And now ... Ladies and Gentlemen

Kinoplakat And now Ladies and Gentleman

O wie ist die Liebe groß, o wie ist die Liebe tief. O wie ist dieser Film doch langatmig. Der alte Juwelendieb Valentin ist ein Charmeur. Seine Opfer fallen gerne auf den Gentleman-Gauner herein und die Frauen liegen ihm zu Füßen – vor allem Frauen, die wesentlich jünger sind als er. Aber Valentin ist in Beziehungen kein Gentleman; es kommt der Zeitpunkt, da hat er genug von einer Frau und verstößt sie. Warum? Das weiß Valentin nicht.

Vielleicht liegt es daran, dass er vom Luxusleben gelangweilt ist? Damit ist er nicht allein, denn Jazzsängerin Jane ist vom Leben ebenfalls gelangweilt. Sie ist müde und wird den gesamten Film über nicht richtig wach. Mit traumwandlerischer Sicherheit bewegt sie sich durch die Handlung und beginnt wiederholt motiviert manchmal auch unmotiviert zu singen. Das muss man mögen, denn Jane singt viel und oft. Ich mag die süßlichen Chansons von Patricica Kaas nicht, aber auch den Fans wird auffallen, dass Kaas' Mundbewegungen im Film selten mit dem Gesang synchron gehen; Playback und Schauspielerei sind ihre Sache nicht.

Jane und Valentin haben mehr als eine Gemeinsamkeit. Sie sind nicht nur vom Leben gelangweilt, nein, beide leiden unter Gedächtnisstörungen, was sie im Film Blackouts nennen. Beide stranden in Marokko. Valentin mit seiner Yacht, Patricia als Sängerin. Wie es scheint, haben beide einen Tumor im Gehirn, der verschiedene Symptome auslöst. Juwelendieb Valentin lässt sich operieren und wird geheilt, während Jane zum Grab einer marokkanischen Heiligen pilgert und dadurch Heilung erfährt.

Bis zum Happy End schleppen sie sich trotz Heilung weiterhin müde durch ein langatmiges Drehbuch und sinnieren über die Liebe und das Leben. Dabei kommt ihre Philosophie nicht über das Niveau eines 365-Tage-Abreiß-Kalenders hinaus. Das Drehbuch versucht Pfiff in die Sache zu bringen, indem Realität und Valentins Träume verwischen, doch auch das hilft dem narkotisierten Film nicht auf die Beine. Es hilft halt nichts eine Handlung, die keine Viertelstunde füllt, auf Filmlänge zu dehnen. Das Drehbuch ist ein Alt-Männer-Traum: Alter Mann trifft junge Frau. Selbst Jeremy Irons, den ich für einen begabten Schauspieler halte, wirkt im Film nur müde.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: FrankreichUSA
Jahr: 2002
Laufzeit ca.: 106
Genre: Spielfilm
Verleih: Constantin Film
FSK-Freigabe ab: 6 Jahren

Kinostart: 30.01.2003
Heimkino: 04.08.2003

Regie: Claude LeLouch
Drehbuch: Claude LeLouch

Schauspieler: Jeremy Irons (Valentin) • Patricia Kaas (Jane) • Thierry Lhermitte (Thierry) • Alessandra Martines (Francoise) • Jean-Marie Bigard (Lamy) • Claudia Cardinale (Gräfin Falconnetti) • Ticky Holgado (Boubou) • Yvan Attal (David) • Amidou (Polizist) • Sylvie Loeillet (Soleil) • Constantin Alexandrov (Falconetti) • Stéphane Ferrara (Sam Hernandez) • Samuel Labarthe (Trompeter) • Paul Freeman • Souad Amidou

Produktion: Claude Lelouch • Paul Hitchcock • Martine Kampf-Dussart
Kamera: Pierre-William Glenn
Musik: Michel Legrand
Schnitt: Hélène de Luze

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Bild: Constantin Film

1 customer review

befriedigend
30.01.03
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