laufzeit ca.: 135
Genre: AbenteuerActionBiografieDramaSport
Stichwort: Videospielverfilmung

Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 10.08.2023

Regie: Neill Blomkamp
Drehbuch: Jason Hall • Zach Baylin • Alex Tse

Schauspieler: Archie Madekwe (Jann Mardenborough) • David Harbour (Jack Salter) • Orlando Bloom (Danny Moore) • Takehiro Hira (Kazunori Yamauchi) • Darren Barnet (Matty Davis) • Geri Horner (Lesley Mardenborough) • Djimon Hounsou (Steve Mardenborough) • Josha Stradowski (Nicholas Capa) • Daniel Puig (Coby Mardenborough) • Maeve Courtier-Lilley (Audrey) • Pepe Barroso (Antonio Cruz) • Niall McShea (Frederik Schulin) • Thomas Kretschmann (Patrice Capa) • Akie Kotabe (Akira Akiba)

Produktion: Doug Belgrad • Dana Brunetti • Asad Qizilbash • Carter Swan
Szenenbild: Martin Whist
Kostümbild: Terry Anderson
Maskenbild: Eszter Balogh • Kitti Toldyné Berendi • Szandra Bíró • Viktória Csatári • Krisztina Csetényi • Melinda Daru • Péter Gyöngyösi • Stephen Hamilton • Berendi László • Szilvia Tóth • Noémi Varró • Tracey Wells • Dalma Éles
Kamera: Jacques Jouffret
Musik: Lorne Balfe • Andrew Kawczynski
Schnitt: Austyn Daines • Colby Parker Jr.

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

Gut
08.08.23
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