Annie

Kinoplakat Annie

Die überarbeitete Fassung von "Annie" kommt schwungvoll und poppig daher und bedient den Zeitgeschmack. Das Waisenkind Annie hofft darauf, endlich seine Eltern wiederzutreffen und erlebt ein handfestes Abenteuer. Wäre der ideale Film für die ganze Familie. Doch leider überzeugen weder das Drehbuch noch die Umsetzung.

Für Annie besteht die Welt aus der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, in der ihre Eltern sie aus dem Waisenhaus von Mrs. Hannigan (Cameron Diaz) abholen. Doch bis dahin heißt es abwarten. Als sie eines Tages mit Mr. Stacks (Jamie Foxx) zusammenstößt, ahnt sie noch nicht, dass das Blatt nun eine Wendung nimmt. Der reiche Unternehmer und eingefleischte Junggeselle setzt gerade alles daran die Wahl zum Bürgermeister zu gewinnen. Und Annie könnte ihm dabei helfen, seine Sympathiewerte zu steigern. Doch sein Plan, das Waisenkind praktisch als Wahlhelferin zu missbrauchen schlägt fehl, denn Annie hat eine natürliche Gabe: sie öffnet die Herzen der Menschen. Und auch Mr. Stacks bleibt davon nicht unberührt.

Kritik

Der Film "Annie" ist die Neuverfilmung des Stoffes aus dem Jahr 1982. Einen Vergleich der Filme kann ich allerdings nicht bieten. Was wohl auch zweitrangig ist, denn es geht ja um den Film aus dem Jahr 2014, über den ich wenig Gutes berichten kann. Es beginnt mit der eigenartigen Eröffnung, die mich denken lässt, dass sich das hoffentlich bessert. Doch leider nein, es wird nicht besser. Quvenzhané Wallis als Annie ist ein Bilderbuchkind mit freundlichem Gesicht und tollen Haaren. Wäre sie einige Jahre jünger, würde man sie vom Fleck weg adoptieren. Doch sie ist bereits in einem Alter, in dem Mädchen eigene Wege zu gehen beginnen und sich nicht mehr einfach so adoptieren lassen.

Somit liegt der Schwerpunkt der Handlung nicht auf der Adoption, sondern auf dem Thema Freundschaft. Nur leider funktioniert der nicht. Wenn Quvenzhané Wallis mit den anderen Personen des Films zusammenspielt, dann kommt nur eine geringe bis gar keine Verbindung zustande. Besonders schade ist das im Fall der Mädchen im Waisenhaus, die das gemeinsame Schicksal eigentlich zusammengeschweißt haben sollte. Doch leider spielen die Mädchen nebeneinanderher statt miteinander. Und auch die Zusammenarbeit mit den Erwachsenen funktioniert bei Quvenzhané Wallis mehr schlecht als recht. Das kann durchaus ein Versäumnis der Regie sein. Zumal die Funken zwischen Rose Byrne und Jamie Foxx nicht fliegen. Sie werden ein Liebespaar, weil es dem Drehbuch geschuldet ist.

Davon abgesehen fehlt es dem Film an Warmherzigkeit. Statt Themen wie elterliche Zuwendung und Fürsorge in den Mittelpunkt zu stellen, will der Film mit Geld imponieren. Schön, wenn man es hat. Doch ein offenes Herz ersetzt Geld offensichtlich nicht. Und die Wandlung des reichen Mannes zum Gutmenschen ist vom Märchen weit entfernt.

Bleiben noch die Gesang- und Tanznummern, die viel eines Musicalfilms ausmachen. Doch auch die tanzen nicht aus der Reihe. Mit am wenigstem sind die Einlagen von Rose Byrne gelungen. Gut, nicht jeder ist der geborene Tänzer - doch diese hölzernen, steifen Einlagen bleiben negativ in Erinnerung. Leider ist auch der Gesang nicht überzeugend, denn die Mundbewegungen passen derart schlecht zur Synchronisation, dass der Anblick befremdet.

Fazit
Dass der Film nicht nur eine Neuverfilmung, sondern auch eine afroamerikanische Variante des Themas ist, stört mich keinesfalls. Ich halte Jamie Foxx für einen talentierten Darsteller - nur mit der Rolle tut er sich keinen Gefallen.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %


Land: USA
Jahr: 2014
Laufzeit ca.: 117
Genre: Musik
Verleih: Sony Pictures
FSK-Freigabe ab: 0 Jahren

Kinostart: 15.01.2015
Heimkino: 25.06.2015

Regie: Will Gluck
Drehbuch: Will Gluck • Aline Brosh McKenna

Schauspieler: Quvenzhané Wallis (Annie) • Jamie Foxx (Will Stacks) • Cameron Diaz (Miss Hannigan) • Rose Byrne (Grace) • Bobby Cannavale (Guy) • Adewale Akinnuoye-Agbaje (Nash) • David Zayas (Lou) • Zoe Margaret Colletti (Tessie) • Nicolette Pierini (Mia) • Eden Duncan-Smith (Isabella) • Amanda Troya (Pepper) • Dorian Missick (Hochtstapler) • Tracie Thoms (Hochtstaplerin) • Mike Birbiglia (Inspektor) • Stephanie Kurtzuba (Kovacevic)

Produktion: Will Gluck • James Lassiter • Jada Pinkett SmithWill Smith • Caleeb Pinkett • Shawn "Jay Z" Carter • Laurence "Jay" Brown • Tyran "Ty Ty" Smith
Szenenbild: Marcia Hinds
Kostümbild: Renée Ehrlich Kalfus
Kamera: Michael Grady
Musik: Greg Kurstin • Matt Sullivan
Schnitt: Tia Nolan

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Bild: Sony Pictures

1 customer review

befriedigend
15.01.15
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