Dogtown Boys

Kinoplakat Dogtown Boys

Dogtown ist ein abgewirtschaftetes Viertel im kalifornischen Venice. Von dort kam in den 1970-er Jahren eine Gruppe von Teenagern, die eine Sportart mit einem neuen ungewöhnlichen Stil weltweit populär machten: das moderne Skateboarden. Z-Boys nannte sich die unerschrockenen, jungen Surfer, die das Surf-Brett einfach auf die Straße verlagerten und besondere Rollen drunter schraubten.

Es beginnt im Jahr 1975 in Dogtown, dem Surfergetto im kalifornischen Venice. Der dunkle Mexicano Tony Alva (Viktor Rasuk), der strohblonde Stacy Peralta (John Robinson) und der introvertierte Jay Adams (Emile Hirsch) verlassen noch vor Sonnenaufgang heimlich ihre Elternhäuser. Mit dem Surfboard unter dem Arm und dem Skateboard unter den Füßen machen sie sich, manchmal gegen den Willen ihrer Eltern, durch die leeren Straßen auf den Weg zum Pacific Ocean Park Pier. Hier, wo die Wellen besonders hochschlagen und besonders viel Geschicklichkeit verlangen, gibt es jeden Morgen einen nicht unbedingt freundschaftlichen Wettstreit zwischen dem Trio und den Jungs von Skip Engblom (überzeugend als Alt-Hippie: Heath Ledger) und Chino (Vincent Lareska). Skip und Chino sind nicht nur alte Surf-Veteranen, sie betreiben auch gemeinsam den Zephyr-Surf-Shop, und sind sozusagen die Surf-Kings von Venice, die am Pacific Ocean Park Pier das Sagen haben. Erst wenn sie es erlauben, dürfen Tony, Stacy und Jay ins Wasser.

Skips Laden ist der Treffpunkt aller Surfer. Schließlich ist Skip eine lebende Surfer-Legende, und dass er ständig bekifft ist, stört eigentlich keinen. Trotzdem er ständig unter Dampf steht, fällt Skip die Geschicklichkeit und Verwegenheit auf, mit der Tony, Stacy und Jay ihr unbestreitbares Können auf dem Surf-Brett auf die Skateboards umsetzen. Und als Skip durch Zufall eine neue Art von Rollen aus Urethan in die Hände bekommt, die eine ungeahnt gute Bodenhaftung garantieren, hat er die Idee, aus Tony und Jay und einigen anderen seiner Jungs ein professionelles Skateboard-Team zu machen. Stacy bleibt außen vor, denn er stammt aus einem gutbürgerlichen Haus und passt, nach Skips Meinung, mit seinen guten Manieren und der langen blonden Mähne nicht zu den verwegenen Straßen-Kids des "Zephyr-Teams".

Das Zephyr-Team hat seinen ersten professionellen Auftritt beim Bahne-Cadillac-Wettbewerb in Del Mar. Sie führen sich gleich richtig ein. Skip besticht ganz offen die Aufpasser, damit seine Jungs als Erste starten können. Jay beginnt mit seinem ungewöhnlichen Stil und fällt prompt bei der Jury durch, weil er die verlangten Standard-Figuren nicht gezeigt hat. Trotzdem wird er vom Publikum bejubelt. Tony zeigt sein Können als Boarder und als Frauenliebling, und bringt die Jury zur Vergabe der Höchstwertung und die Mädchen zum Kreischen. Und dann taucht zur großen Überraschung Stacy auf. Er startet als Außenseiter und gewinnt! Daraufhin nimmt Skip ihn natürlich ins Team auf.

Innerhalb kürzester Zeit werden Tony, Jay und Stacy mit ihrer aggressiven und leidenschaftlichen Art zu Skaten die internationalen Skateboard-Stars. Mit den neuartigen Rollen können sie steile Wände hinauffahren, können sich, mit einer Hand am Beton, drehen wie beim Surfen, können geschickt in der Hocke fahren. Die "Dogtown Boys" des Zephyr-Teams veränderten den Skatesport für immer. Sie gewinnen alles, was es zu gewinnen gibt, üben ungeniert in den leeren Swimmingpools ihrer Verehrerinnen, aus denen das Wasser in diesem Jahr wegen der Wasserknappheit abgelassen werden musste, und werden allmählich auch für die großen Sponsoren interessant.

Skateboard-Impresario Topper Burke (herrlich fies: Johnny Knoxville) wirbt Tony ab, Stacy stellt sich ebenfalls erfolgreich auf die eigenen Beine, nur Jay hält die ganze Vermarktung ihres Könnens für Schrott. Er taucht in die Punkszene ab. Vom ursprünglichen Gedanken an Freiheit, Freundschaft und ewigen Fun im ewigen Sonnenschein ist bald nichts mehr übrig. Der Sommer der Skateboard-Unschuld scheint vorbei zu sein. Skip geht pleite, Tony und Stacy scheffeln das Geld und verkehren nur noch als Rivalen, und die Neu-Glatze Jay scheint mehr Spaß am Prügeln als am Skaten zu haben. Doch dann passieren ein paar Dinge, die die Jungs wieder auf den Boden der Realität zurückbringen.

Kritik

"Uns war überhaupt nicht klar, dass diese kleinen Rollen unter unseren Füßen uns auf eine Fahrt durchs Leben nehmen würde, wie sie keiner von uns jemals erwartet hätte", sagt der echte Stacy Peralta über die Anfänge der "Z-Boys". Er schrieb auch das Drehbuch zu diesem Film, und diese Authentizität ist in jeder Einstellung zu merken. Ich selbst bin nie über das ordinäre Rollschuhfahren hinausgekommen. Surfen oder Skaten ist ein Buch mit sieben Siegeln für mich. Oder besser gesagt war es. Denn nach diesem Film bewundere ich Surfer und Skateboarder ganz uneingeschränkt. Allein schon die Geschichte an sich ist höchst spannend. Ein paar Jungs, die sich von nichts und niemand davon abbringen lassen, mal ganz anders zu skaten als es "Vorschrift" ist. Die treu zueinanderhalten, bis das große Geld kommt und sie zu Rivalen macht. Skip, der "Entdecker", der trotz permanentem Gras-Nebel, auf Anhieb die Fähigkeiten und Möglichkeiten der Jungs erkennt, und der alles dransetzt, um das auszuschlachten.

Eine echte Geschichte, wie sie das Leben schreibt, die von der Regisseurin Catherine Hardwicke exzellent umgesetzt wurde, gespielt von einem exzellenten Team, das bis in die kleinste Nebenrolle hervorragend besetzt ist. Gedreht wurde der Film "Dogtown Boys" übrigens nicht in Venice, das heute ein überlaufener Touristenort ist, sondern im ruhigen San Pedro. Der heruntergekommene Vergnügungspark Pacific Ocean Park existiert heute nicht mehr, er wurde in Imperial Beach in Kalifornien nahe der mexikanischen Grenze neu aufgebaut. Auch der berühmten Dogbowl, der sagenhafte nierenförmige, großen Swimmingpool, in dem die Dogtown-Boys so gerne übten, ist heute nur noch ein Haufen Schutt. Er musste ebenfalls nachgebaut werden. Die Schauspieler mussten natürlich surfen und skateboarden können, die gefährlichen Szenen ließen sie aber natürlich von professionellen Doubles machen.

Fazit
Der Film "Dogtown Boys" ist ein bewegendes, spannendes und höchst interessantes Dokument über ein paar Jungs, die die Sport-Welt veränderten. Neben atemberaubenden Skate-Szenen gibt es auch ein tolles Wiederhören mit den Rock-Songs der 1970-er und 1980-er Jahre. Ein Film, der nicht nur für Fans das Ansehen lohnt.
Filmkritik: Julia Edenhofer
Wertung: 70 %


Original Filmtitel: Lords of Dogtown
Land: USA
Jahr: 2005
Laufzeit ca.: 107
Genre: BiografieDramaSport
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 12 Jahren

Kinostart: 08.09.2005
Heimkino: 07.03.2006

Regie: Catherine Hardwicke
Drehbuch: Stacy Peralta

Schauspieler: John Robinson (Stacy) • Emile Hirsch (Jay) • Rebecca De Mornay (Philaine) • William Mapother (Donnie) • Julio Oscar Mechoso (Mr. Alva) • Victor Rasuk (Tony) • Nikki Reed (Kathy Alva) • Heath Ledger (Skip) • Vincent Laresca (Chino) • Brian Zarate (Montoya) • Pablo Schreiber (Stecyk) • Elden Henson (Billy Z)

Produktion: John Linson
Szenenbild: Chris Gorak
Kostümbild: Cindy Evans
Maskenbild: Bridget Cook • Fionagh Cush • Nicole DeFrancesco • Mary Ann Valdes • Jeanne Van Phue • Lynda Kyle Walker
Kamera: Elliot Davis
Musik: Mark Mothersbaugh
Schnitt: Nancy Richardson

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

gut
08.09.05
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