Noch nicht lange her, da galten Frauenversteher als Softies. Will Smith hingegen ist ein Softmacker und gefällt in der Rolle des großen Charmeurs. Er hilft seinen Klienten Traumfrauen zu erobern. Doch dann bringt ihn sein Herz ins Stolpern.

Filme mit Will Smith in der Hauptrolle haben eine Gemeinsamkeit: Reden als Waffe. Egal, ob der Bad Boy böse Jungs vermöbelt oder als Detektiv die Psyche von Robotern auslotet. Will Smith ist eine Quasselstrippe. Das funktioniert auch in "Hitch - Der Date Doktor". Dank einer ausgeprägten Präsenz wird der Film zur One-Man-Show. Neben dem aufdrehenden Star zu bestehen fällt Kevin James nicht leicht. Als Albert fehlt es ihm an Ausstrahlung. Ähnliches gilt für Eva Mendes.

Die Story ist schnell erzählt: Alex "Hitch" Hitchens (Smith) ist eine Art praktizierender Briefkastenonkel für Herzensdinge. Er hilft Männern beim Flirten auf die Sprünge oder zeigt ihnen den richtigen Dreh. Sein jüngster Klient Albert (Kevin James) bedarf reichlicher Nachhilfe, um bei der Dame seines Herzens zu landen. Seine Traumfrau Allegra (Amber Valetta) spielt zwar finanziell und rein äußerlich in einer ganz anderen Liga, doch Film ist Fiktion - und in der Fiktion schleppen Tanzbären High Society Girls ab.

Standesgemäß fällt deren beste Freundin aus: Sara Melas (Eva Mendes) ist von Beruf Klatschkolumnistin. Die hatte zwar die Nase voll von Männern, doch das Fachgebiet des Date Doctors sind schwierige Fälle und er will Sara. Deshalb setzt der Verliebte alles daran, dass Herz der Hartherzigen zu gewinnen und in Folge dessen wird kräftig geflirtet und geblödelt. Derart käme die Handlung eigentlich rasch ans Ziel, doch dann kommt die Wendung. Ohne weitere Nachfrage oder Recherche schreibt Sara einen Racheartikel über Hitch und gibt seine Identität preis. Das geschieht vorrangig aus weiblicher Solidarität, hat allerdings auch den Nebeneffekt, dass Sara endlich eine Titelstory bekommt. Von Hundert auf Null gefallen, muss Hitch sein Luxusleben aufgeben, die Traumfrau wieder versöhnen sowie die Irrtümer aufklären. Es wird noch ein wenig geplänkelt, bis im großen Happy End jeder Topf seinen Deckel findet.

Eine romantische Komödie in Hochglanz-Verpackung. Die Dreharbeiten fanden in angesagten Lokalen statt und die Darsteller stammen aus feineren Kreisen. Solide - jedoch nicht besonders gewitzt inszeniert oder scharfsinnig beobachtet. Viel Slapstick wechselt sich mit albernen Scherzen ab. In der Summe erfüllen Drehbuch und Darsteller ziemlich genau, was man erwarten kann: Harmlos nette Unterhaltung.
Filmkritik: Thomas Maiwald
Wertung: 50 %

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{joomplucat:323 limit=3|columns=3}Bilder: Sony Pictures