A Nightmare on Elm Street

Kinoplakat Nightmare on Elm Street

Die Vorstellung nicht einschlafen zu dürfen ist ein Albtraum. Nicht umsonst gilt Schlafentzug als Folter. Was tun, wenn im Schlaf ein Killer lauert, der Dich nur dann töten kann, wenn Du schläfst? Diese perfide Horrorfilm-Idee aus den 1980. Jahren kehrt auf die Leinwand zurück und verursacht vieles - nur keine Albträume.

Die Elm Street ist auf den ersten Blick eine typisch amerikanische Straße in einem sauberen Ort irgendwo in den USA. Gepflegte Häuser mit langweiligen Vorgärten, eine High School, ein Diner. Nichts Ungewöhnliches - und doch lauert hier das Grauen. Seit einiger Zeit plagen die Teenager grauenvolle Träume. Ein Mann mit verbranntem Gesicht und Klingen an der Hand verfolgt sie. Zunächst halten die Betroffenen ihre Träume für Einzelfälle. Doch als der erste von ihnen im Diner auf grauenvolle Weise Selbstmord begeht, ist für den Rest klar: Sie alle werden in ihren Träumen von demselben Mann gejagt. Schlimmer noch: In ihren Träumen hat Freddy Krueger die Macht sie zu ermorden. So beginnt für die Überlebenden eine verhängnisvolle Jagd nach der Wahrheit - bei der sie aber nie länger als wenige Minuten schlafen dürfen, denn im Traum lauert Freddy.

Kritik

Der Film ist die Neuverfilmung eines Überraschungserfolgs aus dem Jahr 1984, dem damals sechs Fortsetzungen folgten. Seine Grundlage ist gut gewählt. Ein widerwärtig entstellter Killer wartet darauf, dass seine Opfer einschlafen, denn im Schlaf hat er die Macht sie zu töten. Und da es niemandem gelingt dauerhaft wach zu bleiben, ist man dem Killer hilflos ausgeliefert. Diese Vorstellung sollte auch im Jahr 2010 dem Zuschauer kalte Schauer über den Rücken laufen lassen. Umso erstaunlicher, dass die Neufassung so kläglich scheitert.

Die Hauptschuld an dem enttäuschenden Ergebnis trägt der fehlende Spannungsaufbau. Der Film beginnt mit einem schnellen Einstieg; bereits nach wenigen Minuten stirbt der erste Teenager auf ekelhafte Weise. Damit ist man sofort im Thema drin, hat aber auch gleich zu viel verraten. Statt eines Spannungsaufbaus gibt es einen Paukenschlag. Was dann folgt, ist eine Vermischung der üblichen Horrorfilm-Szenen. Die Gejagten versuchen zu ergründen, was vor sich geht. Dabei recherchieren sie viel im Internet, aber auch ganz klassisch in Büchern. Sie finden falsche Fährten und treffen auf schweigende Eltern. Währenddessen holt sich der Killer Freddy einem nach dem anderen - wie bei einem Abzählreim.

Von den Kameraeinstellungen her geben sich die Horrorfilme der letzten Jahre die Klinke in die Hand. Ich will gar nicht erst anfangen aufzuzählen, an was mich "A Nightmare on Elm Street" alles erinnert hat, denn dazu brauchte ich Seiten. Auf den Punkt gebracht: Wer Horrorfilme kennt, der kennt die typischen Kameraperspektiven und Bilder. Das wäre zu verkraften, kündigte sich der Horror nicht in nahezu jeder Szene bereits im Voraus an. Sobald eine Szene beginnt, weiß man auch schon wie sie enden wird. Das hat zur Folge, dass die Spannung auf den Nullpunkt sinkt. Leider bleibt auch Freddy als Killer zu farblos. Er gibt sich zwar Mühe mit viel Geraune den Teenagern Angst einzujagen, doch selten war ein Killer so langweilig.

Damit nicht genug, ist auch das Drehbuch haarsträubend und die Unlogik selbst für einen Horrorfilm auffällig: So können sich die Teenager allesamt nicht mehr daran erinnern, mit wem sie zur Grundschule gegangen sind und wo diese Grundschule lag?! Ihre Eltern bekommen zwar mit, dass ihre Kinder vor Angst fast durchdrehen, aber sie schweigen eisern, statt zur Lösung beizutragen. Geheime Fotos werden nicht vernichtet, sondern so versteckt, dass sie beim ersten Suchen gefunden werden. Hinzu kommen die miesen Leistungen der Darsteller, die schlechter spielen als in mancher deutschen Serie.

Fazit
Selten habe ich im Kino so wenig mit den Figuren auf der Leinwand mitgefühlt wie bei "A Nightmare on Elm Street". Die Handlung ist flach und abgehackt, der Bösewicht jagt keine Angst ein.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 30 %


Land: USA
Jahr: 2010
Laufzeit ca.: 95
Genre: Horror
Verleih: Warner Bros.
FSK-Freigabe ab: 16 Jahren

Kinostart: 20.05.2010
Heimkino: 22.10.2010

Regie: Samuel Bayer
Drehbuch: Wesley Strick • Eric Heisserer • Wes Craven

Schauspieler: Jackie Earle Haley (Freddy Krueger) • Katie Cassidy (Kris Fowles) • Kyle Gallner (Quentin Smith) • Rooney Mara (Nancy Holbrook) • Thomas Dekker (Jesse Braun) • Kellan Lutz (Dean Russell) • Clancy Brown (Alan Smith) • Connie Britton (Dr. Gwen Holbrook) • Lia D. Mortensen (Nora Fowles) • Charles E Tiedje (Officer Delaney) • Julianna Damm (Kris) • Christian Stolte (Jesss Vater) • Katie Schooping Knight (Mädchen) • Hailey Schooping Knight (Mädchen) • Leah Uteg (Mädchen) • Andrew Fiscella (Häftling)

Produktion: Michael Bay • Andrew Form • Bradley Fuller
Szenenbild: Patrick Lumb
Kostümbild: Mari-An Ceo
Maskenbild: Ross Martucci
Kamera: Jeff Cutter
Musik: Steve Jablonsky
Schnitt: Glen Scantlebury

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Bild: Warner Bros.

1 customer review

ausreichend
20.05.10
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